Eröffnet wurde die Veranstaltung mit den Grußworten der Projektkoordinatorin der KAS Kolumbien, María Paula León, und des Forschers der Organisation Plan País, César González. Beide betonten die Bedeutung solcher binationalen Diskussionsveranstaltungen und des Austauschs über relevante Themen für die Demokratie.
Anschließend sprach der Direktor des unabhängigen Mediums “La gran Aldea” (Das grosse Dorf), Alejandro Hernández, das den Dokumentarfilm erstellt hatte; er betonte die Notwendigkeit, die Erfahrungen des Volkes Venezuelas darzustellen, um den Mythen der Regierung entgegenzuwirken. In dem Film wird die Realität einiger Familien gezeigt, womit nicht nur die große Unzufriedenheit der Menschen und ihre Ablehnung des Regimes bewiesen wird, sondern auch der Groll und der Schmerz der Familientrennung. Außerdem wird offensichtlich, dass inmitten eines repressiven Systems und Institutionen die wenig oder überhaupt nicht demokratisch sind, die Wahlen eine effiziente Art und Weise darstellen, um die Souveränität des Volkes zu beweisen.
Das anschließende Diskussionsforum wurde moderiert von Diana Camacaro; Teilnehmer waren der Wahlbeobachter Edgar Prada; der ehemalige Direktor der Nationalen Intelligenz-Behörde, Juan Carlos Restrepo, sowie der Journalist von Mutantes, Juan Manuel Flórez. Angesprochen wurden Erfahrungen der Wahlbeobachter, die zwiespältige Rolle Kolumbiens in den Beziehungen mit Venezuela und welche Rolle die sozialen Medien beim Widerstand gegen die „alternative Wahrheit“ des Regimes und ihre Kommunikationsmedien gespielt haben.
Prada ging auf die Rolle der Wahlbeobachter und der Wähler ein, wobei er die Wahlen als wichtigstes Instrument für den Ausdruck der Volkssouveränität in Venezuela bezeichnete. Gleichzeitig betonte er, wie kompliziert es sei, eine Stimme innerhalb eines Kontextes abzugeben, der von Institutionen bestimmt ist, die ein im Prinzip demokratisches Instrument wie die Wahlen durch Wahlbetrug und ein Untergraben des demokratischen Apparates von innen heraus zerstören.
Carlos Restrepo bezog sich auf die Rolle der USA und Kolumbiens bei der Suche nach einem friedlichen und organisierten Übergang zu einer Demokratie in Venezuela und die Grenzen für den kolumbianischen Präsidenten Petro, der fast 2.000 km mit dem Nachbarland teilt und gegenüber der Stärkung einer binationalen Guerrilla wie der ELN vor dem Hintergrund seines „Totalen Friedens“ und der Suche nach mehr Stabilität an der Grenze, den venezolanischen Präsidenten Maduro zu einer wichtigen Figur werden ließ.
Letztendlich argumentierte Juan Flórez, dass die sozialen Netzwerke das einzige Kommunikationsmedium waren, das als Sprachrohr der Opposition, von Wahlbeobachtern und der Bevölkerung diente, die Freiheit, Schutz der Menschenrechte und Rückkehr ihrer Familien forderten.
Die Veranstaltung endete mit einer Fragerunde und einem Meinungsaustausch von Seiten des Publikums.
Themen
„Der einzige Weg, Migration als Reizthema zu entschärfen, ist eine funktionierende Politik”
„Viele sind nicht immer kategorisch für eine liberale oder restriktive Politik”
„Entscheidend ist, dass die Parteien der Mitte die richtigen Themen und den richtigen Ton setzen”
Integrationsvereinbarungen in Europa und Ableitungen für Deutschland
Der Tschad im Stresstest