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Map of the Month

Die KAS-Karte des Monats

Publikationen

76. Weltgesundheitsversammlung

Map of the Month 05/2023

Auf der 76. Weltgesundheitsversammlung wurde am 24. Mai über einen Beschlussvorschlag der Ukraine und 42 sie unterstützenden Staaten mit dem Titel “Gesundheitliche Notlage in der Ukraine und in den Aufnahmeländern aufgrund der Aggression der Russischen Föderation“ abgestimmt. Der Text fordert u.a. das unverzügliche Ende russischer Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen. Von 177 abstimmungsberechtigten Mitgliedern votierten 80 für und 9 gegen diesen Beschluss. Zwei Tage später musste auf Druck Russlands über die 10 neuen Kandidaten für den Exekutivrat erstmalig in der Geschichte der WHO in geheimer Wahl abgestimmt werden, da Russland den Wahlvorschlag seiner eigenen WHO-Region wegen Aufstellung der Ukraine anfocht. Die Abstimmung fiel deutlich aus: 123 Mitgliedstaaten stimmten für die Kandidatenliste (6 ungültige Stimmen und 48 Enthaltungen oder Absenzen). Eine Abstimmung über einzelne Kandidaten war zur Enttäuschung Russlands nicht WHO-verfassungkonform. Schliesslich besetzte der Generaldirektor Dr. Adhanom Ghebreyesus die in seiner zweiten Legislatur noch offenen Positionen seines Führungsteams neu.

36. Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrates zum Sudan

Map of the Month 05/2023

Auf der 36. Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrates am 11. Mai konnte mit 18 Ja-, 15 Nein-Stimmen und 14 Enthaltungen das Mandat des designierten Experten zum Sudan gestärkt werden, um Menschenrechtsverletzungen seit dem 25. Oktober 2021 und dem Ausbruch des jüngsten Konflikts zu überwachen und zu dokumentieren. Hierbei soll die Verhinderung weiterer Verletzungen im Fokus stehen. Das Vereinigte Königreich zusammen mit den USA, Deutschland und Norwegen hatten die Sitzung mit der Unterstützung 16 weiterer Ratsmitglieder und 36 weiterer Beobachterstaaten beantragt. Sudan hatte zur Abstimmung aufgerufen.

Am wenigsten entwickelte Länder bei der Welthandelsorganisation

Map of the Month 05/2023

Derzeit fallen 46 Länder weltweit unter die Kategorie der am wenigsten entwickelten Länder (‚Least Developed Countries‘, kurz LDCs). Dieser Status ermöglicht den betroffenen Staaten insbesondere im Handelsbereich Konzessionen, präferenzielle Marktzugänge und technische Hilfe zu erhalten. Die LDC-Verhandlungsgruppe bei der WTO fordert regelmäßig mehr Flexibilität und längeren Übergangsfristen von Handelserleichterungen für Länder, welche den LDC-Status erfolgreich abgelegt haben bzw. sich kurz vor dem Aufstieg aus der Gruppe befinden.

Zentrale Abstimmung des 52. UN-Menschenrechtsrat

Map of the Month 04/2023

Die 52. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf war mit 14 Wochen die längste Sitzung seit Gründung des Rates. 43 Resolutionen zu Ländersituationen, u.a. zu Myanmar, Südsudan, Nicaragua, Mali, Libyen, VR-Korea oder Belarus sowie zu verschiedenen Themen, u.a. zu Glaubensfreiheit oder zum neuen Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt wurden besprochen. Auch die unabhängige internationale Untersuchungskommission zur Ukraine stellte ihren jüngsten Bericht vor, in welchem sie u.a. Beweise für eine Vielzahl von Verstößen gegen die internationalen Menschenrechtsnormen und das humanitäre Völkerrecht vorstellten, von welchen viele Kriegsverbrechen darstellen. Darüber hinaus könnten die Angriffe der russischen Streitkräfte auf die energiebezogene Infrastruktur der Ukraine und die Anwendung von Folter durch russische Behörden Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen. Die Verlängerung der Kommission um ein weiteres Jahr wurde, nachdem China und Eritrea zu einer Abstimmung aufgerufen hatte, mit 28 Ja-Stimmen, 2 Gegenstimmen und 17 Enthaltungen angenommen.

