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Diskussion

Der Morgen danach – Tschechien hat gewählt

Wahlanalyse

Das Europabüro der Konrad-Adenauer-Stiftung freut sich, Sie zur nächsten Ausgabe unserer Veranstaltungsreihe “Der Morgen danach” einzuladen. In diesem Online-Diskussionsformat begleiten wir die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Europa und tauschen uns jeweils am Morgen nach der Wahl mit unseren KAS-Kolleginnen und Kollegen vor Ort über die wichtigsten Entwicklungen am Wahltag aus. Diesmal blicken wir auf Tschechien, wo am 3. und 4. Oktober die Parlamentswahl stattfinden wird.

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Am 3. und 4. Oktober 2025 wählt Tschechien ein neues Parlament – eine Entscheidung mit weitreichender Bedeutung über die Landesgrenzen hinaus. Inmitten einer angespannten wirtschaftlichen und politischen Lage ringen etablierte Parteien, Protestbewegungen und populistische Kräfte um die Richtung des Landes. Aktuell regiert eine Vierer-Koalition aus EVP- und EKR-Mitgliedsparteien unter Premier Petr Fiala (ODS, Mitglied der EKR), welche sich aus der konservativen Wahlallianz Spolu (ODS, KDU, TOP 09) und der zentristischen STAN zusammensetzt. Sie hat Tschechien fest an EU und NATO gebunden, Reformen wie die Rentenneuregelung und ein großes Konsolidierungspaket auf den Weg gebracht – stößt damit aber auf wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung. So liegt die Anti-Establishment-Partei ANO des Geschäftsmanns und ehemaligen Premierministers Andrej Babiš in Umfragen gleichauf mit der Regierungskoalition.

Doch ANOs Koalitionsoptionen sind begrenzt. Wahrscheinlich erscheint ein Bündnis mit der rechtsextremen SPD, die sich 2025 mit weiteren Kleinparteien am rechten Rand zusammengeschlossen hat und damit in Umfragen auf 12% kommt. Auf der anderen Seite versucht das 2023 gegründete linksnationalistische Bündnis Stačilo! aus vorigen Sozialdemokraten und Kommunisten mit ebenfalls populistischen Parolen den Einzug ins Parlament zu schaffen. Im Wahlkampf dominieren dabei, wie anderswo in Europa auch, Themen wie steigende Lebenshaltungskosten, die Rentenreform und die Frage nach Energiesicherheit. Außerdem tobt eine hitzige Debatte über Verteidigung, Desinformation und den künftigen Kurs Tschechiens gegenüber EU, NATO und der Ukraine. Erstmals seit zwei Jahrzehnten wird der Verbleib Tschechiens in den westlichen Bündnissen politisch attackiert, während Premier Petr Fiala klar für Westbindung und die Unterstützung der Ukraine wirbt.

Gerade für die EU ist diese Wahl von strategischer Bedeutung. Tschechien ist wirtschaftlich eng mit Deutschland verflochten, spielt eine Schlüsselrolle in der europäischen Energie- und Sicherheitspolitik und könnte je nach Wahlausgang ein Stabilitätsanker in der Region bleiben – oder schlimmstenfalls Teil einer illiberalen Achse mit Orbáns Ungarn und Ficos Slowakei werden.

Die Veranstaltung „Der Morgen danach – Tschechien hat gewählt“ findet am Montag, den 6. Oktober 2025 von 09:30 bis 10:15 Uhr via Zoom statt. Wir freuen uns darauf, die obigen Themen mit Dr. Marco Arndt, Leiter des KAS-Büros Tschechien in Prag, zu diskutieren. Nach dem Gespräch zwischen Herrn Dr. Arndt und Frau Dr. Beatrice Gorawantschy, Leiterin des Europabüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Brüssel, haben die Zuhörerinnen und Zuhörer die Möglichkeit, ihre eigenen Fragen in die Diskussion einzubringen. Die Veranstaltung wird wie immer auf Deutsch stattfinden und simultan ins Englische übersetzt. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Hier finden Sie das Programm zum Download: Programm 25-10-06 Der Morgen danach - Tschechien hat gewählt.pdf

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Dr. Friedrich Püttmann
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friedrich.puettmann@kas.de +32 2 66931-52 +32 2 66931-62

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