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Veranstaltungsberichte

“Verteidigung der Demokratie: Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen”

Am 8. Mai fand die Veranstaltung zum Thema “Verteidigung der Demokratie: Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen” statt, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien mit Unterstützung der Deutschen Botschaft und dem Politikwissenschaftlichen Institut Hernán Echavarría Olózaga ICP organisiert wurde; Ziel war es, einen kritischen, tiefgreifenden Dialog zu fördern, die Kooperation zu stärken und konkrete Aktionen zur Verteidigung der Demokratie und der Freiheit vorzuschlagen.

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Die Veranstaltung begann mit den Grußworten des Direktors der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien, Hartmut Rank; dabei stellte er das Ende des Zweiten Weltkriegs als Beginn einer neuen Ära dar und betonte, dass die Schaffung demokratischer Institutionen der Notwendigkeit einer neuen Weltordnung entsprach, die auf der Würde des Menschen, dem Rechtsstaat, der politischen Freiheit und der internationalen Zusammenarbeit basierte. Trotzdem zeigte er sich besorgt darüber, dass die Demokratie ein schwaches Netzwerk darstelle, das immer komplexeren Bedrohungen ausgesetzt sei; daher seien die Arbeit der einzelnen Staaten, der internationalen Organisationen, der Vertreter der Zivilgesellschaft bei der Verteidigung und dem Schutz der Demokratie besonders wichtig.  

Der stellvertretende Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kolumbien, Simón Herchen, erklärte, wie solche Diskussionsräume und der Ideenkonstruktion ein Forum für die Verteidigung der demokratischen Werte in einem zunehmend feindseligen geopolitischen Umfeld bieten.

Im Anschluss sprach der ehemalige Präsident von Lettland, Dr. Egils Levitz, über die Auswirkungen des Endes des Zweiten Weltkriegs auf die globalen Institutionen; dabei betonte er, dass der Frieden auf Gerechtigkeit basieren müsse und dass internationale Organisationen wie der Sicherheitsrat oder der Internationale Strafgerichtshof klare Parameter darüber geschaffen haben, was legal ist und was nicht. Trotzdem zeigte er sich besorgt über die weltweite Krise demokratischer Werte und des Rechtsstaats und darüber, dass die Akteure, die bereit sind, die Regeln zu befolgen, immer weniger werden; gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit die aktuellen Institutionen zu überdenken und anzupassen, um die Demokratie zu verteidigen.

Es folge eine Paneldiskussion zum Thema “Verteidigung der Demokratie in einem immer autoritäreren Umfeld“; Teilnehmer waren die Professorin der Universidad Externado, María Teresa Aya; die Senatorin für die Partei Centro Democrático, Paola Holguín sowie der Direktor des ICP, Carlos Augusto Chacón. Moderiert wurde das Panel von dem Journalisten und Direktor für Informationsdienste von Blu Radio, Ricardo Ospina.

Zunächst wurde die Frage gestellt, warum sich die nach 1945 entstandene Weltordnung aktuell in der Krise befindet.  

Carlos Chacón erklärte, dass die demokratischen Werte und die internationalen Institutionen strukturelle Probleme aufweisen, da sie auf einem länderübergreifenden Niveau gegründet wurden, oft unter Missachtung der Bedürfnisse und Interessen der Nationalstaaten. Außerdem habe das blinde Vertrauen in internationale Organisationen zur Folge, dass Länder wie Kolumbien beim Aufbau nationaler Sicherheitskapazitäten hinterherhinken und eine ideologische Agenda verfolgen, die sich immer weiter von den Werten der liberalen Demokratie entfernt.  

Die Senatorin Paola Holguín betonte, dass sich Länder in der Region Lateinamerika immer mehr von der Demokratie entfernen, nur 52% der Bürger seien noch mit dem demokratischen System zufrieden und unterstützen es. Weiterhin bezog sie sich auf die Legitimität internationaler Organisationen; die Krise eröffne nicht nur Unsicherheit in Bezug auf die Lebensfähigkeit der Demokratie als herrschende Ordnung des internationalen Systems, sondern biete auch nationalen Akteuren wie China, Russland und Nordkorea oder transnationalen kriminellen Akteuren eine Plattform, um globalen Institutionen einen revisionistischen Charakter zu verleihen.

María Teresa Aya erklärte, dass das Phänomen der Unsicherheit und des globalen Wandels die internationale Ordnung beeinflussen. Weiterhin betonte sie, dass die demokratischen Werte und die Globalisierung, wie wir sie bisher kennen gefährdet seien. Nachdem sie die Ursachen ermittelt hatten, spekulierten die Experten über mögliche Lösungen für die tiefe Krise der globalen Institutionen.   

Einerseits erklärten sie, dass die Demokratie kein politisches System sei, dass sofortige Lösungen bringe, sondern dass es die Macht kontrolliere in einem System von Gewichten und Gegengewichten. Die Experten betonten die wichtige Rolle der Zivilgesellschaft bei der Infragestellung demokratischer Regeln und Institutionen und wiesen darauf hin, dass die Beteiligung der Zivilgesellschaft für die Verteidigung der Demokratie entscheidend sei.  

Abschließend beantworteten die Experten Fragen aus dem Publikum.  

 

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