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Veranstaltungsberichte

Die israelische Peripherie als Raum vieler Möglichkeiten

von Palina Kedem

Seminar mit dem Manof-Forum im Norden Israels

Ein eintägiges Seminar im Norden Israels mit dem Manof-Forum befasste sich mit Unternehmertum in der geographischen Peripherie als Instrument für interkulturelle Inklusion und kulturellen Pluralismus. Einerseits wird der Norden als Peripherie betrachtet, die Sicherheitsbedrohungen und wirtschaftlichen wie sozialen Engpässen ausgesetzt ist. Andererseits ist die Vielfalt der Bevölkerung ein oft unerwarteter Motor für eine erstaunliche Entwicklung in vielen Bereichen.

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Ein eintägiges Seminar im Norden Israels mit dem Manof-Forum befasste sich mit Unternehmertum in der geographischen Peripherie als Instrument für interkulturelle Inklusion und kulturellen Pluralismus. Einerseits wird der Norden als Peripherie betrachtet, die Sicherheitsbedrohungen und wirtschaftlichen wie sozialen Engpässen ausgesetzt ist. Andererseits ist die Vielfalt der Bevölkerung ein oft unerwarteter Motor für eine erstaunliche Entwicklung in vielen Bereichen.

Daher war es wichtig, diese Phänomene mit den Mitgliedern von Manof, von denen viele hochrangige politische Berater für Politiker, CEOs von sozialen Organisationen, Beamte, Anwälte oder Geschäftsinhaber sind, zu ergründen. Allerdings sollte dies nicht nur aufklärerischen Zwecken dienen, sondern auch Verbindungen und Kooperationen schaffen, um die Region zu fördern.

Der Studienausflug führte die Gruppe zunächst zum „Kineret Innovation Center“ am Ufer des Sees Genezareth, das sich insbesondere auf Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie konzentriert. Das Zentrum strebt danach, neue Ideen zu entwickeln, Start-up-Gründer, Investitionen und Unternehmen für den Norden zu gewinnen mit dem Ziel, wirtschaftliche Hebel in Gang zu setzen und lokale Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Führende High-Tech-, Agro-Tech- und Security-Tech-Unternehmer stellten ihre Ideen und Projekte vor, von denen einige sogar schon in Israel und im Ausland eingesetzt werden. Die Gruppe diskutierte mit den Vertretern des „Kineret Innovation Center“ darüber, wie angemessene Politik ein kraftvolles Wirtschaftswachstum gestalten kann, und besonders darüber, wie die Vorzüge der nördlichen Peripherie genutzt werden können, um jungen Menschen unterschiedlicher Herkunft sozialen Aufstieg zu ermöglichen.

Anschließend besuchte die Gruppe die Beduinenstadt Zarzir in Galiläa. Diese Stadt ist, wie viele andere Beduinenstädte und –dörfer in Israel, bekannt für ihre hohe Rate an Wehrdienstleistenden und ihre erfolgreiche Integration in die israelische Gesellschaft. Das Treffen fand in einem beduinischen Restaurant statt, deren Inhaber schon seit Generationen Brücken zwischen Juden und Arabern im Norden schlagen.

El’ad Shamir, CEO des „Kineret Innovation Center“ beteiligte sich am Treffen der Gruppe in Zarzir, jedoch in einer anderen Funktion, da er ebenfalls Gründer einer NGO ist, die den strategischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandel in Israels Norden fördert. Eines ihrer Hauptziele ist es, den zivilen Dienst in arabischen und beduinischen Gemeinschaften zu unterstützen, der jungen Arabern helfen soll, sich besser in den Arbeitsmarkt und das gesellschaftliche Leben in Israel zu integrieren. Shamir sprach über die Herausforderungen und Grenzen in der arabischen Gesellschaft, aber auch über die der israelischen Bürokratie. Er stellte junge arabische und jüdische Einheimische vor, die von Tür zu Tür gehen, um junge Menschen und deren Familien zu überzeugen, sich diesem Bestreben anzuschließen. Einer davon, ein junger Beduin, erzählte der Gruppe, wie sein Zivildienst ihn davor bewahrte, vom rechten Weg abzukommen. Heute ist er einer der führenden Akteure in diesem Projekt.

Es ist allgemein bekannt, dass der Aufbau von Brücken zwischen unterschiedlichen Gruppen in der Gesellschaft in der Verantwortung von Bürgern und Bürgerinnen liegt. Aber es ist ebenso offensichtlich, dass es ohne klare und kohärente Politik keine Zukunft für Projekte der Vernetzung gibt. Mitglieder der Manof-Gruppe haben das Potenzial, zwischen Basisorganisationen und Entscheidungsträgern zu vermitteln, was wiederum zu neuen Ansätzen und Politikstrategien führen kann. Viele vielversprechende Verbindungen wurden geschaffen zwischen den Teilnehmenden von Manof und den Unternehmern und Akteuren, die sie trafen. 

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