Am 12. Juni 2025 legte das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) seinen neuen Bericht zu globalen Flüchtlingstrends vor. Dieser konzentriert sich vorwiegend auf Entwicklungen im Kalenderjahr 2024, in welchem insgesamt 123,2 Millionen Menschen auf der Flucht waren, 7 Millionen mehr Menschen oder 6% mehr im Vergleich zu Ende 2023. Es ist damit bereits der 13. Anstieg in Folge, vorwiegend ausgelöst durch weiter eskalierende Konflikte, u.a. im Sudan, in Myanmar, Haiti, Gaza, dem Libanon, DR-Kongo oder der Ukraine. Mit 14,3 Millionen Menschen auf der Flucht war der Krieg im Sudan für die weltweit größte Vertreibungskrise verantwortlich. Ende April 2025 fiel die Zahl jedoch etwas auf 122,1 Millionen Menschen. Trotz der massiven Bedarfe sank die Bereitschaft zur Unterstützung der Arbeit des UNHCR weiter. Massive Kürzungen in den Operationen und ein Personalabbau um circa 30% sind die Folge. UN-Hochkommissar Filippo Grandi spricht nicht nur von einer Finanzkrise, sondern auch von einer "Krise der Verantwortung", welche weiterer Instabilität Vorschub leisten wird.
Zehn zentrale Erkenntnisse aus dem Bericht finden sich hier.
Über diese Reihe
Die „Genfer Depesche“ analysiert und dokumentiert die Prozesse in Genfer multilateralen Organisationen zu aktuellen Themen.
Andrea Ellen Ostheimer