Inzwischen reicht es nicht mehr aus, nur zu beteuern, dass der Islam eine „Religion des Friedens“ sei. Die – fanatisch übersteigerte – religiöse Motivation und Rechtfertigung islamistischer Gewalttaten lässt sich nicht übergehen. Den Gründen für diese ideologisierte religiöse Gewalt nachzugehen, gehört notwendigerweise zu einem sachlichen und unvoreingenommenen Diskurs über den Islam. Dennoch ist Vorsicht geboten. Denn allzu leicht könnte sich die Debatte auf die Gewaltfrage reduzieren. Dabei sollte ein umfassenderes Verständnis dieser Religion und ihrer historischen und soziologischen Kontexte die Grundlage aller weiteren Diskussionen sein. wohl ungefähr fünfzig Millionen Muslime in Europa leben und Prognosen davon ausgehen, dass der Islam in wenigen Jahrzehnten die größte Weltreligion sein könnte, dann zeigt das, wie notwendig diese Anstrengung ist. Die Zahlen werfen aber auch ein Licht darauf, dass der salafistische Anspruch vom einen und unwandelbaren Islam gänzlich realitätsfern ist und totalitären Charakter besitzt. Der Islam ist kein Monolith, sondern kennt die vielfältigsten Strömungen, Traditionen und Ideenwelten.
Inhaltsverzeichnis anzeigenIslamismus und Islam - Diagnosen, Kontexte, Konsequenzen - Geschichte der CDU
Asset-Herausgeber
Islamismus und Islam - Diagnosen, Kontexte, Konsequenzen
Inhalt
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Download der gesamten Ausgabe
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Editorial
von Bernd Löhmann
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Bildstrecke: Gewalt gegen das islamische Erbe
Die zerstörten Schätze des Ahmed-Baba-Instituts für islamische Dokumentation und Forschung
Islamismus und Islam - Diagnosen, Kontexte, Konsequenzen
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Welcher Islam gehört zu Deutschland?
Differenzierungen in einer prominenten Debatte
von Thomas Volk
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Islamismus
Seine Ursprünge, seine Entwicklung
von Peter R. Neumann
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Bloß nicht kleinreden!
Die Verharmlosung der islamistischen Gefahr behindert eine wirksame Vorbeugung
von Ahmad Mansour
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Was meint jihād?
Das Konzept in der Tradition und im aktuellen Jihadismus
von Mariella Ourghi
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Warum junge Deutsche in den Krieg ziehen
Beobachtungen und Konsequenzen
von Lamya Kaddor
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Verzerrte Wahrnehmung
Über die schädliche Vermischung von Einwanderungs- und Islamdebatten
von Katharina Senge
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Christliches und islamisches Menschenbild
Warum ich als Muslimin der CDU angehöre
von Cemile Giousouf
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Ende der Bevormundung
Die Muslime in Deutschland brauchen wissenschaftlich kompetente und alltagserfahrende Imame
von Mouhanad Khorchide
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Von Österreich lernen?
Über die Genese des neuen Islamgesetzes
von Susanne Knasmüller
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Spotlights: Islamistischer Terror
Vier Beispiele, wie andere Länder betroffen sind
von Hildegard Behrendt-Kigozi, Michael Borchard, Ronny Dirk Heine, Otmar Oehring
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Interview: Religion, ein Sicherheitsrisiko?
Franz Josef Jung: Wie Religions- und Sicherheitsfragen miteinander verbunden sind
von Franz Josef Jung, Bernd Löhmann
Kommentiert
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Gehört der Antisemitismus zu Deutschland?
Wie sich die deutsche Gesellschaft mit der Judenfeindlichkeit abfindet
von Leeor A. Engländer
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Ein klassisches Dilemma
Syriza und die Krise des griechischen Klientelismus
von Michael Martens
Impulse
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Einig in der Aufsteigerrepublik
Plädoyer für eine gemeinsame offene Leitkultur
von Armin Laschet
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Lästern lassen?
Über den langen Schatten des Karikaturenstreits
von Petra Bahr
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Das Pegida-Syndrom
Versuch eines differenzierten Blicks
von Joachim Klose
Rückblicke
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Im Erinnern getrennt?
Die Perzeptionen des Weltkriegsendes vor siebzig Jahren
von Alexander Brakel
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Polnisch-Deutsche Anschauungsnähe
Richard von Weizsäcker in meiner Erinnerung
von Władysław Bartoszewski
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Gescheitertes Gedenken
Vor 100 Jahren begann der Genozid an den Armeniern
von Norbert Seitz
Gelesen
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Plattmachen geht anders
Ein Beitrag zu einem gerechten Urteil über die Treuhand
von Richard Schröder
Würdigung
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Libellen und andere Erinnerungsträger
Oder der Versuch, Marica Bodrožić vorzustellen
von Rüdiger Görner