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Veranstaltungsberichte

Women in Diplomacy

von Katharina Even
Anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentags am 8. März fand am 4. März 2019 die Konferenz „Women in Diplomacy“ an der Ben-Gurion Universität des Negev statt, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung Israel in Kooperation mit dem Simone Veil Research Centre for Contemporary European Studies organisiert wurde. An der Veranstaltung nahmen mehrere Botschafterinnen und Botschafter teil und bereicherten die Inhalte der Konferenz mit ihren persönlichen Erfahrungen über die Arbeit in der Diplomatie.

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Anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentags am 8. März fand am 4. März 2019 die Konferenz „Women in Diplomacy“ an der Ben-Gurion Universität des Negev statt, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung Israel in Kooperation mit dem Simone Veil Research Centre for Contemporary European Studies organisiert wurde. An der Veranstaltung nahmen mehrere Botschafterinnen und Botschafter teil und bereicherten die Inhalte der Konferenz mit ihren persönlichen Erfahrungen über die Arbeit in der Diplomatie.

Prof. Daniel Haimovich, Präsident der Ben-Gurion Universität eröffnete die Konferenz. In seinem Grußwort sprach er über die noch immer vorherrschende Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen. Prof. Renee Poznanski, die Vorsitzende des Simone Veil Centre hieß alle Botschafterinnen und Botschafter sowie die Gäste der Konferenz herzlich willkommen. In ihrer Rede bezog sich Poznanski auf die großen Verdienste Simone Veils für die Gleichberechtigung von Frauen in Frankreich sowie für die Versöhnung innerhalb Europas. Auf Prof. Poznanski folgte die Begrüßung der Gäste durch Katharina Even, Projektmanagerin der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel. Nach einem Rückblick auf die Anfänge der Frauenrechte und den vielen Errungenschaften in den vergangenen Jahrzehnten solle diese Konferenz nun der Rolle der Frauen in der Diplomatie gewidmet werden.

I.E. Hélène Le Gal, die französische Botschafterin in Israel, begann ihre Rede mit einem Überblick über die Geschichte von Diplomatinnen im französischen Außenministerium. Obwohl erste Frauen bereits nach dem Zweiten Weltkrieg im französischen Außenministerium arbeiteten, wurde die erste Botschafterin erst im Jahre 1972 ernannt. Nach einer kurzen Auswertung der Entwicklungen in den vergangenen Jahrzehnten ging Le Gal auf die Frage ein, welche Maßnahmen und Anreize in Zukunft geschaffen werden können, um die Rolle von Frauen in der Diplomatie zu stärken, einem Arbeitsfeld, welches bis heute hauptsächlich von Männern dominiert wird.

Im Anschluss daran teilte, I.E. Susanne Wasum-Rainer, die deutsche Botschafterin in Israel, eine persönliche Erinnerung mit den Gästen der Konferenz. Sie erzählte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie sie persönlich von Simone Veil mit einem „Gruß für starke Frauen“ als deutsche Botschafterin in Paris begrüßt wurde. Sie sprach über ihre eigene Laufbahn im Auswärtigen Amt, welches noch immer auf einem der hinteren Plätze steht, was die Gleichberechtigung in Deutschland betrifft. Wasum-Rainer sprach über die langsame Veränderung in der Mentalität der meisten Menschen sowie das zunehmende Bewusstsein und eine Sensibilisierung für das Thema der Gleichberechtigung.

I.E. Alison Kelly, die irische Botschafterin in Israel erzählte, wie sie selbst gegen Vorurteile und Schwierigkeiten kämpfen musste, um zur Botschafterin in Ägypten ernannt zu werden. Auch wenn einige Barrieren langsam zu Fall gebracht wurden und der Diplomatische Dienst für Frauen zugänglicher wäre, sieht Kelly noch immer ein generelles Geschlechter- und Diversitätsproblem im Diplomatischen Dienst.

Die Podiumsdiskussion wurde mit dem Beitrag der zypriotischen Botschafterin, I.E. Thessalia Salina Shambos beendet, die ebenfalls ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Plenum teilte. Nie hatte sie persönliche Diskriminierung erlebt, bis zu dem Moment, als sie ihre Arbeit im Außenministerium begann. Eine der größten Herausforderungen für sie war, dass sie nicht nach ihren wirklichen Fähigkeiten, sondern nach reinen Äußerlichkeiten bewertet wurde. Shambos sieht zwar erste Veränderungen, jedoch gebe es noch immer viele Schwierigkeiten, die überwunden werden müssen.

Nach den Beiträgen der verschiedenen Botschafter wurde das Panel für Fragen aus dem Publikum geöffnet. Die Studentinnen und Studenten interessierten sich besonders für die Frage, was eine feministische Außenpolitik auszeichne. Alle Botschafterinnen stimmten überein, dass dies eine Thematisierung der Gleichberechtigung auf internationaler Ebene beinhalte sowie einen Fokus auf die Bildung von Frauen. Dies bedeute auch die Inklusion von Frauen in UN-Friedens Missionen sowie den vereinten, globalen Kampf gegen Gewalt an Frauen, was noch immer ein großes Problem in allen Teilen der Welt darstellt. Auch die Wirkung von gesetzlichen Maßnahmen interessierte die Studentinnen und Studenten. Die Botschafterinnen stimmten überein, dass Gesetze Menschen zum Nachdenken anregen könnten und hilfreich seien, Mechanismen zu festigen, um gleiche Chancen für Männer und Frauen zu etablieren.

Hervorzuheben ist ebenfalls, dass S.E. Gilles Beschoor Plug, der Botschafter der Niederlande, Alejandra del Rio, die stellvertretende Leiterin der spanischen Botschaft in Israel, S.E. Magnus Hellgren, der schwedische Botschafter in Israel, I.E. Barbara Susnik, die slowenische Botschafterin sowie Chrystelle Lucas, EU-Delegation in Israel, anwesend waren und sowohl die Panel Diskussion als auch die anschließenden Rundtisch-Diskussionen mit den Studentinnen und Studenten der BGU mit persönlichen Erfahrungen bereicherten.

Anschließend an die Panel Diskussion boten die Runden Tische den Studierenden die Gelegenheit, in kleineren Gruppen mit den einzelnen Botschafterinnen und Botschaftern persönlich ins Gespräch zu kommen. Die Fragen der Studierenden bezogen sich dabei hauptsächlich auf die Voraussetzungen für eine Karriere im Diplomatischen Dienst, die Aufgaben eines Botschafters sowie auf die Beziehungen zwischen den Heimatländern der Botschafter und Israel.

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