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Veranstaltungsberichte

KAS-Alumni-Treffen 2016 bietet Diskussionsforum für politische Systeme

von Karina Marzano Franco, Anisha Schwille

Vortrag und Podiumsdiskussion mit der deutschen Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker

Das jährliche Alumni-Treffen der KAS hat die Stärkung des brasilianischen Alumni-Netzwerks der ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der deutsch-brasilianischen Dialogprogramme zum Ziel. Im Jahr 2016 bot die KAS ihren Alumni ein vielfältiges Forum zur Diskussion politischer Systeme, zu dem die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU) als Rednerin geladen war.

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40 Ehemalige waren aus mehr als elf Städten Brasiliens für das Treffen angereist. Sie gelten heute als Expertinnen und Experten verschiedenster Fachbereiche – unter anderem in Politik, Recht, Philosophie, Musik, Geschichte, Journalismus und Ingenieurswesen. Als Ehrengast war die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU) geladen, die sich im Rahmen ihrer Geschäftsreise im Mai 2016 Rio de Janeiro, Brasília und Tocantins besuchte. Carla Shores, verantwortlich für die Begabtenförderung der KAS Brasilien, organisierte in Zusammenarbeit mit der ehemaligen Stipendiaten Eleonara Ceia die Zusammenkunft.

Dr. Jan Woischnik hieß die Teilnehmenden herzlich willkommen und stellte sich als neuer Leiter der KAS Brasilien vor. Er hob den hohen Stellenwert des KAS-Alumni-Netzwerkes hervor, insbesondere bezüglich der Erstplatzierung der Stiftung in der Kategorie „Best Think Tank Network“ durch die Universität von Pennsylvania. Jene Anerkennung der KAS resultiere ebenso aus der Arbeit, die durch die internationalen Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung geleistet werde, so Woischnik. Im Anschluss hielt Elisabeth Winkelmeier-Becker einen Impulsvortrag zum Thema „Wahlsystem, Wahlbeteiligung und Politikverdrossenheit in Deutschland“. Angesichts der jeweiligen aktuellen politischen Herausforderungen der deutschen Politik in der europäische Flüchtlingsfrage und der Krise in der brasilianischen Politik, bot sich den Anwesenden eine Plattform zur Diskussion und zum Vergleich der politischen Systeme.

Die Bundestagsabgeordnete betonte zu Beginn ihres Vortrags, dass im Mittelpunkt der Politik immer der Mensch stehe und, dass es aus diesem Grund wichtig sei, das Vertrauen der Bevölkerung in das politische System zu bewahren. Die wichtigste Funktion des Wahlsystems sei die Repräsentation der Gesellschaft, welche auf effektive Art und Weise nur innerhalb einer Demokratie garantiert werden könne. Frau Winkelmeier-Becker hob spezielle Aspekte des deutschen politischen Systems wie die Fünf-Prozent-Hürde, das Modell der Wahlkreise und das Finanzierungssystem von Parteien hervor. Eine rege Diskussion im Anschluss an die Präsentation und viele Kommentare und Fragen aus dem Publikum sprachen für das große Interesse am deutschen politischen System, welches mit der aktuellen Situation in Brasilien verglichen wurde.

Die deutsche und brasilianische Demokratie durchleben aktuell turbulente Zeiten. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich: Europa wird durch die Flüchtlingskrise vor neue Herausforderungen gestellt, sowohl im europäischem als auch im internationaler Kontext. Die politische Krise in Brasilien verdeutlicht die Notwendigkeit, Korruption und soziale Ungleichheit als akute Gefahren für die Demokratie zu identifizieren. In beiden Fällen ist es unabdingbar, dass die Politik transparent handelt, um das Vertrauen der Bevölkerung in ihr politisches System zu stärken. Abschließend und insbesondere in Hinblick auf die nächsten nationalen Wahlen im Jahr 2018 sollten die politischen Entwicklungen aktiv reflektiert werden, um die noch junge Demokratie Brasiliens zu stärken und weiterzuentwickeln.

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