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Veranstaltungsberichte

Pragmatismus und Visionen

Das Konferenzjahr 2018 startete stark mit über 140 Teilnehmern

Das deutsch-französische Paar feiert Juwelenhochzeit. Auch im Jahr 2018 wird der Tag der deutsch-französischen Freundschaft, der am 22. Januar an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags durch den französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und den deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer im Jahr 1963 erinnert, neue Impulse für bilateralen Beziehungen geben.

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Optimistisch schauten die fünf Referenten der Veranstaltung „Emmanuel und Angela Merkel. Gemeinsamkeiten und Unterschiede“, die das Pariser Büro gemeinsam mit der Maison Heinrich Heine am 15. Januar organisiert hat, in die Zukunft. Kanzlerin Angela Merkel und Präsident Emmanuel Macron hätten das nötige Vertrauen ineinander und könnten sich auf Augenhöhe begegnen. Ähnlich wie bei einer Ehe seien somit die Grundvoraussetzungen für eine gelungene Zusammenarbeit gegeben.

Die Historikerin und freie Journalistin Jacqueline Boysen, Biographin von Angela Merkel, die französischen Journalisten Anne Fulda und Jean-Dominique Merchet, die Bücher über das Phänomen Emmanuel Macron verfasst haben, sowie die Auslandskorrespondentin der FAZ in Paris Michaela Wiegel und Thomas Wieder, der für Le Monde aus Berlin berichtet, betonten, dass die Lebensläufe des Staatschefs und der Regierungschefin in vielen Bereichen nicht unterschiedlicher sein könnten und sie dennoch stark verbinden. Während Angela Merkels Politik durch ihre eigene Lebensgeschichte stark durch das Thema „Freiheit“ geprägt und ihr Pflichtbewusstsein durch ihre starke protestantische Prägung zu erklären sei, habe Emmanuel Macron bereits im frühsten Kindesalter „Eroberungsgeist“ gezeigt. Beide verbinde, dass sie die humanistische Bildung, Literatur, Wissenschaft und Engagement in Staat und Gemeinwesen für sehr wichtig erachten und ihre Politik nach diesen Werten ausrichten. Während Angela Merkel gerade im europäischen Kontext mit viel Pragmatismus Probleme angehe, habe Macron mit seiner Sorbonne-Rede zu Europa gezeigt, dass er ein Visionär ist. Gerade im Kontext einer neuen europäischen Krise, der Brexit-Debatte oder weiteren Spannungen im Nahen und Mittleren Osten, könnte diese Mischung nach Meinung der Diskutanten das richtige Erfolgsrezept darstellen.

An der Veranstaltung nahm auch eine Abiturklasse des Lycée François 1er aus Fontainebleau teil, die im Rahmen des deutsch-französischen Entdeckungstages des Deutsch-französischen Jugendwerks die Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung kennenlernen wollte.

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