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Veranstaltungsberichte

Für eine nachhaltige Agenda Perus ab 2015

Dialog zwischen Kirche und Politik

Zum Anlass des Besuchs von Bundespräsident Joachim Gauck in Peru, veranstaltete die KAS eine Dialogveranstaltung mit dem freiburger Erzbischof Stephan Burger und dem evangelischen Bischof von Baden Würtemberg Frank July. Es nahmen Minister Perus, die Vizepräsidentin Marisol Espinoza sowie Vertreter verschiedener Religionen teil.

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Die Eröffnungsrede wurde von der Vize-Präsidentin von Peru Marisol Espinoza gehalten, die betonte, dass eines der Hauptprobleme des Landes die ungleiche Verteilung des Reichtums ist. Dieses Problem führt zu sozialen Konflikten und behindert die Entwicklung der Gesellschaft und des Staats. Deshalb hat sich die Regierung die soziale Inklusion als eines der wichtigsten politischen Ziele gesetzt. Die jüngste Gründung des Ministeriums für Entwicklung und soziale Inklusion bezeugen dies.

Die Sekretärin des Interreligiösen Rates Perus, Laura Vargas, begrüßte alle Teilnehmer und konzentrierte ihre Rede auf die Notwendigkeit, für die Schwächsten in der Gesellschaft zu sorgen. Sie erwähnte auch, dass Peru bedeutende Fortschritte in einigen Bereichen wie Wirtschaft und Politik erzielt hat, aber nicht in allen Aspekten des Lebens, so gibt es immer noch große Ungleichheiten, die bekämpft werden müssen.

Der Präsidentin des Ministerrates Ana Jara präsentierte Aspekte, die wesentlich zur Bekämpfung der Ungleichheit und der sozialen Kluft beitragen. Sie sagte, dass die Politik zur Förderung der sozialen Inklusion die Entwicklung in den wirtschaftlich schwächsten Regionen vorsieht, wie zum Beispiel in den von indigenen Völkern bewohnten Gebieten. Es ist auch wichtig, die Bildung zu verbessern, den Zugang zu Grundbedürfnisse aller Menschen zu erleichtern und den Schutz der älteren Menschen zu gewährleisten. Sie zählte die wichtigsten Sozialprogramme auf, die die Regierung eingeführt hat und welche positive Ergebnisse bisher erzielt wurden. Schließlich dankte sie allen religiösen Organisationen, die den Bedürftigen helfen und deutlich machen, dass Politik und Religion zusammen arbeiten können.

Der Bischof Salvador Piñeiro, Erzbischof von Ayacucho und Präsident der peruanischen Bischofskonferenz, war der Ansicht, dass die Scheidung zwischen Religion und dem Alltag der Menschen das große Problem der modernen Gesellschaft ist, da der Glaube dem Menschen die nötigen Werte für ein friedliches Zusammenleben gibt.

Frank July, Bischof der Evangelisch-Lutherischen-Kirche in Württemberg, Vizepräsident des Lutherischen Weltbundes und Mitglied des Rates der Evangelischen Entwicklungsdienstes "Brot für die Welt", erklärte, dass aufgrund der Globalisierung und den zunehmenden globalen Problemen, Politik und Religion nicht mehr getrennt werden können. Er verwies auf die neue Post-2015-Agenda, die für die Lösung von Problemen bezüglich der gemeinsamen Entwicklung von Politik, Wirtschaft und Kirche steht.

Die Kongressabgeordnete Marisol Pérez Tello sagte, dass Frauen des Glaubens, und im Allgemeinen, die Menschen aller Religionen, die in Peru existieren, oft gerade dort arbeiten, wo der Staat noch nicht angekommen ist. Daher ersetzt oder ergänzt die Religion oft die Rolle des Staates in den ärmsten Gebieten. Schließlich bedauerte sie, dass die wirtschaftliche Entwicklung gelegentlich den natürlichen und kulturellen Reichtum des Landes zerstört.

Bischof Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg und Vorsitzender des Unterausschusses für Entwicklungsfragen (MISEREOR) der Deutschen Bischofskonferenz betonte, dass ein religiöser Mensch immer auch ein Politiker ist, weil er zum handeln immer seine religiösen Überzeugungen benutzt. Er erinnerte die Teilnehmer daran, dass die Ungleichheiten mit Hilfe von nachhaltigen Maßnahmen bekämpft werden sollten, ohne Gottes Schöpfung zu zerstören.

Der Ko-Vorsitzende des Peruanischen Rats der Juden, John Gleiser, erklärte, dass sich die jüdische Gemeinde stets für den Abbau von Ungleichheiten und die Förderung der sozialen Gerechtigkeit einsetzt.

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