Die Sitzung begann mit den Grußworten der Projektkoordinatorin der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien, Andrea Valdelamar, die den kooperativen Charakter solcher Veranstaltungen hervorhob und sie als ein wichtiges Forum zur Förderung und Anerkennung der Arbeit von Frauen im Sicherheitsbereich bezeichnete.
Der Direktor der KAS Kolumbien, Hartmut Rank, unterstrich das Engagement des Netzwerks ATHENA hinsichtlich einer rigorosen Analyse der neuen Dynamiken im Bereich Sicherheit und Verteidigung in einer Welt, in der die gewohnte geopolitische Ordnung einem Wandel unterzogen sei.
Zu Beginn der Diskussion betonte die Dekanin der Fakultät für Internationale Beziehungen der Militär-Universität Nueva Granada, Olga Illera, dass der Wandel innerhalb der internationalen Ordnung eine Folge der Aushöhlung der demokratischen Werte sei, was den relativen Wert internationaler Institutionen unterstreiche.
Die Beraterin für Sicherheit und Verteidigung des Netzwerks ATHENA, Paula Prieto, ging auf das Aufkommen privater und staatlicher strategischer Partner mit einem revisionistischen Charakter in der Ordnung der liberalen Demokratie ein. Auch betonte sie die Notwendigkeit von Pragmatismus und Schnelligkeit seitens der kolumbianischen Regierung bei seinen Interaktionen mit wichtigen privaten Akteuren im Bereich Cybersicherheit und Cyberverteidigung.
Was die Rolle Kolumbiens in einem sich wandelnden Umfeld internationaler Institutionen anbetreffe, verwiesen beide Expertinnen auf die dringende Notwendigkeit, Themen wie Sicherheit und Verteidigung zur Staatpolitik zu erklären, nicht nur um Kontinuität und Struktur zu erreichen, sondern auch um die Zivilgesellschaft als partizipativen und interessierten Akteur in die Konstruktion einer nationalen Verteidigungspolitik miteinzubeziehen.
Während der Diskussion zeigte sich, dass der kolumbianische Staat pragmatischer sein müsse, was seine Beziehungen zu neuen nichtstaatlichen Akteuren anbetreffe und dass er seine Sicherheits- und Verteidigungspolitik angesichts einer Vielzahl von immer komplexeren Bedrohungen diversifizieren müsse, damit seine Institutionen angemessen reagieren können.
Inmitten eines Szenarios, in dem Ungewissheit herrscht und sich die Bedrohungen vervielfachen, betonten die Teilnehmerinnen, wie die Geschlechterperspektive eine mehrdimensionale Sichtweise der Sicherheit gewährleistet, indem sie die Rolle und die Führungsrolle von Frauen in lokalen Diskussionsräumen über Sicherheit und nationale Verteidigung hervorhoben.