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Veranstaltungsberichte

VI. Internationales Seminar “Grundlagen für eine Planung der Nationalen Sicherheit und Verteidigung”

Von 6.-8. Februar 2025 fand in Bucaramanga das VI. Internationale Seminar zum Thema “Grundlagen für eine Planung der Nationalen Sicherheit und Verteidigung“ statt. Teilnehmer waren 90 Angehörige der Streitkräfte und Zivilisten, um ihre Schulung im Rahmen der Kurse für Hohe Militärstudien (CAEM) und des Integralen Kurses für Nationale Verteidigung (CIDENAL) zu vervollständigen. Organisiert wurde das Seminar von der Militärakademie (ESDEG) und der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien, um die Formulierung einer großen nationalen Strategie zu vertiefen ebenso wie die Planung der nationalen Verteidigung und die Koordination der Sicherheits- und Verteidigungspolitik in Lateinamerika.

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EAm Donnerstag, dem 6. Februar eröffnete der Direktor der Militärakademie Vize-Admiral León Ernesto Espinosa, das Seminar und betonte die strategischen Beziehungen zwischen den kolumbianischen Streitkräften und der KAS Kolumbien; gleichzeitig wies er auf die Notwendigkeit hin, eine große nationale Strategie zu entwickeln, um konkrete Ziele zu erreichen. Der Repräsentant der KAS Kolumbien, Hartmut Rank, ging auf die Bedeutung Kolumbiens für Deutschland und Europa ein und unterstrich die Rolle der nationalen Sicherheit für die Friedenskonstruktion; auch erkannte er die Arbeit des Netzwerks ATHENA der KAS an, um eine Perspektive der Frauen im Bereich Verteidigung miteinzubeziehen.

Der Politologe der Universidad National, Dr. Luis Alexander Montero erklärte das Konzept des Nationalen Interesses aus verschiedenen theoretischen Perspektiven und erläuterte auch die Methodologie für dessen Konstruktion in einem geopolitischen Kontext. Der Politologe der Universidad Javeriana, Dr. Carlos Enrique Álvarez analysierte den Einfluss der geografischen Gegebenheiten beim Entwurf einer Verteidigungspolitik. Der Politologe der Universidad Nacional, Dr. Henry Cancelado ging auf die Notwendigkeit einer Koordinierung der nationalen Ressourcen für die Entwicklung einer umfassenden Strategie ein, wobei der Dialog zwischen den Institutionen, langfristige Ziele und eine Kontinuität Politik der aufeinanderfolgenden Regierungen unabdingbar seien.

Auf dieser soliden theoretischen Basis präsentierte der chilenische Fregattenkapitän Ignacio Arriagada den Vortrag “Management einer Krise”, ein politisches Instrument, um absichtlich eine Krise zu provozieren, um dadurch ein spezifisches Ziel zu erreichen.

In der Handelskammer von Bucaramanga betonte der Präsident der Institution Juan Carlos Rincón die Rolle der Unternehmer bei der Schaffung von Wohlstand und Wohlergehen sowie das regionale Engagement zur Stärkung des produktiven Sektors. 

Der Direktor von ProSantander, Juan Pablo Remolina ging auf das touristische Potential der Region ein, wobei er die Schiffbarkeit des Magdalena-Flusses als Schlüsselfaktor für das Wirtschaftswachstum des Departements hervorhob.

Zum Abschluss des ersten Tages, präsentierte Dr. Desiderio López, der einen Doktortitel in Verwaltungswissenschaften und einen Master in öffentlicher Verwaltung hat, die Anwendung wirtschaftlicher Instrumente zur Förderung und Verteidigung der nationalen Interessen, wobei die Bedeutung der internationalen Institutionen bei der Stärkung oder der Reform des globalen Finanzsystems hervorgehoben wurde.

Letztendlich ging der Marinekapitän Samuel Ignacio Rivera auf die Planung der nationalen Verteidigung ein und erklärte, dass dieser Prozess nicht nur den Entwurf von Strategien umfasse, sondern auch die Definition von Fähigkeiten und Risikobereitschaft.

Am Freitag, dem 7. Februar beschäftigte man sich mit der Analyse strategischer Akteure im internationalen System, wie zum Beispiel Russland, China oder die USA. Dr. Henry Cancelado erklärte, wie durch die Förderung einer liberalen Ordnung und den Schutz der Menschenrechte, die Vereinigten Staaten es geschafft haben, ihren Einfluss auszuweiten, unter Einsatz von Kooperation, Begleitung, militärische Intelligenz und der Macht ihrer Streitkräfte. Anschließend analysierte Dr. Alexander Montero die Interessen Russlands, wobei er sich auf die nationale Sicherheit, die Konsolidierung einer nationalen Identität und die geografische Projektion Moskaus bezog. Dr. Carlos Álvarez erklärte die Ziele der Volksrepublik China, wobei er sich vor allem auf die Ausweitung eines zweiten Perimeters und die Kontrolle der Seehandelswege bezog, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten und seinen Einfluss auszuweiten.

Zur Analyse der lateinamerikanischen Perspektive im Bereich Sicherheit und Verteidigung folgte eine Paneldiskussion, die von Generalmayor Luis Suárez Castillo moderiert wurde.  Teilnehmer waren Mitglieder der Streitkräfte aus Chile, Argentinien, Ecuador, Guatemala, Mexiko und Kolumbien, die über die Sicherheits- und Verteidigungspolitik ihrer jeweiligen Länder diskutierten und wie die regionale Kooperation verbessert werden könnte.

Anschließend stellte der Luftfahrtverwalter, Oberst Fabio Baquero, das Konzept der „Unified Action“ vor, mit dem die Integration, Synchronisierung und Koordinierung von politischen Strategien und Aktionsplänen öffentlicher und privater Stellen zur Erfüllung des nationalen Interesses gefördert werden sollen. Zum Abschluss des zweiten Tages, folgte eine praktische Übung für alle Teilnehmer, wobei man in verschiedenen Arbeitsgruppen eine Studie über nationale Interessen, den Entwurf einer großen Strategie und die Definition nationaler Aktionsfelder analysierte.

Am Samstag, dem 8. Februar erklärte der Kommandant der 5. Brigade der kolumbianischen Streitkräfte, Oberst Alexander Oswaldo Forero, die Strategie der “Acción Unificada” (einheitliche Aktion) in seinem Zuständigkeitsbereich, wobei er vor allem die Koordinierung zwischen staatlichen und privaten Akteuren zur Gewährleistung des territorialen Wohlergehens hervorhob. Anschließend erläuterte der Gouverneur von Santander, Generalmajor (R) Juvenal Díaz Mateus inwieweit diese Strategie für die Entwicklung des Departments entscheidend war.

Das Seminar schloss mit der Übergabe von Teilnahmediplomen für die Studenten der Kurse CAEM und CIDENAL und mit den Dankesworten der Projektkoordinatorin der KAS Kolumbien, Andrea Valdelamar und des Direktors der Militärakademie ESDEGE, Vizeadmiral León Ernesto Espinosa, die sich auf die Bedeutung solcher Seminare bezogen, um die Beziehungen zwischen Angehörigen des Militärs und Zivilisten zu fördern.

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Kontakt

Andrea Valdelamar

Portrait von Andrea Valdelamar
Projektkoordinatorin
andrea.valdelamar@kas.de +57 601 7430947-206

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