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Veranstaltungsberichte

V. Internationaler Tag der Demokratie

Aus Anlass des Jahrestages des Berliner Mauerfalls veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) Brasilien den V. Internationalen Tag der Demokratie, der in diesem Jahr nicht am offiziellen UN-Tag der Demokratie, dem 15. September, stattfinden konnte. Er bot den Teilnehmern die Möglichkeit, intensiv über politische Themen zu diskutieren und sich mit Experten aus Politik-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften auszutauschen.

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Die Veranstaltung, zu der viele Interessierte gekommen waren, wurde zunächst von Felix Dane, Leiter des Auslandsbüros der KAS in Brasilien eröffnet. Er erinnerte zunächst an den Fall der Berliner Mauer 1989 und betonte, dass das Thema Demokratie seither nicht an Aktualität verloren habe. Nach einer kurzen Einleitung erteilte er das Wort DER Politikwissenschaftlerin Lúcia Avelar, die die erste Gesprächsrunde mit dem Thema „Demokratie und Wahlen“ moderierte.

Erster Sprecher war der Politikwissenschaftler Humberto Dantas. Er bezog sich auf die positive Entwicklung der Wahlen in Brasilien. Die Wahlen hätten sich zwar seit 1988 etablieren können, allerdings gäbe es immer noch Schwierigkeiten in den Bereichen Wahlkampf und die Rolle von Frauen in der Politik. Thema des anschließenden Vortrags von Geraldo Zahran, Experte für Internationale Beziehungen, waren das Wahlsystem der USA und die jüngst erfolgte Wiederwahl von Präsident Barack Obama zum Präsidenten. Nach einer kurzen Erklärung des Wahlprozesses betonte er, dass sich das politische Bewusstsein der unterschiedlichen Bewölkerungsgruppen in den USA in einer starken Evolution befände. Seit den sechziger Jahren sei die Beteiligung von Minderheiten extrem gewachsen. Präsident Obamas Wiederwahl habe er einer „Koalition von Minderheiten“ zu verdanken, Kandidat Romney habe hingegen die Mehrheit der Stimmen der Weißen bekommen, so Geraldo Zahran. Kritische Fragen und Kommentare ließen anschließend eine lebhafte Diskussion über das Verhältnis von Demokratie und dem Wahlsystem der USA entstehen. Der dritte Vortrag wurde von Roberto Casanova, Wirtschafts- und Politikexperte aus Venezuela, gehalten. Er bezog sich auf die aktuelle Situation in Venezuela und hob hervor, dass Präsident Chávez sich im Wahlkampf wie in der alltäglichen politischen Kommunikation stets des Instruments der demonstrativen Minderschätzung und Verachtung der Opposition sowie jeglicher ihm widersprechender Meinungen in der Öffentlichkeit bediene. Mit diesem Vortrag endete die erste Gesprächsrunde des Vormittages.

Nach der Mittagspause gab es Raum für den aktiven Dialog der Teilnehmer untereinander zu für eine Demokratie relevanten Themen. An insgesamt zehn Thementischen konnten sich jeweils mehrere Teilnehmer in einem Zeitraum von 20 Minuten austauschen, bevor sie sich einem anderen Tisch und einem anderen Thema widmeten. Themen waren u.a. Korruption, Demokratie im virtuellen Raum, öffentliche Sicherheit, die Rolle der politischen Parteien, individuelle Freiheitsrechte und ehrenamtliches Engagement.

Im Anschluss an diesen Workshop hielt Ignácio Zuasnabar, Politikwissenschaftler der Katholischen Universität Uruguay, einen Vortrag zu der Frage „Welche Art der Demokratie wollen wir für die Zukunft?“. Er gab damit einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Demokratie in Lateinamerika und konzentrierte sich vor allem auf die Rolle der jungen Bevölkerung und deren Beteiligung in demokratischen Prozessen. Anhand empirischer Daten zeigte Zuasnabar auf, dass es eine falsche Annahme sei, dass sich junge Leute tendenziell weniger für Politik interessierten. Sie täten es schlicht auf andere Weise und mit anderen Interessenschwerpunkten als ältere Generationen. Die anschließende Diskussion schloss Lukas Lingenthal, Trainee der KAS in Brasilien, mit Dankesworten an die Experten und die Teilnehmer ab.

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