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Henning Schacht
Veranstaltungsberichte

60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen

Die Zukunft gemeinsam gestalten

Anlässlich des Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung am 16. Oktober 2025 eine Festveranstaltung in Berlin. Zu Gast waren unter anderem die israelische Vizeaußenministerin Sharren Haskel und eine Delegation von Mitgliedern der Knesset sowie Staatsminister Florian Hahn.

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Vor 60 Jahren nahmen die Bundesrepublik Deutschland und der Staat Israel diplomatische Beziehungen auf – ein Wendepunkt in der Geschichte beider Länder. Die Konrad-Adenauer-Stiftung nahm dies zum Anlass die besonderen bilateralen Beziehungen in den Fokus zu rücken. Dabei ging es weniger darum zurückzublicken, sondern vor allem darum, junge Menschen in Deutschland für die Bedeutung dieser langjährigen und bewährten Freundschaft zu begeistern, um sie lebendig zu halten und weiterzuentwickeln.

Mit Blick auf den Waffenstillstand im Krieg gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, die Freilassung der noch lebenden israelischen Geiseln und die angestoßenen Friedensverhandlungen erklärte der Stiftungsvorsitzende Prof. Dr. Norbert Lammert: „Unsere heutige Veranstaltung findet nicht vorhersehbar in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang zu einer Entwicklung in Israel und im Nahen Osten statt, von der wir alle nur hoffen können, dass die Erwartungen, die sich damit verbinden, auch tatsächlich eingelöst werden können.“ Er betonte dabei, „dass Deutschland ein verlässlicher Partner Israels auch und gerade auf der jetzt bevorstehenden weiteren Strecke der Sicherung des Friedens und der Herstellung von für alle verträglichen, erträglichen, friedlichen Verhältnissen sein wird“ und unterstrich, „dass die Konrad Adenauer Stiftung sich dieser Aufgabe in besonderer Weise verpflichtet fühlt“.

Dem schloss sich Jürgen Hardt MdB, der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, an und hob hervor, dass die Friedensbemühungen unter Führung von US-Präsident Donald Trump einer Pflanze gleich „von vielen gegossen und von vielen beschützt“ werde – und „eben nicht nur von Israel, von Amerika, von den Freunden Israels in Europa unterstützt, sondern auch von der arabischen Welt.“

Der israelische Botschafter Ron Prosor fand kritische Worte zu den Beziehungen einiger europäischer Staaten gegenüber Israel. Vor diesem Hintergrund sprach er die vielen jungen Menschen, die an der Veranstaltung teilnahmen, direkt an und bezeichnete sie als das „Fundament für das starke Band zwischen Deutschland und Israel“.

Israels Vizeaußenministerin Sharren Haskel, die von ihren deutschen Wurzeln berichtete – ihre Großeltern stammten aus Deutschland und mussten aufgrund der Shoa fliehen – erklärte, dass die deutsch-israelischen Beziehungen niemals „normal“ sein könnten, „weil sie für immer durch die Erinnerung an die schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte geprägt sind und von der moralischen Verantwortung, die sich daraus für Deutschland ergibt.“ Sie hob hervor, dass sich die bilaterale Verbindung „zu einer tiefen und beständigen Freundschaft entwickelt hat, die auf gemeinsamen Werten basiert: Demokratie, Freiheit, Mitgefühl und Respekt.“ Gleichzeitig betonte sie: „Unsere Aufgabe heute ist es, diesen Dialog zwischen unseren beiden Ländern, auch unter der jüngeren Generation, zu pflegen und zu stärken.“

Staatsminister Florian Hahn bezeichnete es als ein Geschenk, 60 Jahre nach Aufnahme der formalen Beziehungen sagen zu können: „Das sind nicht nur diplomatische Beziehungen, sondern das ist tatsächlich Freundschaft.“ Mit Blick auf die voreilige Anerkennung eines palästinensischen Staates durch einige europäische Regierungen stellte er klar: „Das ist jetzt nicht der Zeitpunkt, sondern erst, wenn ein paar Voraussetzungen getroffen sind, dass tatsächlich zwei Völker nebeneinander friedlich leben können.“

In der anschließenden Diskussionsrunde sprachen der israelische Knesset-Abgeordnete und Vorsitzende des Auswärtigen- und Verteidigungsausschuss Boaz Bismuth, Johannes Volkmann MdB, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag, sowie Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus. Der Journalist Constantin Schreiber moderierte das Gespräch. Volkmann stellte in der Diskussion klar, dass Israel keinen engeren Freund habe in Europa als Deutschland: „Und wir als Junge Union und als Christdemokraten sind stolz darauf, weil es der Kern dessen ist, wer wir sind.“ Er bekräftigte: „Jetzt ist die Zeit für uns Stopp zu sagen und Antisemitismus direkt zu konfrontieren.“ Felix Klein pflichtete bei und unterstrich, dass Deutschland sich verstärkt auf die präventive Arbeit konzentrieren müsse: „Hier brauchen wir auf der Bildungsseite unbedingt neue Initiativen und den Mut, uns damit auseinanderzusetzen.“ Der israelische Knesset-Abgeordnete Bismuth riet allen Freunden Israels: „Entschuldigt euch niemals, wenn ihr Israel unterstützt. Sobald ihr euch entschuldigt, stärkt ihr diejenigen, die uns nicht mögen.“

In seinen Schlussworten unterstrich Johannes Winkel MdB, der Vorsitzende der Jungen Union: „Wir zeigen Solidarität mit Israel, weil wir dieselben Werte teilen.“ Er schloss mit dem Versprechen: „Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass wir seit Jahrzehnten Freunde sind, wir, die Junge Union Deutschlands und Israel. Wir sind Freunde und wir werden es bleiben.“

Deutschland und Israel haben in den letzten 60 Jahren gezeigt, dass aus einer schmerzhaften Vergangenheit eine belastbare und respektvolle Partnerschaft entstehen kann. Nun ist es auch an der jungen Generation, dieses Erbe fortzuführen.

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Kontakt Dr. Michael Rimmel
Michael Rimmel Tobias Koch
Leiter des Auslandsbüros Israel
michael.rimmel@kas.de +972 (0) 2 567 1830 +972 (0) 2 567 1831

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