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Veranstaltungsberichte

Prävention von Jugendradikalisierung

Seminar

Maison du Futur hat Zusammenarbeit in mit dem Rechtsstaatprogram Naher Osten/ Nordafrika der Konrad-Adenauer-Stiftung einen Workshop für die Prävention von Jugendradikalisierung veranstaltet. Die Gespräche haben sowohl den regionalen als auch den globalen Aspekt der Prävention und Deradikalisierung der gefährdeten Jugend abgedeckt, um neue Wege zu finden, dem neuen gewaltsamen Extremismus entgegenzuwirken.

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Der ehemalige Präsident des Libanon Amine Gemayel eröffnete den Workshop zur Prävention von Jugendradikalisierung, der von Maison du Futur in Zusammenarbeit mit dem Rechtsstaatsprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung für den Nahen Osten und Nordafrika organisiert wurde. Er und die Büroleiterin der KAS Libanon, Hana Nasser begrüßten die Gäste und die anwesenden Universitätsstudenten und betonten die Bedeutung der Jugend für die Zukunft des Libanons, vor allem aber für die erfolgreiche Umsetzung der Prävention von Jugendradikalisierung in diesen turbulenten Zeiten von dynamischen Konflikten.

Das erste Gesprächsrunde befasste sich mit Maßnahmen und Ansätzen, wie Radikalisierung verhindert werden kann und wie eine frühe Radikalisierung aufgefangen werden kann. Gleichwohl muss man anerkennen, dass das derzeitige politische und ideologische Umfeld das Rekrutierungspotential zu radikalen Ursachen begünstigt. Nabil Abdel Fatah, Forscher für Islamische Bewegungen im Al-Ahram-Zentrum für politische und strategische Studien aus Ägypten, untersuchte die Rolle von Bildung und Religion. Zum einen sei Bildung ein entscheidendes Präventionsinstrument und zum anderen übten religiöse Persönlichkeiten einen groβen Einfluss auf die Gemeinschaft und die Jugendlichen aus. Makram Rabah, ein Promovend an der Georgetown University und Kolumnist für Now Lebanon, der die Entstehung des kollektiven Gedächtnisses in verschiedenen Zusammenhängen analysierte, betonte wie wichtig es ist, dass die Gesamtheit der Gesellschaft dazu beitrage, Jugendradikalisierung zu verhindern. Die letzte Referentin der ersten Diskussionsrunde war Lea Baroudi, eine politische Aktivistin, zertifizierte professionelle Mediatorin und Gründungsmitglied der Zivilrechtsorganisation "MARCH" Libanon. Sie bereicherte die Podiumsdiskussion mit der Erläuterung eines Projekts in Tripoli, in dem Jugendliche von den Konfliktparteien aus Bab-Al Tabbaneh und Jabal Mohsen, zusammen ein Theaterstück über Toleranz und Akzeptanz vorbereiteten und präsentierten, welches als Erfolgsgeschichte betrachtet werden kann und die Hoffnung auf zukünftige Entwicklungen stärkt.

Im Radikalisierungszyklus stellen Jugendliche "in der Radikalisierung", die einen Übergang vom Denken zum Handeln in Betracht ziehen, das höchste Risiko für die Gesellschaft sowie die anspruchsvollste Herausforderung für das Eingreifen dar. Rasha Al Atrash, Chefredakteur von "Al Modon" online, sprach über die Online-Sicherheit für Jugendliche durch die Stärkung einer neuen Generation digitaler Bürger im Zeitalter der Medienradikalisierung. Ziad Majed, ein politischer Analyst und Professor der Middle Eastern Studies an der American University of Paris, referierte durch Video-Übertragung. Er befasste sich mit den übergreifenden Konzepten der Toleranz und der Achtung der Vielfalt und der Demokratie, sowie der Menschenrechte bei der Unterstützung der Deradikalisierung der Jugend. Andrew Mikhael, ein Berater in politischen Entwicklungsfragen, trat der Diskussion als Postdoktorand von der Durham University in Großbritannien bei. Er verglich und erläuterte seine Beiträge zur Effizienz von Zwangsmaßnahmen, die mit Präventionsmaßnahmen in der Jugendarbeit des Vereinigten Königreichs zusammenhängen, auch im Hinblick auf die frühere Radikalisierung der IRA in Nordirland. Das Risiko der Rückfälligkeit, sowie die Schwierigkeiten der Wiedereingliederung in das Leben und in die Gesellschaft stehen im Vordergrund bei jedem Postradikalisierungsansatz. Die Notwendigkeit eines umfassenden und nachhaltigen Ansatzes und die damit verbundenen Kosten und unbeabsichtigten Konsequenzen wurden im Folgenden diskutiert und untersucht. Sami Nader, Direktor des Levant Institute für Strategische Angelegenheiten im Libanon, führte die anschließende Debatte mit Beiträgen, Fragen und Kommentaren des Publikums.

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