Geber und Höhe finanzieller Zusagen für den Jemen während hochrangiger Geberkonferenz in Genf

Map of the Month 03/2023

Während einer hochrangigen Geberkonferenz für den Jemen am 27. Februar in Genf, gingen 1,16 Mrd. USD an Zusagen bei einem Bedarf von 4,3 Mrd. USD ein. Der Jemen gilt laut UN als schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt, 21,6 Mio. Menschen, ca. 2/3 der Bevölkerung, sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die höchsten Zusagen kamen aus den USA (444 Mio.), von der Europäischen Kommission (207 Mio.), aus Deutschland (129 Mio.) und dem Vereinigten Königreich (107 Mio.). Insgesamt ist der Aufruf derzeit nur zu 20% gedeckt. Hilfsorganisationen mussten bereits im vergangenen Jahr ihre Leistungen massiv kürzen.

Resolution für umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine, UN-Generalversammlung

Map of the Month 02/2023

Ein Jahr nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine forderte die UN-Generalversammlung in ihrer 11. Dringlichkeitssitzung zur Ukraine am 23. Februar Russland auf, "unverzüglich, vollständig und bedingungslos alle seine Streitkräfte aus dem Hoheitsgebiet der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen abzuziehen, (...) die Feindseligkeiten einzustellen, einen vollständigen Austausch der Kriegsgefangenen, die Freilassung aller unrechtmäßig festgehaltenen Personen und die Rückkehr aller Internierten und zwangsverschleppten Zivilisten, einschließlich Kindern". Der Text wurde mit 141 Ja-, 7 Nein- Stimmen und 32 Enthaltungen angenommen. Zwei Änderungsanträge von Belarus konnten abgelehnt werden. Im Vergleich zum letzten Jahr wechselten Mali und Nicaragua von einer Enthaltung zu einer Nein-Stimme.

Änderungsvorschläge für die Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV)

Map of the Month 02/2023

Die 75. Weltgesundheitsversammlung forderte die WHO-Mitgliedstaaten auf, bis zum 30. September 2022 Änderungsvorschläge zu den Internationalen Gesundheitsvorschriften einzureichen. Die Karte zeigt, welche Länder oder Ländergruppen entsprechende Änderungen eingereicht haben. Mehrere Themen kamen zur Sprache, u.a. Informationsaustausch, Notifizierungspflichten, die Modalitäten der Feststellung einer internationalen gesundheitlichen Notlage (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC) und der Zugang zu Gesundheitsprodukten, Technologie und Know-how. Die Beratungen und Verhandlungen über die Änderungen begannen im Februar 2023.

Abstimmungsverhalten im UN-Menschenrechtsrat in 2022: im Verhältnis zu Deutschland und China

Map of the Month 01/2023

Die Karte des Monats Januar illustriert das Abstimmungsverhalten der Mitglieder des Menschenrechtsrats im Vergleich zu Deutschland und zu China im Jahr 2022. Insgesamt wurden letztes Jahr im UN-Menschenrechtsrat 97 Resolutionen verabschiedet, von welchen 33 aufgrund mangelndem Konsens zur Abstimmung gestellt wurden. Neben den EU Mitgliedsstaaten, stimmten am häufigsten Japan, Südkorea, Ukraine, das Vereinigte Königreich und die USA mit Deutschland; Kamerun, Usbekistan, Sudan, Eritrea und China am wenigsten. Von allen afrikanischen Ratsmitgliedern stimmte Malawi am häufigsten mit Deutschland. Mit China stimmten hingegen am häufigsten Venezuela, Eritrea, Russland, Bolivien und Kuba, während die EU-Mitgliedsstaaten, Japan, Südkorea und die Ukraine selten und die USA, das Vereinigte Königreich, die Tschechische Republik und die Marshallinseln nie mit China votierten. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine kam es zu einer Änderung unter den Ratsmitgliedern: Nachdem die Mitgliedschaft Russlands ausgesetzt war, ersetzte die Tschechische Republik Russland mit vollem Stimmrecht auf der 50. und 51. Sitzung in der Gruppe osteuropäischer Staaten.

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Über diese Reihe

Die "Map of the Month", eine neue Reihe des Multilateralen Dialogs Genf der Konrad-Adenauer-Stiftung, illustriert im Monatsrhythmus mit Hilfe von Karten globale Trends und die Rolle Deutschlands und Europas in der Welt.

Andrea Ellen Ostheimer

Andrea Ostheimer

Leiterin des Multilateralen Dialogs Genf

andrea.ostheimer@kas.de +41 79 318 9841