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Robert Tillmanns Robert Tillmanns © Bundesregierung, o. Ang.

Robert Tillmanns

Volkswirt, Bundesminister Dr. rer. pol. 5. April 1896 Wuppertal 12. November 1955 Berlin
von Philip Rosin
Heute weitgehend vergessen, war Robert Tillmanns als Gründungsmitglied und späterer Vorsitzender der Berliner CDU sowie als Mitbegründer und Führungsfigur des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU/CSU eine relevante politische Persönlichkeit der Nachkriegsjahre. Er hätte für die weitere Entwicklung der jungen Bundesrepublik größere Bedeutung erlangen können, doch er verstarb bereits 1955 – nur kurze Zeit, nachdem er als stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender, Vorsitzender des EAK und Bundesminister für besondere Aufgaben in politische Führungspositionen aufgestiegen war.

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Frühe Prägungen

Die Biografie Robert Tillmanns spannt den Bogen vom Deutschen Kaiserreich über die Weimarer Republik und nationalsozialistische Tyrannei bis in die Bundesrepublik. Geboren wurde er am 5. April 1896 in Wuppertal. Sein Vater war Druckereibesitzer. Prägend war für Tillmanns die religiöse Erziehung durch seine Eltern, die bei ihm eine lebenslange tiefe Verwurzelung im protestantischen Bekenntnis hinterließ. Als er 18 Jahre alt war und kurz vor dem Ende der Schulzeit stand, brach der Erste Weltkrieg aus. Wie viele seiner Altersgenossen, so fühlte auch der junge Tillmanns sich aus patriotischen Gründen dazu berufen, sich freiwillig zu den Waffen zu melden. Nach dem Notabitur und einer kurzen militärischen Ausbildung wurde er im Spätherbst 1914 an die Front beordert. Dort nahm er an der verlustreichen Schlacht von Langemarck teil. Nach einer späteren Verwundung und einem längeren Lazarettaufenthalt war er ab 1915 als Vize-Feldwebel an der „Heimatfront“ in einem Hamburger Bataillon eingesetzt. Aus christlicher Verantwortung für soziale Bedürfnisse offen, war es für ihn nur schwer erträglich, dass seine Einheit 1916 zur Bekämpfung der Hamburger Hungerproteste herangezogen wurde.

Unter dem Eindruck solch umstürzender Ereignisse wie der Russischen Revolution und dem Ende der Hohenzollernmonarchie in Deutschland entschied sich Tillmanns nach Kriegsende gegen ein Theologiestudium und statt dessen für ein Studium der Volkswirtschaft an der Universität Tübingen, welches er mit einigen Vorlesungen in Neuerer Geschichte bereicherte. Ihn kennzeichnete, in den Worten von Margarete von Eynern (Tillmanns. Eine Lebensleistung), in jenen Jahren „eine reizvolle Mischung von Konservativem und Revolutionärem“. Ein wichtiges Erlebnis war für ihn 1919 die Begegnung mit anderen christlich orientierten Studierenden aus bislang verfeindeten Staaten in der Schweiz, an dem er als Vertreter der „Deutschen Christlichen Studentenvereinigung“ teilnahm.

 

