Ausgangspunkt war eine Initiative der Praktikantinnen der KAS. Ziel der Veranstaltung sollte es ihrer Meinung nach sein, Handlungsvorschläge für die deutsch-argentinischen Handelsbeziehungen und Wirtschaftskooperationen zu formulieren beziehungsweise gegenseitige Lernprozesse anzustoßen. In drei Workshops beleuchteten Fachleute gemeinsam mit den Teilnehmern unterschiedliche Aspekte der Wirtschaftsfreiheit. Unter der Leitung der Anwälte Matías Vagedes und Miriam Anders (VKLA – Vagedes y Asociados/Abogados), debattierte die erste Gruppe über Handels- und Investitionsfreiheit in Deutschland und Argentinien. Die anderen beiden Workshops beschäftigten sich mit Korruption, in privaten Unternehmen und im Rechtsstaat. Die Leitung dieser beiden Workshops übernahmen Dorothea Garff von der deutsch-argentinischen Industrie- und Handelskammer (AHK Argentina) und Jorge M. Streb (Professor für Wirtschaft und Politikwissenschaft der UCEMA).

Im Workshop zur Handels- und Investitionsfreiheit diskutierten die Anwesenden über die rechtlichen Anforderungen zur Gründung eines Startup- oder Familienunternehmens. Die Teilnehmer des Workshops zur Korruption innerhalb staatlicher Institutionen evaluierten wie unabhängige Medien, eine aktive Zivilgesellschaft, Parteienwettbewerb bei Wahlen und ein funktionierender Rechtsstaat die Korruption in einem Land mindern können. Im dritten Workshop über die Vermeidung von Korruption in der freien Wirtschaft lernten die Teilnehmer Einzelheiten über „Compliance“, die Einhaltung von Regeln und Gesetzen seitens der Unternehmen, kennen.

Im öffentlichen Teil der Tagung definierte Dr. Santiago Urbiztondo von FIEL (Fundación de Investigaciones Económicas Lationamericanas) Wirtschaftsfreiheit als „Ejercicio de la libertad en materia económica, para comerciar, trabajar, producir, consumir, atesorar, etc., la interacción libre entre la oferta y la demanda en los mercados“ („Ausübung ökonomischer Freiheit in Bezug auf Handel, Arbeit, Produktion, Konsum, Sparen etc., die freie Interaktion zwischen Angebot und Nachfrage auf den Märkten“). Danach stellten die Experten der drei Workshops die Ergebnisse ihrer Arbeitsgruppen vor, und gingen vereinzelt auf ihre Themen ein, um allen Teilnehmern und weiteren Gästen Einblicke in die Arbeit der Gruppen zu ermöglichen. Auf diese Weise endete ein sehr interaktives und Seminar, bei dem das Thema der Wirtschaftsfreiheit nicht nur aus der akademischen, sondern auch aus der praktischen Perspektive beleuchtet wurde.