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Veranstaltungsberichte

KASpaces Workshop-Reihe für nachhaltige Städte und resiliente Gemeinden

von Megha Sarmah, Alina Reiß

KASpaces SDG Ambassadors Programme

Das Königreich Bhutan, das als einziges Land kohlenstoffnegativ ist, dient auf globaler Ebene als Modell für eine nachhaltige Klima- und Umweltpolitik und den Erhalt der Kultur. Mit dem Ziel, einen Beitrag zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) in der Region zu leisten, veranstaltete KASPDA in Zusammenarbeit mit ICLEI Südasien in drei Städten Bhutans die erste physische Workshop-Reihe des KASpaces Botschafterprogramms.

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Die KASpaces-Workshops haben nicht nur die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen wie Regierungsvertretern, Wissenschaftlern, Wirtschaftsführern, zivilgesellschaftlichen Organisationen und lokalen Gemeinschaften gefördert, sondern auch einen Beitrag zum globalen Diskurs über nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung geleistet. Die Workshops zeigten weiterhin innovative Lösungen für die Stadtentwicklung in der gesamten Region auf und ermöglichten es den Teilnehmenden zu diskutieren, wie sie zusammenarbeiten können, um Synergien bei der Schaffung sicherer, inklusiver und nachhaltiger Städte zu stärken.

Diese Workshop-Reihe fand in den Städten Thimphu, Phuentsholing und Punakha in Bhutan statt. Zusammengebracht wurden Bürgermeister und gewählte Vertreter der lokalen Verwaltung mit anderen Interessengruppen wie zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Wissenschaft. Dabei konnten sie Erfahrungen und bewährte Verfahren erörtern, die zur Bewältigung der Herausforderungen eingesetzt werden, um nachhaltige und widerstandsfähige Städte und Siedlungen zu schaffen. Die Workshops trugen dazu bei, die erfolgreichsten nachhaltigen Lösungen für die Stadtentwicklung zu ermitteln, darunter Fragen der Binnenmigration, der Klimaresilienz, der Abfallwirtschaft, der Abwasserentsorgung und des nachhaltigen Verkehrs mit Bezug zu Ziel 11 "Nachhaltige Städte und Gemeinden" der SDG.

Auf nationaler Ebene traf die KAS-ICLEI-Delegation zusätzlich das Büro des Premierministers und das Ministerium für Infrastruktur und Verkehr der königlichen Regierung in Bhutan. Fazit der verschiedenen Gespräche war, dass auch wenn der Ansatz der nachhaltigen Entwicklung in Bhutan einzigartig ist, so gibt es auch viele interessante Aspekte und Best Practices, von denen die Region aufgrund der gemeinsamen Herausforderungen profitieren kann.

Der erste Workshop fand in der Stadtverwaltung von Thimphu mit einem aufschlussreichen Austausch zwischen den verschiedenen Interessengruppen über die besten Praktiken und die Herausforderungen der Hauptstadt statt. Deputy Director Alina Reiss und Executive Director von ICLEI Emani Kumar hielten Vorträge im Royal Thimpu College of Bhutan, gefolgt von einer sehr interaktiven Sitzung mit den Studierenden über ihren Beitrag zur Verwirklichung der SDG in Bhutan. Der erste Tag der Workshop-Reihe endete mit einem Networking-Dinner, an dem auch der Minister für Energie und natürliche Ressourcen Dasho Lyonpo Loknath Sharma und der Bürgermeister von Thimpu, Ugyen Dorji, teilnahmen.

Der zweite Workshop in Bhutan wurde vom Bürgermeister von Phuentsholing, Dasho Uttar Kumar Rai, und seinem Team ausgerichtet. Im Rahmen des Workshops zum Thema „Förderung der nachhaltigen Entwicklung von Phuentsholing“ fand eine interaktive Diskussion mit verschiedenen Akteuren der Lokalregierung, der Planungsbüros und zivilgesellschaftlicher Organisationen statt. Die Teilnehmenden diskutierten die Herausforderungen der Stadt bürgernah zu sein und wie die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen sind. Die Delegierten besuchten außerdem ein Flussbett, was durch die Stadt verläuft und zum Schutze vor Flutereignissen für die Bürgerinnen und Bürger ausgebaut wird sowie das NAPA-Projekt zur Stabilisierung des Hangs von Rinchending Gonpa.

Das SDG-Botschafterprogramm in Bhutan wurde mit dem dritten Workshop in der Verwaltung von Punakha abgeschlossen. Auch hier gab es fruchtbare Diskussionen mit lokalen Regierungsbeamten und Vertretern der Gemeinde über die Anforderungen und Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung auf lokaler Ebene. Besondere Priorität erhielt dabei die Entwicklung zu einer zu Fuß erlebbaren Gemeinde. Dies wurde durch ein Projekt am Flussufer veranschaulicht, das Erholungsmöglichkeiten mit sicheren und erschwinglichen Verkaufsmöglichkeiten für Bauern verbindet.

Die Herausforderungen und Probleme der vernetzten Welt, werden immer komplexer - wie z. B. der Klimawandel, globale Gesundheitsnotfälle, Frieden, Sicherheit und Wirtschaft - und gemeinsame Probleme erfordern nicht nur innerhalb der Staaten, sondern auch zwischen den Staaten und zwischen den Regionen einen kooperativeren Ansatz, um zukunftsweisende, innovative und praktische Strategien zu finden und auszuloten.

Deutschland ist eines von nur 53 Ländern, zu denen das Königreich Bhutan enge Beziehungen unterhält. Im März dieses Jahres besuchte der Premierminister von Bhutan, Dr. Lotay Tshering, Deutschland zu seinem ersten offiziellen Staatsbesuch in Berlin, um sich mit dem Bundeskanzler und dem Bundespräsidenten zu treffen. Deutschland und Bhutan arbeiten insbesondere im Bereich der Kulturerhaltung zusammen. Jüngstes Beispiel ist ein gemeinsames Projekt der Bhutanisch-Deutschen Himalaya-Gesellschaft und der Nationalbibliothek von Bhutan zur Erhaltung traditioneller bhutanischer Manuskripte. Neben dem Kulturerhalt liegen die Schwerpunkte der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Bhutan bisher in den Bereichen Klima, Umwelt und Gesundheit. Die deutsche Projektzusammenarbeit mit Bhutan läuft nicht nur über die deutschen Bundesministerien, wie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und das Umweltministerium und deren Durchführungsorganisationen, sondern findet auch durch die Unterstützung internationaler Organisationen mit eigenen multilateralen Programmen mit Bhutan statt.

 

 

 

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Megha Sarmah

Megha Sarmah

Programmmanagerin, Agenda 2030

megha.sarmah@kas.de +65 6603 6165

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