Vorkämpfer für die Belange der Studierenden in der Weimarer Republik

Neben der Frage der Versöhnung trieb Tillmanns die schlechte soziale Lage der Studierenden nach Kriegsende um – und dies sollte seinen weiteren Lebensweg mit bestimmen. Er fungierte als Studentensekretär des neu gegründeten Allgemeinen Studentenausschusses (AStA). 1920 gehörte er zu den Unterzeichnern des neuen Vereins „Tübinger Studentenhilfe“, die später zur Gründung des „Tübinger Studentenwerks“ führte. Ein inhaltlicher Schwerpunkt seines Engagements waren die Errichtung und der Betrieb von zunächst zwei Studentenwohnheimen – auch das ein neuer, innovativer Gedanke. Ausschlaggebend für seine Motivation war die Verbindung seines wirtschaftliches Fachwissens mit seinen christlich-sozialen Überzeugungen. Bald waren sein Engagement und Rat auch an anderen Universitätsstandorten gefragt. Der Studentenhilfe blieb er auch über den Abschluss seines Studiums und der Promotion zum Dr. rer. pol. hinaus verbunden. 1922 begann er eine berufliche Tätigkeit als Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der „Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft“ (ab 1929: „Deutsches Studentenwerk“) in Dresden. Bis zum Ende des Jahrzehnts blieb er in der Elbmetropole und wirkte in dieser Zeit unter anderem an der Einrichtung einer „Darlehenskasse für die Deutsche Studentenschaft“ mit. Darüber hinaus hatten Tillmanns und seine Mitarbeiter 1925 maßgeblichen Anteil an der Gründung der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ – mit Auswirkungen bis in unsere Gegenwart. Im selben Jahr heirate er Hertha Naegelsbach. Das Paar hatte drei Töchter.  Unumstritten war Tillmanns Wirken für und mit den Studierenden gleichwohl nicht. Indem er und seine Mitstreiter die studentische Gemeinschaftsarbeit in den Mittelpunkt stellten, wuchs, in den Worten von Wilhelm Hoffmann (Tillmanns. Eine Lebensleistung), „ein neuer, Wissenschaft und soziales Leben verbindender Studententyp heran – und wurde aufs heftigste von den reaktionären, den deutschnationalen Kräften bekämpft“ . Darüber hinaus war er Mitglied der „Deutschen Gesellschaft 1914“, in der es in der Tradition der „Burgfriedenspolitik“ der relevanten politischen Kräfte während des Ersten Weltkriegs um den Dialog und Ausgleich zwischen verschiedenen politischen Kräften und Meinungen ging.

 

Entlassung aus dem Staatsdienst und Überwintern in der Diktatur

Im Jahr 1930 ergab sich die Möglichkeit des beruflichen Aufstiegs. Aufgrund seiner Verdienste wurde Tillmanns an das Provinzialschulkollegium in Berlin berufen und bald darauf zum Regierungsrat ernannt. Doch der freudig begrüßte Schritt, verbunden mit vermeintlich dauerhafter Anstellung und finanzieller Absicherung, erwies sich wider Erwarten als Sackgasse. Schuld waren nicht etwa berufliche Gründe, sondern die dramatischen politischen Zeitumstände.

Mit dem Niedergang der Weimarer Republik und der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 endete seine Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung bereits wieder. Nach seiner Entlassung aus politischen Gründen Anfang April des Jahres musste Tillmanns sich beruflich neu orientieren und nahm eine Stellung in der Privatwirtschaft bei der Mitteldeutschen Montan-Industrieverwaltung an. Zeitweise fungierte er zugleich als Privatsekretär des Großindustriellen Friedrich Flick, dessen Konzernimperium als führendes Unternehmen der Rüstungsindustrie enge Verbindungen zu den nationalsozialistischen Machthabern unterhielt und an Arisierungen und Zwangsarbeit beteiligt war. Flick wurde im Rahmen der Nürnberger Prozesse 1947 zu einer Haftstrafe verurteilt und der Konzern entflochten. Auf Tillmanns scheint hingegen kein Schatten zu fallen. In der von Kim Christian Priemel verfassten Flick-Konzerngeschichte ist von einer „nachgeordnete[n] Rolle in der Konzernführung“ die Rede und er kommt in der gesamten Untersuchung sonst nicht vor. Auch zeitgenössisch wurden anscheinend keine Vorwürfe gegen ihn erhoben. Das Nürnberger Tribunal forderte ihn einzig dazu auf,  schriftliche eidesstaatliche Erklärungen zu personellen Strukturen und Arbeitsabläufen im Konzern Auskunft zu geben. Dabei ging es um die Bereitstellung von Informationen für das Gericht. Tillmanns unterhielt Verbindungen zur Bekennenden Kirche und später zu Mitgliedern des Kreisauer Kreises. Aus jener Zeit stammt seine Bekanntschaft mit Eugen Gerstenmaier.

 

