Diese Veranstaltung der Reihe “Ruta País” begann mit den Grussworten des Rektors der Universidad Tecnológica del Chocó, David Emilio Mosquera; dabei betonte er das Reichtum an natürlichen Ressourcen des Departments, aber auch die grossen Probleme, die es zu bewältigen habe. Anschliessend präsentierte der Rektor der Universidad del Rosario, Alejandro Cheyne, in einer Videoübertragung kurz die Geschichte des Projekts “Ruta País” mit dem zur Entwicklung des Landes beigetragen werden solle. Die Projektkoordinatorin der KAS Kolumbien, María Paula León, ging auf die Rolle der Stiftung zur Demokratieförderung ein und nannte die fünf wichtigsten Themenbereiche, die auf die schwierige Situation des Departments Chocó angewendet werden können.
Nach dieser Eröffnung analysierte der Dekan der Fakultät für Internationale, politische und urbane Studien der Universidad del Rosario, Julio Londoño, die aktuelle Situation des Departments; dabei bezog er sich auf historische Ereignisse, wie die Trennung von Panama und die Grenzprobleme, die dadurch entstanden seien und die sich vor allem auf Chocó ausgewirkt haben.
Das erste Panel zum Thema “Koordination internationaler Organisationen” wurde von der Vize-Dekanin der Fakultät für Internationale, politische und urbane Studien der Universidad del Rosario, Francesca Ramos, moderiert. Als Experten nahmen teil: der Referent für kommunitäres Management des ACNUR, Jesús Linares; der Koordinator des Regionalbüros der OIM im Chocó, Carlos Restrepo und die Vertreterin des Norwegischen Flüchtlingsrates, Diana Montoya.
In dem Panel wurde unter anderem über die Rolle des Departments als Migrantenregion diskutiert; dabei erklärte jeder der Teilnehmer die Funktion seiner Organisation in der Region. Dazu gehören vor allem Vorbeugung von Verbrechen und Betreuung der Migranten. Man sprach auch über die Herausforderungen durch fehlende Organisation und Präsenz staatlicher Institutionen in Territorien mit grossem Aufkommen von Migranten, wie der Durchgang des Darien, einer Urwaldregion, die viel Migranten nutzen, um via Panama in die USA zu gelangen. Ein weiteres Problem sei die Präsenz illegaler, bewaffneter und krimineller Gruppierungen, die die Situation der Flüchtlinge ausnutzten, ihre Rechte verletzten und die Gewalt-Statistik in der Region erhöhen.
Das zweite Panel zum Thema “Koordination sozialer Akteure” wurde von der Direktorin der Organisation ehemaliger Studenten der Universidad del Rosario, Claudia Dulce Romero moderiert; Teilnehmer waren der Vorstandsvorsitzende der Handelskammer von Chocó, Florentino Blandon Palacios; die Leiterin des Zivilkommitees und Dozentin für Sozialarbeit, Ana Julia Hidalgo; der Direktor für Cariodiagnostik des Chocó, Carlos Rentería; der Vertreter des Forums für Inter-Ethnische Solidarität, Abid Manuel Romaña und der Dozent der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universidad Tecnológica del Chocó, Ernest Palacios Mosquera.
Während des Panel erklärte jeder der Experten die Massnahmen, die sie zur Entwicklung des Departments durchführen. Auch sprach man über die Herausforderungn und Chancen im Chocó, wo es vor allem an einem akademischen und einem Unternehmens-Netzwerk fehle, ebenso an staatlicher Präsenz, mehr Zukunftschancen für Jugendliche und einer besseren Infrastruktur, um die Grundbedürfnisse der dortigen Bevölkerung zu befriedigen. Auch sei das Department nicht in der Lage, die Sicherheit seiner Bürger zu garantieren und noch weniger die notwendige Betreuung der Migranten aus aller Welt.
Im abschliessenden Forum ging es um Sicherheitsfragen; Experte war der Brigadegeneral und Kommandant der Polizei in der Region, Rosemberg Novoa Piñeros, moderiert wurde das Forum vom Direktor des Dialogzentrums der Universidad del Rosario, Edulfo Peña. Die geo-strategische Lage des Departments werde von den verschiedensten bewaffneten und kriminellen Akteuren ausgenutzt, um ihre illegalen Aktivitäten auf die Pazifik-Region und Zentralamerika auszuweiten, was auch Gewaltverbrechen mit sich bringe, da Guerillas wie die ELN oder die AGC um die Kontrolle in dem Gebiet kämpfen. Abschliessend betonte der Brigadegeneral jedoch auch die Fortschritte, die bei der Verbrechensbekämpfung erzielt werden konnten sowie die bessere Ausbildung der Streitkräfte, was zum Rückgang der Straftaten im ganzen Land geführt habe.
Themen
„Der einzige Weg, Migration als Reizthema zu entschärfen, ist eine funktionierende Politik”
„Viele sind nicht immer kategorisch für eine liberale oder restriktive Politik”
„Entscheidend ist, dass die Parteien der Mitte die richtigen Themen und den richtigen Ton setzen”
Integrationsvereinbarungen in Europa und Ableitungen für Deutschland
Der Tschad im Stresstest