Asset-Herausgeber

Chen Galili

Veranstaltungsberichte

„Freundschaften werden nicht verdient – umso mehr müssen wir sie pflegen“

Abendveranstaltung und Ausstellungseröffnung anlässlich des 60. Jahrestags deutsch-israelischer Beziehungen

Am 11. Mai 2025 fand anlässlich der 60-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland die Eröffnung der Freiluftausstellung „Die unmögliche Freundschaft – Konrad Adenauer und David Ben-Gurion” durch stv. Außenministerin Sharren Haskel und Stiftungsvorsitzenden Prof. Dr. Norbert Lammert in Tel Aviv statt.

Asset-Herausgeber

Bitte klicken Sie hier, um die Inhalte anzuzeigen.
Oder passen Sie Ihre Cookie-Einstellungen unter Datenschutz an.

Spezielle KAS/TLV1-Podcast-Episode mit Gilad Halpern zu 60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland und zur Eröffnung der Ausstellung „Unmögliche Freundschaft“ zwischen Adenauer und Ben-Gurion.

„Die Versöhnung herbeizuführen, mit Israel und mit dem gesamten Judentum der Welt. Das war mein vornehmstes Anliegen aus dem Gefühl einer tiefen inneren Verpflichtung heraus, auch aus dem Gefühl heraus, dass die Menschheit gerade doch dem Judentum so viel verdankt auf allen Gebieten des menschlichen Geistes und auf dem Gebiete der Religion”, hat Konrad Adenauer bei seiner Rede aus Anlass der Verleihung der Ehrendoktorwürde des Weizmann-Instituts in Rechovot am 3. Mai 1966 betont. Daraus ist über 60 Jahre eine Reihe von Verbindungen auf unterschiedlichen Ebenen entstanden, die die Beziehungen zwischen beiden Ländern bis heute prägen.  

Am Vorabend des 12. Mai, an dem Deutschland und Israel im Jahr 1965 offiziell diplomatische Beziehungen zueinander aufnahmen, fand in Tel Aviv die Veranstaltung zum Thema „60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel“ und die Eröffnung der Freiluftausstellung „Die unmögliche Freundschaft – Konrad Adenauer und David Ben-Gurion” des Künstlers Amit Shimoni statt. Die Veranstaltung wurde auf Initiative der Deutschen Botschaft in Israel und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel gemeinsam mit dem Ben-Gurion-Haus ins Leben gerufen und zelebrierte das wegweisende Wirken der beiden Staatsmänner Konrad Adenauer und David Ben-Gurion im Kontext dieser historischen Ereignisse. 

Die stellvertretende israelische Außenministerin Sharren Haskel unterstrich in ihrer Rede die große Bandbreite an zivilgesellschaftlichen Partnerschaften, die in den letzten 60 Jahren auf Basis dieser Annäherung und der Verantwortungsübernahme für die Vergangenheit entstanden sind. Sie hob besonders die Rolle des Jugendaustauschs und des Dialogs mit den folgenden Generationen für den weiteren Ausbau dieser Beziehungen hervor: „Unsere Zukunft liegt in der Jugend.”  

Auch Prof. Dr. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, betonte, dass die etablierten Beziehungen nicht als selbstverständlich betrachtet werden dürften, und wies auf die aktuelle Situation in Israel und den erstarkenden Antisemitismus weltweit und auch in Deutschland hin. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg sei für ihn jedoch die „ermutigendste Lehre aus der Geschichte: Wenn diese unmögliche Freundschaft möglich werden konnte, dann gibt es kein Problem auf der Welt, das nicht gelöst werden kann.” 

Als 1945 mit dem Zusammenbruch des NS-Regimes das volle Ausmaß seiner Verbrechen deutlich wurde, schien für mehrere Generationen keine Aussöhnung zwischen Deutschen und Juden unmöglich. Vor dieser Herausforderung scheuten Konrad Adenauer und David Ben-Gurion nicht zurück. Ein erstes Treffen zwischen den beiden am 14. März 1960 in New York bereitete den Boden für erste Schritte der Annäherung und Verantwortungsübernahme. Zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen kam es jedoch erst sechs Jahre später.  

Steffen Seibert, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel, unterstrich zur Eröffnung der Veranstaltung das Vertrauen, das seitdem zwischen den beiden Ländern gewachsen ist und das es in herausfordernden Situationen damals wie heute zu bewahren gelte. Die Bilder der beiden Staatsmänner bei ihrem Treffen in Sde Boker hätten einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen: Sie zeigten „zwei Welten, zwei (...) sehr unterschiedliche Reisen durch diese grausame und blutige erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. (...) Zwei Männer, die zu Vaterfiguren der Staaten wurden, die sie mit aufgebaut haben - nach der Katastrophe und nach dem Abgrund.“ 

Die Beziehung der beiden Staatsmänner ging über politischen Austausch hinaus und hielt ein Leben lang: Wenige Monate nach seinem 90. Geburtstag reiste Adenauer im Mai 1966 nach Israel und besuchte Ben Gurion in seinem Privathaus. Die Ausstellung soll die unmögliche Freundschaft der beiden Männer in visueller und knapper Art abbilden. 

Den zweiten Teil des Abends und die Freiluftausstellung eröffnete Nelly Markman, CEO des Ben-Gurion-Hauses, für das breite Publikum. Die Ausstellung wird für mehrere Wochen auf dem Ben-Gurion-Boulevard für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Weitere Informationen und Hintergründe zur Ausstellung können Sie auf der Website zur Kooperation aufrufen: https://bg-house.org/60years/ 

Asset-Herausgeber

Kontakt

Dr. Michael Rimmel

Michael Rimmel Tobias Koch

Leiter des Auslandsbüros Israel

michael.rimmel@kas.de +972 (0) 2 567 1830 +972 (0) 2 567 1831

comment-portlet

Asset-Herausgeber

Asset-Herausgeber