Anwalt der Interessen Berlins in Bonn und Straßburg

Nach Kriegsende gehörte Tillmanns gemeinsam mit Persönlichkeiten wie Jakob Kaiser und Andreas Hermes zu denjenigen, die am 26. Juni 1945 den Berliner Gründungsaufruf veröffentlichten, der mit den Worten endet: „Wir rufen alle, die sich zu uns und unserem Aufbauwillen bekennen. Voll Gottvertrauen wollen wir unseren Kindern und Enkeln eine glückliche Zukunft erschließen.“ Im Gegensatz zu vielen seiner Mitstreiter wurde Tillmanns damit erstmals Mitglied einer politischen Partei. Der Gedanke einer überkonfessionellen, an christlichen Werten orientierten Sammlungspartei überzeugte den Lutheraner, der trotz der geistigen und materiellen Verheerungen an die Zukunft Deutschlands glaubte. Darüber hinaus waren in der zweiten Nachkriegszeit seine Fähigkeiten bei der Organisation der Linderung sozialer Not wieder gefragt und Tillmanns stellte sich beruflich erneut in den Dienst dieser Aufgabe – nun als Generalsekretär des neu geschaffenen „Hilfswerks der Evangelischen Kirchen in Deutschland“. Dabei knüpfte er früh Kontakte ins Ausland und erbat Hilfe von auswärtigen christlichen Einrichtungen, um die Not der deutschen Bevölkerung zu lindern. In der Rückschau brachte er seine Dankbarkeit über die große, alles andere als selbstverständliche Hilfsbereitschaft zum Ausdruck, verbunden mit der rhetorischen Frage, „ob wir, wenn Deutschland den Krieg gewonnen hätte, das in demselben Ausmaße auch getan hätten!“ Seine Wahl in den Sächsischen Landtag 1946 blieb aufgrund der Repressionen in der Sowjetischen Besatzungszone nur eine Episode.

Das politische Betätigungsfeld des Wahl-Berliners im aufkommenden Kalten Krieg war fortan der freie Westteil der Stadt und der Kampf für die Einheit Deutschlands. Tillmanns wurde zu „Berlins Sachverwalter in Bonn“, wie der Hamburger Anzeiger später in seinem Nachruf schrieb, 1949 und 1953 zog er als Berliner Abgeordneter in den Deutschen Bundestag ein. Nach der Bundestagswahl 1953 wurde Tillmanns zudem Bundesminister für besondere Aufgaben im zweiten Kabinett Adenauer und widmete sich vor allem den Berlin und die Wiedervereinigung betreffenden Fragen. Von 1950 bis 1953 war er darüber hinaus Stellvertretendes Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates und warb auf europäischer Ebene für das Ziel der Deutschen Einheit, so etwa in der Sitzung vom 29. Mai 1952: „Unser Verlangen nach deutscher Einheit ist nichts anderes als die Sehnsucht nach Freiheit, Recht und Menschlichkeit. Es ist die Sehnsucht gequälter Menschen, denen nationaler Übermut gründlich vergangen ist, die nichts anderes will als in Frieden zu leben und zu arbeiten, die einfach nach Hause wollen, dahin, wohin sie nach ihrer Geschichte gehören: nach Europa.“

 

Mitbegründer und Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises (EAK)

Parallel zu seiner Karriere als Parlamentarier, stieg Tillmanns auch in der Partei auf. 1950 wurde er Mitglied des CDU-Bundesvorstands, 1952 Landesvorsitzender der Berliner CDU und 1955 schließlich stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender. Sein wichtigstes innerparteiliches Betätigungsfeld wurde der Evangelische Arbeitskreis (EAK), eine Sonderorganisation von CDU/CSU, in der sich ab 1952 die protestantischen Parteimitglieder zusammenschlossen. Bei der Gründung des EAK ging es nicht nur – und gar nicht primär – um die innerparteiliche Stärkung der überwiegend norddeutschen protestantischen Minderheit der CDU-Mitglieder gegenüber der katholischen christdemokratischen Mehrheit aus West- und Süddeutschland. Vielmehr bildete eine politische Auseinandersetzung, die besonders kontrovers innerhalb des deutschen Protestantismus ausgetragen wurde, den konkreten Hintergrund. Konrad Adenauers Ziel der Wiederbewaffnung im Rahmen einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Kalten Krieges traf gerade bei führenden Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auf scharfen Widerstand. Einer der wichtigsten Repräsentanten der EKD war der CDU-Politiker und Bundesinnenminister Gustav Heinemann. Aus Protest gegen Adenauers Politik trat er 1950 als Minister zurück und aus der CDU aus. Ein weiterer einflussreicher protestantischer Gegner Adenauers war Martin Niemöller, Kirchenpräsident von Hessen und Nassau. Es bestand, nicht nur mit Blick auf die Bundestagswahl 1953, die Befürchtung, dass sich die Protestanten wieder von Adenauer und der CDU abwenden würden.

