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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Veranstaltungsberichte

"Horizonte - Ohne Freiheit, keine Demokratie"

von Dr. Hardy Ostry, Sophia Pena Pereira

Veranstaltung mit Prof. Dr. Norbert Lammert und Mars Di Bartolomeo

„Wir haben keine Ausreden mehr – es sind nicht Dritte, die über unsere Zukunft entscheiden – wir sind es selbst.“ (Prof. Dr. Lammert)

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Mars Di Bartolomeo, ehemaliger Präsident der Chambre des Députés Grand-Duché de Luxembourg Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Mars Di Bartolomeo, ehemaliger Präsident der Chambre des Députés Grand-Duché de Luxembourg

Demokratie nicht als Selbstverständlichkeit erachten – mit dieser Botschaft lässt sich die Veranstaltung mit Prof. Dr. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestages und Mars Di Bartolomeo, ehemaliger Präsident der Chambre des Députés Grand-Duché de Luxembourg am Montag, dem 11. März 2019 im Trioflion in Echternach, gut zusammenfassen.

Echternach, eine kleine Stadt in der Grenzregion zu Deutschland, ist auch Teil des Wunders der europäischen Geschichte, wie Lammert und Di Bartolomeo die gegenwärtige Situation in Europa beschreiben. Noch nie in der Geschichte Europas haben die Menschen so selbstverständlich und einfach nebeneinander und miteinander gelebt wie in der heutigen Zeit. Das wird ganz besonders deutlich in den Grenzregionen Europas, aber auch in ganz Europa, in dem Menschen heute nachbarschaftlich und friedlich zusammen leben.

Veranstaltungsort Trifolion in Echternach, Luxemburg Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Veranstaltungsort Trifolion in Echternach, Luxemburg

Beide Redner appellierten an die über 200 Gäste und insbesondere an die jungen Europäer, sich für eine freiheitliche Demokratie zu engagieren und für eine offene Gesellschaft in Europa einzusetzen. Denn Demokratie ist kein selbsterhaltendes System, sie braucht das Engagement ihrer Bürger, betonte Lammert ausdrücklich.

Die Demokratie gerät zunehmend unter Druck und wird durch immer stärker werdenden anti-demokratischen Tendenzen in der gegenwärtigen Zeit gefährdet. In diesen Zeiten ist es wichtig laut Lammert und Di Bartolomeo, Konsens zu finden und den Dialog und den Austausch zwischen den Europäern zu fördern. Di Bartolomeo fordert Emotionen, Gefühle und Leidenschaft, wenn es um den Schutz und die Wahrung der Demokratie geht, anstatt andauernder Pessimismus und Miesmacherei.

„Wir leben in einer extrem komplizierten Umwelt“, so Lammert, in der die Verunsicherung der Menschen stetig wächst und der Weg für Populisten immer einfacher wird. Populisten bieten einfache Antworte auf hochkomplexe Fragen – darin liege auch deren Verführungspotential.

Lammert griff eine wichtige Botschaft des ehemaligen Präsidenten der Vereinten Staaten, Barack Obama, auf, die auch die Europäer nicht ignorieren sollten: „Demokratie ist dann gefährdet, wo wir sie als selbstverständlich erachten“. Diese Warnung ist auch im Hinblick auf die kommenden Europawahlen im Mai 2019 ernst zu nehmen. Den Dialog fördern und die Ursachen für anti-demokratische Entwicklungen zu untersuchen, ist eine maßgebliche Aufgabe der demokratischen Bürger für die Zukunft Europas.

Was bedeutet Freiheit in Europa? Die meisten Menschen und insbesondere die Jugend verstehen oder vielmehr kennen Europa als friedliche, freie und demokratische Lebenswelt. Europa wird dabei täglich „praktiziert“, aber das Bewusstsein und die Bedeutung dafür geraten laut Lammert, zunehmend in Vergessenheit. Die großen Grundsatzfragen scheinen geklärt und abgeschlossen zu sein, so Lammert, aber die Bedeutung der demokratischen und europäischen Errungenschaften dürften nicht an Bedeutung verlieren und nationalistischen Gedanken weichen.

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Kontakt

Dr. Hardy Ostry

Dr

Leiter des Auslandsbüros Washington, D.C.

hardy.ostry@kas.de

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