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Veranstaltungsberichte

Dialogprogramm für weibliche Nachwuchsführungskräfte aus Kuwait vom 22. – 28.09.2019, Berlin

von Fabian Blumberg

Frauen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft

Vom 22. bis 28. September 2019 absolvierte eine Gruppe junger, weiblicher Nachwuchsführungskräfte aus Kuwait ein Dialogprogramm in Berlin. Unter der Überschrift „Frauen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft“ trafen die Kuwaitis auf deutsche Gesprächspartner aus Institutionen wie beispielsweise dem Auswärtigen Amt, dem Deutschen Bundestag oder der Freien Universität Berlin.

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Bereits Mitte September war die Gruppe erstmals in Kuwait zusammengekommen. Auf Einladung des Regionalprogramms Golf-Staaten der Konrad-Adenauer-Stiftung wurde in einem Briefing, das in den Räumlichkeiten der Deutschen Botschaft Kuwait stattfinden konnte, das politische und wirtschaftliche System der Bundesrepublik Deutschland sowie der Ablauf des Dialogprogramms in Vorträgen von Botschafter Stefan Möbs, dem CEO der AHK Golfregion, Oliver Oehms, Alanoud Al-Sharekh, Consulting Partner Ibtkar Strategic Consultancy und Fabian Blumberg, Leiter des Regionalprogramms Golf-Staaten vorgestellt.

Debatte über die Rolle von Frauen in Gesellschaft und Politik

Die Vorträge und Diskussionen im Rahmen des Dialogprogramms in Berlin zeichneten sich dadurch aus, dass es sich um fachlich sehr versierte Gesprächspartner handelte, die außerdem in vielen Fällen persönliche Erfahrungen darlegen konnten und als Vorbilder dienen können. So wurde etwa beim Gespräch mit Zeina Nasser, der muslimischen deutschen Meisterin im Boxen deutlich, welche Hürden sie nehmen musste, um mit Kopftuch boxen zu dürfen. Hürden, die daraus resultieren, dass Boxverbände bisher das Boxen mit Kopftuch untersagt hatten. Nasser stellte auch dar, wie sich Muslime in die deutsche Gesellschaft integrieren, welchen Vorurteilen sie jedoch auch ausgesetzt sind, wie Familie und Umfeld darauf reagieren, wenn eine Muslima eine Sportart betreibt, die klassischerweise von Männern dominiert wird.

Die Debatte über die Rolle von Frauen in Gesellschaft und Politik war auch Thema des Besuchs der Delegation bei der Frauen Union Berlin. Christina Henke, Stellvertretende Vorsitzende, stellte dar, wie sich Frauen in einer Partei organisieren und welchen spezifischen Herausforderungen sie sich in der Politik gegenübersehen. Hier, wie auch beim Gespräch mit Dr. Melanie Piepenschneider, Hauptabteilungsleiterin Politische Bildung der Konrad-Adenauer-Stiftung und Catharina Neumeyer, International Consultant / Junge Union Deutschlands wurde die Frage diskutiert, warum nach wie vor relativ wenige Frauen Spitzenpositionen in der Politik übernehmen und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um dies zu ändern.

Europäische, deutsche und kuwaitische Perspektiven außenpolitischer Herausforderungen

Dieser Aspekt spielte auch eine Rolle bei den Gesprächen mit Vertretern im Auswärtigen Amt und dem Deutschen Bundestag. Hier wurde u. a. dargestellt, wie Frauen in einem Bundesministerium ihren Berufsweg gehen und es wurden Einblicke in die deutsche Außenpolitik bezüglich Kuwaits und der Golf-Staaten gegeben. Perspektiven einer stärkeren Zusammenarbeit, Einschätzungen zur Politik des Iran sowie das Verhältnis zwischen Deutschland und Israel wurden debattiert. Diese Themen standen auch im Mittelpunkt der Gespräche der Delegation mit dem Botschafter Kuwaits in Berlin, S.E. Najeeb Al-Bader sowie Cinzia Bianco, GCC Research Fellow, European Council on Foreign Relations in Berlin.

Gründerinnen fördern

Breiten Raum nahmen Treffen mit Vertreterinnen von Organisationen und Unternehmen ein, die sich speziell mit Frauen als Gründerinnen, in Unternehmen und in Führungspositionen befassen. Die Herausforderungen, denen sich (junge) Frauen in Deutschland und Kuwait gegenübersehen, wie z. B. ungleiche Bezahlung, der Wunsch, eine Familie zu gründen bei gleichzeitiger Unsicherheit der Karrieremöglichkeiten als Mutter wurden ebenso diskutiert wie Bildungs- und Ausbildungssysteme. Diesbezüglich standen Gespräche beispielswiese mit Vertretern von Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation, dem BPW Club Berlin e.V., WeiberWirtschaft eG, SAP.iO No Boundaries und der Freien Universität Berlin.

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