In einer Vielzahl von Redeauftritten und Publikationen trat Tillmanns mit großem Engagement für die Schaffung der EVG ein. Bereits für die erste Ausgabe der Evangelischen Verantwortung, der neuen Zeitschrift des EAK, verfasste er im März 1953 den zentralen Aufsatz zu diesem Thema und adressierte insbesondere die noch Unentschlossenen und die Skeptiker. Tillmanns stellte zunächst klar, dass es nicht möglich sei, aus der Bibel eindeutige Anweisungen für konkretes politisches Handeln abzuleiten, und dass das auch nicht versucht werden solle. Im inhaltlichen Teil war ihm die Klarstellung besonders wichtig, dass es sich bei den Befürwortern einer Wiederbewaffnung mitnichten um Kriegstreiber handele, ganz im Gegenteil: „Wir sollten nicht so billig argumentieren, als wollten nur diejenigen, die zum Verteidigungsbeitrag Nein sagen, den Frieden und als seien die anderen zumindest leichter bereit, einen Krieg in Kauf zu nehmen. Wir sollten auch denen, die die gemeinsame Verteidigung des Westens für notwendig halten, in- und ausserhalb Deutschlands zubilligen, dass es ihnen ernsthaft um die Erhaltung des Friedens geht.“ Im Nachlass Tillmanns befindet sich zudem der Entwurf eines öffentlichen Briefs an Gustav Heinemann vom August 1953, in dem er die Aussagen eines Flugblatts von dessen neuer Partei „Gesamtdeutsche Volkspartei“ zur Bundestagswahl mit der Aussage „An alle Evangelischen Christen! […] Keine evangelische Stimme der katholischen CDU!“ empört zurückwies und Heinemann dafür kritisierte, „konfessionelle Gegensätze in das politische Leben unseres Volkes hineinzutragen“. Er stellte ihm die Frage: „Wie können sie eine solche Störung des konfessionellen Friedens verantworten?“

Nach dem plötzlichen Tod des Bundestagspräsidenten und EAK-Vorsitzenden Hermann Ehlers übernahm Tillmanns, bisher in stellvertretender Funktion tätig, Ende 1954 den Bundesvorsitz des Evangelischen Arbeitskreises. Unter seiner Leitung fand vom 6. bis 8. Mai 1955 die vierte Bundestagung des EAK in der Lutherstadt Worms unter dem Motto „Christ und Vaterland“ statt. Am Vortrag waren die Pariser Verträge in Kraft getreten und die Bundesrepublik hatte ihre Teilsouveränität erlangt. Unter diesem Eindruck war es Tillmanns wichtig, in seiner Eröffnungsrede einerseits den fortbestehenden Anspruch der Wiedervereinigung zu betonen, andererseits aber auch das bisher Erreichte, sprich: die Bundesrepublik Deutschland mit ihren gestiegenen Handlungsmöglichkeiten und ihren ersten Erfolgen zu würdigen. „Gewiss“, so Tillmanns, „ist dieser Staat, die Bundesrepublik, nur provisorisch, aber er ist deshalb doch Staat, ist Staat, der handeln muss, der entscheiden muss, und der auf das innere Ja des Volkes bauen muss. Denn nur wenn wir das fertigbringen, dann werden wir den gemeinsamen Staat erreichen, und wir werden das nur dann vollführen, wenn diesem provisorischen Staat unsere ganze Liebe und unser ganzer Dienst zugewendet wird.“ Hier definierte Tillmanns, was für die CDU Anspruch bleiben sollte: Dem Erfolg der Bundesrepublik verpflichtet sein, aber die Wiedervereinigung nicht aus dem Blick zu verlieren.

 

Würdigung

Dass er kurz hintereinander einen Kabinettsposten, den stellvertretenden Bundesvorsitz der CDU sowie die Leitung des EAK übernahm, zeigt, dass Tillmanns als politische Führungskraft aufgebaut werden sollte. Gleichwohl war die Ämterhäufung mit einer hohen Arbeitsbelastung und intensiven Reisetätigkeit verbunden. Bei einem Heimataufenthalt erlitt Tillmanns einen Herzinfarkt, am 12. November 1952 verstarb er mit nur 59 Jahren in einer Berliner Klinik. Die politische und öffentliche Anteilnahme war groß. Das Bundeskabinett trat zu einer Gedenksitzung zusammen. Von einem entstandenen „Vakuum“ in der CDU sprach die Zeit, mit ähnlichem Tenor hielt die F.A.Z fest, es sei „eine Lücke in die Reihe der Union gerissen worden, die nicht nur in dieser Partei schmerzlich empfunden wird“. Besonders hervorgehoben wurde Tillmanns Engagement für Berlin und die Wiedervereinigung. Von einem „Kämpfer für die Einheit“ war etwa im Weser Kurier zu lesen. In Christ und Welt würdigte Bundestagspräsident Gerstenmaier Tillmanns Beitrag für die Entwicklung der CDU „zu einer politischen Heimstätte evangelischer und katholischer Christen“.

