Während des Workshops wurden durch Vorträge, Podiumsdiskussionen und Debatten verschiedene Dimensionen der Migration beleuchtet – von Migrationsswellen und Integrationspolitik bis hin zu den Herausforderungen des Arbeitsmarktes und der Rolle der Zivilgesellschaft bei der Schaffung inklusiver Gemeinschaften. Kroatien, das sich zunehmend von einem Auswanderungs- zu einem Einwanderungsland wandelt, steht dabei im Zentrum dieses Prozesses, in dem Migration zu einer Frage der gemeinsamen Zukunft wird.
Am ersten Tag hoben Prof. Dr. Željko Holjevac, Dr. Norbert Eschborn und Dr. Caroline Hornstein-Tomić die Bedeutung eines Verständnisses von Migration im europäischen Kontext hervor. In ihrem Eröffnungsvortrag zeigte Prof. Dr. Anne White (University College London), wie polnische Städte auf Migrationsveränderungen reagieren, und eröffnete damit eine breitere europäische Perspektive. In den anschließenden Podiumsdiskussionen erörterten nationale Forscher die Wahrnehmung von Migration in der Öffentlichkeit, die Integration ausländischer Arbeitskräfte sowie die Rolle von Rückkehrern und hochqualifizierter Migration für die gesellschaftliche Entwicklung. Der Tag endete mit einer gemeinsamen Diskussion von Prof. Dr. Anne White, Prof. Dr. Ulf Brunnbauer (Universität Regensburg) und Dr. Caroline Hornstein-Tomić (Institut Ivo Pilar) über die aktuelle Situation in Kroatien und die Erfahrungen anderer Länder.
Der zweite Tag widmete sich dem Dialog zwischen Institutionen, Arbeitgebern, Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft über die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte, Integrationsstrategien und die Förderung der Rückkehr von kroatischen Staatsbürgern aus dem Ausland. Der inspirierende Vortrag von Dr. Niklas Harder (DeZIM-Institut, Berlin) zu den deutschen Integrationserfahrungen eröffnete zentrale Fragen darüber, was ein erfolgreiches Integrationsmodell ausmacht und wie es an die kroatischen Gegebenheiten angepasst werden kann. Zwei anschließende Podiumsdiskussionen befassten sich mit der Abstimmung der Migrationspolitik auf demografische und wirtschaftliche Bedürfnisse sowie der Bedeutung der Zusammenarbeit aller Akteure.
Am dritten Tag, der dem NECE Lab (Networking European Citizenship Education) gewidmet war, lag der Fokus auf der Rolle der Zivilgesellschaft und der politischen Bildung bei der Integration von Migranten. In Gruppenarbeiten tauschten die Teilnehmenden Erfahrungen aus, stellten lokale Initiativen vor und verknüpften praxisnahe Lösungen mit nationalen und europäischen politischen Ansätzen.
Der Workshop zeigte, dass erfolgreiche Integration Vertrauen, Zusammenarbeit und die koordinierte Arbeit von Institutionen, Arbeitgebern und lokalen Gemeinschaften erfordert. Zugleich eröffnet die Migrationswende trotz ihrer Herausforderungen zahlreiche Chancen für gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung.