Teilnehmer waren die Autoren des Buches, Parlamentarier verschiedener Parteien, Angehöriger der Streitkräfte, Militärattachés und Diplomaten aus Panama, Ungarn, der Türkei und Ecuador.
Der Vorstandsvorsitzende des ICP, Gabriel Echavarría Obregón hielt die Eröffnungsrede und erklärte, dass eines der Hauptanliegen dieses Instituts darin bestehe, den Kolumbianern bewusst zu machen, dass der globale geopolitische Kontext in Kolumbien große Auswirkungen auf Sicherheit, Verteidigung und Wirtschaft des Landes habe.
Der Repräsentant der KAS Kolumbien, Stefan Reith sprach anschließend seine Anerkennung für die Teamarbeit der verschiedenen Autoren bei der Erstellung dieses Dokuments aus. Er wies auch darauf hin, dass diese Frage für Kolumbien im Hinblick auf Sicherheit und Verteidigung im Rahmen der Politik des "totalen Friedens" von Bedeutung sei, ohne die regionale und globale Perspektive zu vernachlässigen.
Der Direktor des ICP, Carlos Augusto Chacón lobte die Zusammenarbeit seines Think Tanks mit der KAS bei der Entwicklung von Initiativen zur Verteidigung des Rechtsstaats und der Bürgerrechte. Das erste Panel über den integralen Schwerpunkt der nationalen Sicherheit und Verteidigung wurde moderiert von der Projektkoordinatorin der KAS, Andrea Valdelamar. Dabei diskutierte man über den Wandel in den Sicherheits- und Verteidigungsstrategien aufgrund der Auswirkungen der Pandemie, des Krieges in der Ukraine und der verstärkten Präsenz krimineller Netzwerke in Kolumbien.
Carlos Augusto Chacón sprach anschließend über die Anfälligkeit der Demokratie in Lateinamerika und deren Unterordnung unter die geopolitischen Interessen der Großmächte angesichts von Situationen wie den Kriegen der vierten Generation. Er betonte auch, dass eine der wichtigsten Prioritäten darin bestehe, dass die Bevölkerung als grundlegende Achse der Politik des Schutzes und der Legitimierung des Staates fungiere.
Der Direktor für urbane Sicherheit bei Probogotá, César Restrepo erinnerte daran, dass sich diese Probleme seit Jahrzehnten dank der Arbeit der Sicherheitskräfte verbessert hätten. Heute sei die Zahl der Morde und Verbrechen wie Entführungen drastisch zurückgegangen. Diese Ergebnisse zeigten, dass Kolumbien über professionelle Sicherheitskräfte verfüge.
Restrepo betonte auch, dass es unerlässlich sei, eine Sicherheitspolitik aus technischer Sicht vorzuschlagen, die den Erfordernissen der Energieautonomie, der Schaffung einer Verteidigungskultur, der Wahrung des unpolitischen Charakters der Streitkräfte, der Arbeit für das Wohlergehen ihrer Mitglieder und vor allem der guten Beziehungen zu den Bürgern gerecht werde.
Die Direktorin für Sicherheit und Verteidigung in der nationalen Planungsbehörde DNP, Lina María Gonzáles, erläuterte den technischen und finanziellen Fahrplan für die öffentliche Politik in diesen Bereichen. Sie betonte, dass unabhängig von den Umsetzungsinstrumenten das Budget berücksichtigt werden müsse, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Gleichzeitig wurde betont, dass sich solche Investitionen nicht ausschließlich auf den Erwerb von Ausrüstungen beschränken; Faktoren wie Einsatzpersonal, Doktrin, Ausbildung, Infrastruktur und Bewertung der Ergebnisse müssten ebenfalls berücksichtigt werden.
Das zweite Panel über die Komplexität der Herausforderungen für die Sicherheit der Bürger wurde von der Projektkoordinatorin des ICP, Maria Fernanda Gallego moderiert. Dabei wurde hervorgehoben, dass die Vielzahl der kriminellen Phänomene die lokalen Verwaltungen und die Sicherheitskräfte vor ständige Herausforderungen stelle.
Der strategische Berater der Technischen Direktion für Sicherheit der Schnellbuslinie Transmilenio, Alberto Sánchez Galeano erläuterte, dass er in seinem Artikel die Ansicht vertrete, dass die Sicherheit der Bürger ein sehr unterschätztes Thema sei, da es durch ein Ungleichgewicht in den Machtverhältnissen zwischen zivilen Akteuren und militärischen Kräften sowie durch ein mangelndes Verständnis dieses Begriffs als öffentliche Dienstleistung gekennzeichnet sei.
Ebenso müssten Fragen wie die der schweren Kriminalität und ihrer Verknüpfung mit anderen strafrechtlichen Modalitäten gelöst werden. Ebenso gebe es Probleme in Gemeinden, in denen die Sicherheit der Bürger mit gewalttätigen Elementen aus dem bewaffneten Konflikt koexistiere; weiterhin seien Faktoren der städtischen Instabilität wie die Unterbrechung der Verkehrsdienste, des Bildungswesens und anderer Wirtschaftstätigkeiten offensichtlich.
Der Sicherheitsberater Manfred Grautoff betonte, dass das kriminelle Phänomen in Kolumbien sehr komplex und das Wissen der Institutionen darüber prekär sei. Darüber hinaus beschränkten sich die kriminellen Aktivitäten nicht ausschließlich auf die Regionen des Landes, sondern seien auch in den großen städtischen Zentren zu beobachten, wo die kriminellen Unternehmen ihre finanziellen Aktivitäten ausübten, die den Nachrichtendiensten oft unbekannt seien. Im Bereich der Finanzen belaufen sich die Auswirkungen illegaler Aktivitäten auf etwa 2 %; die Zusammenarbeit zwischen den staatlichen Stellen sei daher für die Bekämpfung von Brennpunkten der organisierten Kriminalität unerlässlich.
Die Beraterin für Sicherheits- und Verteidigungsfragen des DNP, Catalina Miranda schloss das Panel mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, die Planungskapazitäten für territoriale Sicherheit und Verteidigung im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Finanzierung und Bewertung zu verbessern. Ein zweiter Punkt betraf die Beteiligung der Bürger, die Transparenz und die Rechenschaftspflicht; auch die Anwendung des Kodex für Sicherheit und Koexistenz sollte hervorgehoben werden. Es sei daher unerlässlich, die nationalen und territorialen Instrumente anzugleichen, um die Politik der humanitären Sicherheit zu garantieren. Darüber hinaus müsse dringend eine Lösung für die Überbelegung von Polizeieinrichtungen mit inhaftierten Personen, für die Massenkündigungen, die schlechte Moral der Streitkräfte und die Abschaffung der Wehrpflicht gefunden werden.