Die öffentliche Trauerfeier fand im Rahmen eines Staatsakts in der Paulus-Kirche in Berlin-Zehlendorf statt. Im Anschluss erfolgte ein Trauerzug zum Beerdigungsort, dem Waldfriedhof in Nikolassee. Die Straße, in der er gewohnt hatte, eine Nebenstraße des Kronprinzessinnenwegs in Wannsee, wurde kurz nach seinem Tod in „Tillmannsweg“ umbenannt.

Zwei Tage vor seinem Tod äußerte Robert Tillmanns: „Die Wiedervereinigung ist letzten Endes eine Gnade Gottes, und die muß erbetet werden.“ Fünfunddreißig Jahre später sollten seine Gebete erhört werden.

Lebenslauf

  • Volksschule und Gymnasium in Wuppertal
  • Studium der Staatswissenschaften an der Universität Tübingen
  • 1921 Promotion
  • 1922–1929 Hauptgeschäftsführer des Deutschen Studentenwerkes
  • 1930 Regierungsrat in der preußischen Unterrichtsverwaltung
  • 1933 Entlassung aus dem Staatsdienst
  • 1933–1945 Tätigkeit in der Industrieverwaltung
  • Seit 1945 Generalsekretär des neu gegründeten „Hilfswerks der Evangelischen Kirchen in Deutschland“
  • 1945 Mitgründer der CDU in Berlin
  • 1946–1947 MdL Sachsen
  • 1949–1955 MdB
  • 1950–1953 Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • 1953–1955 Bundesminister für besondere Aufgaben
  • Seit 1952 Vorsitzender des CDU-Landesverbands Berlin
  • 1954–1955 Bundesvorsitzender des EAK
  • 1955 stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU

 

Veröffentlichungen

Auswahl

  • Europäische Verteidigungsgemeinschaft – Ja oder Nein. In: Evangelische Verantwortung 3+4/2012, S. 16f. [Original Evangelische Verantwortung 1/1953].
  • Entspannung? Nur durch Zähigkeit, Geduld und feste Geschlossenheit kann eine Verständigung mit den Sowjets erzielt werden. In: Bulletin der Bundesregierung Nr. 202 vom 26. Oktober 1955, S. 1688f.
  • Nach der Berliner Konferenz. In: Zeitwende – Die neue Furche vom April 1954.
  • Wir wollen die Einheit. In: Junge Stimme vom 12. Juni 1953.

Literatur

  • Brügelmann, Hermann/Simon, Klaus (Hg): Robert Tillmanns. Eine Lebensleistung. Stuttgart 1956.
  • Egen, Peter: Die Entstehung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU. Bamberg 1971.
  • Hausmann, Christopher: Robert Tillmanns. In: Kempf, Udo/Merz, Hans-Georg (Hg.): Kanzler und Minister 1949–1998. Wiesbaden 2001, S. 707–709.
  • Kaczmarek, Norbert: Robert Tillmanns. In: Christliche Demokraten der ersten Stunde. Bonn 1966, S. 383–401.
  • Keller-Kühne, Angela: Robert Tillmanns. In: Portal Rheinische Geschichte.
  • Martin, Albrecht/Mehnert, Gottfried/Meißner, Christian: Der Evangelische Arbeitskreis der CDU 1952–2012. Berlin 2012.
  • Oppelland, Torsten: Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU, 1952–1969. In: Historisch-Politische Mitteilungen 5 (1998), S. 105–143.
  • Priemel, Kim Christian: Flick. Eine Konzerngeschichte vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik. Göttingen. 2007.
  • Wölbern, Jan Philipp: Siegen, Apollo-Theater. Die Gründung des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU. In: Borchard, Michael/Michel, Judith (Hg.): Erinnerungsorte der Christlichen Demokratie in Deutschland. Berlin 2020, S. 104–109.

 

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