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Am 8. September 2025 wählen die Norweger und Norwegerinnen ein neues Parlament – in einer politisch aufgeladenen Atmosphäre, die von innen- wie außenpolitischen Spannungen geprägt ist. Der Bruch der Koalition aus proeuropäischer Arbeiterpartei (AP) und europaskeptischer Zentrumspartei (SP) Anfang des Jahres hat die politische Landschaft erschüttert: Die SP verließ im Februar das Kabinett, nachdem sie sich vehement gegen die Umsetzung mehrerer EU-Energie-Direktiven stellte. Seither regiert die sozialdemokratische AP unter dem ehemals konservativen Premierminister Jonas Gahr Støre allein und die gesellschaftliche Diskussion über Norwegens allgemeines Verhältnis zur EU ist neu entfacht. Auch die konservative Partei Høyre denkt aktuell wieder über eine engere europäische Integration Norwegens nach – möglicherweise bis hin zur EU-Mitgliedschaft. Andere Kräfte hingegen beharren auf Norwegens nationaler Unabhängigkeit oder übernehmen gar das geopolitische Narrativ Moskaus, wie zum Beispiel die neu gegründete linksextreme Partei „Frieden und Gerechtigkeit“ (FOR). Diese europapolitische Gespaltenheit geht zeitlich einher mit zunehmenden Sorgen um die Integrität der Wahlen in Norwegen. Norwegens Inlandsgeheimdienst PST warnt vor gezielter Einflussnahme aus Russland, China oder dem Iran – insbesondere durch Desinformation und verdeckte Kampagnen. Das wirft Fragen der Gefahr der medialen Manipulation auf und stellt Norwegens Demokratie diesen September vor einen neuen Stresstest europaweiter Relevanz. Die Tatsache, dass Norwegen Teil der Koalition der Willigen ist, welche sich zu einer Unterstützung der Ukraine durch Friedenstruppen bekannt hat, macht diese Wahl für Europa umso wichtiger.
Wie wird sich das Wahlergebnis erklären lassen? Welche Wahlkampfthemen haben am Ende die größte Rolle gespielt? Und wie wird es danach weitergehen?
Die Veranstaltung „Der Morgen danach – Norwegen hat gewählt“ findet am Dienstag, den 9. September 2025 von 09:30 bis 10:15 Uhr via Zoom statt. Wir freuen uns darauf, die genannten Themen mit Christine Leuchtenmüller, Leiterin des KAS-Büros für die Nordischen Länder, zu diskutieren. Nach dem Gespräch zwischen Frau Leuchtenmüller und Frau Dr. Beatrice Gorawantschy, Leiterin des Europabüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Brüssel, haben die Zuhörerinnen und Zuhörer die Möglichkeit, ihre eigenen Fragen in die Diskussion einzubringen. Die Veranstaltung wird auf Deutsch stattfinden und simultan ins Englische übersetzt. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Hier finden Sie das Programm zum Download: Programm 25-09-09 Der Morgen danach - Norwegen hat gewählt.pdf
