Der europäischen Krise trotzen
Die Finanzkrise hat die Europäische Union in Zugzwang gebracht: Will sie bestehen, ist eine massive Beschleunigung der politischen Einheit unumgänglich. Diese Situation wirft die grundsätzlichen Fragen nach Wegen und Zielen der Vereinigung in neuer Schärfe auf. Ihnen stellen sich prominente Autoren in der Januar/Februarausgabe der Politischen Meinung, die europa- und parteipolitische, finanz- und wirtschaftspolitische sowie globale Aspekte miteinander in Beziehung setzten. Mittelbar wird die friedenssichernde Bedeutung der Europa-Debatte durch einen Nachruf auf Vaclav Havel, ein Resümee der Ausstellung „Tür an Tür“ zu 1000 Jahren deutsch-polnischer Beziehungen sowie durch eine Reflexion auf Europa als eines Heimatbegriffes deutlich. Eine Sammelrezension aktueller Publikationen zu Friedrich dem Großen anlässlich des Jubiläumsjahres 2012 ist zugleich ein historischer Fingerzeig auf die kaum zu überschätzende Dimension der Europafrage, die sich zu Friedrichs Zeiten unter noch gänzlich anderen Vorzeichen stellte. In weiteren Rubriken blickt die erste Ausgabe des Jahres 2012 unter anderem auf die aktuelle Problematik des Extremismus, insbesondere des Rechtsextremismus, auf das veränderte Verständnis der Schutzverantwortung der Vereinten Nationen, das im Hintergrund der Intervention in Libyen eine entscheidende Rolle spielte, sowie auf den amerikanischen Wahlkampf und nicht zuletzt auf die Konservatismusdebatte in Deutschland, die hier eine entscheidende, theoretisch neu fundierte Erweiterung erfährt.