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Monitor Nachhaltigkeit

COP30: Allianzen, neue Klimafinanzierung und Brasiliens Balanceakt beim fossilen Ausstieg

von Maximilian Hedrich, Anuska Soares, Nicole Linsenbold

Erste Klimakonferenz im Amazonas zwischen Aufbruch und Ernüchterung

Die COP30 brachte Fortschritte bei Klimafinanzierung, Anpassung und Genderpolitik – scheiterte jedoch am klaren Ausstieg aus fossilen Energien. Brasilien agierte als Brückenbauer, nicht nur durch die starke Beteiligung indigener Gemeinschaften, sozialer Bewegungen und junger Akteure, verlor aber Glaubwürdigkeit durch eigene fossile Pläne. Die EU muss ihre interne Klimazielarchitektur stabilisieren und auch ohne Unterstützung der USA glaubwürdige internationale Partnerschaften stärken. Multilateralismus bleibt zwar handlungsfähig, erreicht aber nicht das Tempo, das die Wissenschaft fordert.

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Die COP30 in Belém war die erste Weltklimakonferenz im Amazonasgebiet – ein symbolträchtiger Ort, der die Dringlichkeit des Klimaschutzes unterstreicht. Die Konferenz brachte wichtige Fortschritte: Mit dem Belém Action Mechanism wurde ein Rahmen für eine gerechte Transformation geschaffen, die globale Anpassungsfinanzierung soll bis 2035 verdreifacht werden und der Tropical Forests Forever Fund setzt neue Impulse für den Schutz tropischer Wälder. Zudem stärkt der verabschiedete Gender Action Plan die Rolle indigener und ländlicher Frauen in der Klimapolitik.

Bemerkenswert war die gesellschaftliche Mobilisierung: Mit über 65.000 Teilnehmenden, darunter indigene Gemeinschaften, soziale Bewegungen und junge Akteure, gilt Belém als eine der inklusivsten COPs. Diese breite Beteiligung kontrastierte jedoch mit der begrenzten Ergebnisqualität der formalen Verhandlungen. Die zentrale Frage blieb unbeantwortet: Wie gelingt der globale Ausstieg aus fossilen Energien? Trotz intensiver Verhandlungen scheiterte ein verbindlicher Ausstiegsplan am Widerstand großer Erdölproduzenten und der begrenzten Hebelwirkung der Europäischen Union und Brasiliens.

So ist die Bilanz ambivalent: Fortschritte bei Klimafinanzierung und Governance stehen einer verpassten Chance gegenüber, die Transformation im Tempo der wissenschaftlichen Warnungen voranzutreiben.

Damit bleiben viele, teils grundsätzliche Fragen offen, auf die diese Ausgabe des Monitor Nachhaltigkeit versucht, Antworten zu geben:

  • Warum blieb die COP30 trotz breiter Mobilisierung beim fossilen Ausstieg hinter den Erwartungen zurück?
  • Die Abwesenheit der USA hinterließ ein geopolitisches Machtvakuum. Konnten andere zentrale Akteure wie die Europäische Union oder China dieses Vakuum füllen?
  • Welche Rolle spielte Brasilien als Gastgeber?
  • Ist das COP-Format noch geeignet, um die Transformation im notwendigen Tempo voranzutreiben?

Lesen Sie den gesamten Monitor unserer Kolleginnen und Kollegen aus Brasilien und Brüssel: „COP30: Allianzen, neue Klimafinanzierung und Brasiliens Balanceakt beim fossilen Ausstieg“ aus unserer Reihe Nachhaltigkeit hier als PDF.

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Kontakt Gisela Elsner
Gisela Elsner kas
Referentin für Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitspolitik und Beauftragte der Beratungs- und Beschwerdestelle der KAS.
gisela.elsner@kas.de +49 30 26996-3759

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Über diese Reihe

Die Publikationen des Monitors Nachhaltigkeit sind Teil unserer Monitor-Publikationsreihe. Die Reihe Monitor behandelt übersichtlich jeweils ein Schwerpunktthema aus der Perspektive der KAS-Expertinnen und -Experten und ordnet es anhand weniger „Punkte zum Mitnehmen“ in den politischen und gesellschaftlichen Kontext ein.