Kinder – ohne Lobby?
Warteschlangen in und vor Kinderkliniken, Fiebersaftnotstand und „Mandel-OP-Streik“ auf Kosten der Kinder – wird wirklich genügend an die Kleinsten und Kleinen gedacht? Die desaströse Nachricht, dass jedes vierte Kind nach der Grundschule nicht richtig lesen, schreiben und rechnen kann, hat einmal mehr allein die routiniert folgenlosen Statements von Bildungsprofis getriggert. Beiläufig ging die jetzt auch noch kriegs- und energiekrisengeschüttelte deutsche Öffentlichkeit darüber hinweg, dass die Corona-Zumutungen von Kita- und Schulschließungen rückblickend als unnötig gelten. Die „Altenrepublik Deutschland“, in der viel zu wenige Nachkommen nachkommen, verzeichnet ein zunehmendes Missverhältnis zur jüngsten und jungen Generation. Nicht einmal die Zukunft der Demokratie ist sicher, wenn sich junge Menschen überwiegend außerhalb von Institutionen und Parteien engagieren. Waren es womöglich Minderheitserfahrungen der Jüngeren, eine mangelnde Empathie für ihre Belange und Perspektiven, die dazu beigetragen haben? Unsere aktuelle Ausgabe geht diesen und anderen Fragen nach und verfolgt dabei einen weitgefassten Ansatz.