Die Veranstaltung begann mit den Worten des Projektkoordinators der KAS Kolumbien, Juan Guillermo Moncada, der die Arbeit der Stiftung zur Stärkung der Demokratie anhand von fünf thematischen Achsen erläuterte: nachhaltige Entwicklung, Friedenskonsolidierung, Sicherheit und Verteidigung, Dezentralisierung und Stärkung der demokratischen Institutionen. Er hob auch die Bedeutung der Erstellung und Verbreitung solcher Studien hervor, die im Prinzip bestätigen, dass die Eingliederung benachteiligter Bevölkerungsgruppen in den Arbeitsmarkt die Produktivität steigere und die Vertrauensbeziehungen zum Unternehmenssektor stärke. Anschließend dankte der leitende Forscher der FIP, Felipe Zarama den Anwesenden für ihre Teilnahme an der Präsentation der Ergebnisse der Umfrage, die sich mit grundlegenden Fragen der Entwicklung und der Friedenskonsolidierung im Land befasse.
Anschließend stellte der Forscher der FIP, Juan Pablo Rangel die wichtigsten Ergebnisse der Studie vor und wies darauf hin, dass die Unternehmer zweifellos die wichtigsten Akteure seien, wenn es darum gehe durch Inklusion einen sozialen Mehrwert zu schaffen, je nach der wirtschaftlichen Rationalität des jeweiligen Wirtschaftssektors. Im Rahmen der Studie wurden fast 1.200 Unternehmen in sieben Städten des Landes befragt und 32 Experten für wirtschaftliche, politische, soziale, arbeits- und integrationspolitische Fragen interviewt. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehöre, dass das Vertrauen zwischen Arbeitgebern und der einzustellenden Bevölkerung, vor allem unter den ehemaligen Guerilleros, aufgrund ihres Hintergrunds, ihrer Eignung für die zu besetzenden Stellen, der Stabilität und der Arbeitsplatzprognose auf vielfältige Weise beeinträchtigt wird.
Am Nachmittag wurden die Ergebnisse der Studie über die fiskalischen Auswirkungen der Migration in Kolumbien und der Region vorgestellt und ein Diskussionsraum mit verschiedenen Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen, staatlicher Institutionen, Akademikern und anderen interessierten Parteien geboten. Die Koordinatorin für Migrationsprojekte bei Equilibrium, Catalina Arenas stellte die Ergebnisse vor und zeigte, dass fast 80 % der venezolanischen Bevölkerung in Kolumbien im produktiven Alter seien und nicht in ihrem Beruf arbeiten, noch seien sie legal im Land oder ihre Genehmigungen seien abgelaufen. Dies bedeute einen beträchtlichen Verlust an potenziellen direkten und indirekten Steuern durch die Migrantenbevölkerung. Wenn es dem Land gelingt, dieses Humankapital zu legalisieren, könnten die Steuereinnahmen gesteigert werden, und es wird geschätzt, dass jährlich etwa 4 Millionen Dollar mehr eingenommen werden könnten. Die Studie hat auch gezeigt, dass die fiskalischen Auswirkungen in der Region zumindest kurzfristig positiv sind, das Produktivitätsniveau könnte dadurch erhöht werden und eine positive Auswirkung auf den Unternehmenssektor der Länder haben, in denen eine rasche Eingliederung und staatlich geförderte Integration möglich ist.
Felipe Zarama, schloss die Veranstaltung und dankte allen Experten und dem Publikum für ihre Teilnahme und die angeregte Diskussion über so relevante Themen für die Entwicklung und die Friedenskonsolidierung im Land, gleichzeitig forderte er dazu auf, auch die Inklusionsstudien der vergangenen Jahre zu konsultieren.
Themen
„Der einzige Weg, Migration als Reizthema zu entschärfen, ist eine funktionierende Politik”
„Viele sind nicht immer kategorisch für eine liberale oder restriktive Politik”
„Entscheidend ist, dass die Parteien der Mitte die richtigen Themen und den richtigen Ton setzen”
Integrationsvereinbarungen in Europa und Ableitungen für Deutschland
Der Tschad im Stresstest