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Veranstaltungsberichte

Resiliente Städte

von Kathrin Zeller, Nicholas Ottersbach, Anna Grebe

Rio de Janeiro auf dem Weg zu einem nachhaltigen Stadtmodell

In Zusammenarbeit mit der Stadt Rio fand am 2. Juni 2014 im Operationszentrum die erste Veranstaltung zum Thema "Resiliente Städte" statt.

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Als Initiative der Stadt Rio de Janeiro eröffnete Carlos Alberto Muniz, Leiter des Umweltamtes, die Veranstaltung. Er verwies darauf, dass sich die Stadt zur Verbesserung des Katastrophenschutzes zu konkreten Entscheidungen durchringen und eine Politik der Modernisierung verfolgen müsse. Bürger müssten zudem beginnen zu verstehen, dass langfristige Verbesserungen in der Stadt, kurzfristig zu Engpässen führen könnten, womit er auf Baumaßnahmen im Zentrum der Stadt hinwies. Widersprüche in der Politik - etwa durch die steuerliche Förderung von Autos - führten zudem zu einem Anstieg der Pkw-Nutzung und verhinderten den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Pedro Junqueira, Leiter des Operationszentrums (Centro de Operações/ COR), präsentierte dessen Geschichte und Funktionen. Im Jahr 2010 wurde die heute international bekannte Einrichtung gebaut, die inzwischen 30 verschiedene Organe der Stadtverwaltung wie die Gas- oder Wasserversorgung, die Feuerwehr oder die Verkehrsgesellschaft CET unter ihrem Dach integriert. Das Thema Resilienz und damit die Fähigkeit der Stadt auf externe Schocks reagieren zu können, stehe zudem im Zentrum der Arbeit des COR. Felix Dane, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung Brasilien, verwies auf die produktive Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Rios. Als wichtigstes Kooperationsprojekt nannte er das Städtenetzwerk CB27, in welchem sich die Landeshauptstädte Brasiliens seit dem Jahr 2010 für die Verbesserung des urbanen Umweltmanagements einsetzen.

Paulo Nobre von der brasilianischen Weltraumbehörde INPE, die sich auch innerhalb der Beobachtung von Abholzung und Wideraufforstung des Amazonaswaldes engagiert, wies ebenfalls auf die Tatsache hin, dass die Stadt für Autos anstatt für Menschen entworfen wurde. Um die Lebensqualität der Stadt zu erhöhen, müsse dieses Verhältnis umgekehrt werden. Weiterhin betonte er, dass sich die Stadt auf die Auswirkungen des Klimawandels – darunter den Anstieg des Meeresspiegels – vorbereiten müsse. Auch José Marengo, ebenfalls Forscher des INPE, betonte die geringe Resilienz der Stadt, insbesondere der Region Fluminense, gegenüber den Folgen des Klimawandels. Für eine Verbesserung schlug er vor, gerade die besonders gefährdeten Gebiete zu kartographieren. Chou Sin Chan, Meteorologin des INPE, fügte hinzu, Extremwetterereignisse wie Stürme würden in Zukunft häufiger auftreten. Während im Süden des Landes mit deutlich mehr Regenfällen gerechnet werde, gehe man von einem Rückgang der Niederschläge im Norden und Nordosten aus.

Nelson Moreira Franco, Leiter des Departments für Klimawandel des Umweltamtes von Rio de Janeiro, präsentierte einige Erfolgsbeispiele der urbanen Nachhaltigkeitspolitik. Er beschrieb das Programm "Rio Capital Verde", welches wesentlich zur Wiederaufforstung der Metropole beitrug und die Grünflächen der Stadt vergrößerte. Francos Angaben zufolge konnte sich Rio mittlerweile auch zur zweitgrößten Fahrradstadt (nach Bogota) Südamerikas entwickelt. Rodrigo Rosa, Berater des Bürgermeisters von Rio de Janeiro, stellte die Arbeit des Städtenetzwerkes C40 vor. Die Stadtoberhäupter spielten im Zuge der weltweiten Urbanisierung gerade im Umwelt- und Klimaschutz zunehmend eine wichtige Rolle.

Die ausführliche Version finden Sie hier auf Portugiesisch und Englisch.

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Kathrin Zeller

Stadt Rio prefeitura do rio de janeiro

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