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Zum Tod von Kurt Biedenkopf

Am 12. August 2021 starb Kurt Biedenkopf, im Alter von 91 Jahren, in Dresden. Dazu sagt der Landesbeauftragte der Konrad-Adenauer-Stiftung für den Freistaat Sachsen:

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Kurt Biedenkopf war ein Glücksfall für Europa, Deutschland und Sachsen. Er gehörte zu jenen Politikerpersönlichkeiten, denen die Einheit Deutschlands ein existentielles Anliegen war, die den Weitblick besaßen, über den Moment hinaus und im globalen Maßstab zu denken, und die Ihre Arbeitskraft, Energie und Kreativität in den Dienst des Gemeinwohls stellten.
Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet. 

R.I.P.

Dr. Joachim Klose
Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. für den Freistaat Sachsen

 


 

Die Reaktion des Vorstandsvorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert kann man im Deutschlandfunk nachlesen:

Norbert Lammert "hob an Biedenkopfs Wesen die Freude an der intellektuellen Auseinandersetzung hervor. Er kannte Biedenkopf seit den 70er-Jahren, als dieser Vorsitzender des Landesverbandes Westfalen der CDU war. Zudem waren beide in Bochum aktiv, wo Biedenkopf 1964 sehr jung Professor und später auch Rektor der Ruhr-Universität wurde.

Zu seiner Zeit als Ministerpräsident von Sachsen sagt Lammert: „Kurt Biedenkopf gehört zu den auffälligsten prominentesten Westimporten, die aber heute kaum ein Sachse für einen Import hält.“ Wenn heute regelmäßig über zu viele Westimporte geklagt werde, werde „unterschlagen, dass niemand von denen sozusagen als Besatzer ins Land gekommen sei, sondern dass sie gerufen worden sind“. Er glaube, Helmut Schmidt habe einmal gesagt, Sachsen sei ein Glücksfall für Kurt Biedenkopf gewesen, aber Biedenkopf sei auch zweifellos ein Glücksfall für Sachsen gewesen. „Ich glaube, beides ist richtig“, sagt Lammert, „und das zweite ist noch wichtiger als das erste.“

Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung hebt hervor, Biedenkopf habe eine große persönliche Autorität mitgebracht: „Ihm eilte ja schon damals, übrigens auch zu Recht der Ruf voraus, dass er eben nicht der typische Politfunktionär ist, schon gar nicht jemand, der das eigene Nachdenken zugunsten der eigenen Parteiführung eingestellt hat, sondern einen eigenen Kopf besitzt.“

Wenn das eigene Nachdenken zu anderen Ergebnissen geführt habe als das seiner Parteifreunde, dann habe Biedenkopf eigene begründete Einwände nicht eilfertig zurückgezogen, sondern die Auseinandersetzung gesucht. „Ich glaube, dass das eine wesentliche Voraussetzung für seinen ersten Wahlerfolg war, dass er schon so eine Art überparteiliches Image und eine große intellektuelle Ausstrahlung mit in dieses neue alte Bundesland gebracht hat“, sagt Lammert.

Biedenkopf habe dann aber auch die Erwartungen der Sachsen offenkundig so sehr übererfüllt, dass er gleich dreimal mit einer absoluten Mehrheit gewählt wurde – „was ja für die neuen Länder völlig beispiellos ist.“

 


 

Kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie konnten wir am 28. Januar 2020 noch gemeinsam den 90. Geburtstag von Kurt Biedenkopf feiern. Wie beliebt "König Kurt" war, lässt sich an der mit 1600 Gästen randvoll besetzen Frauenkirche gut erkennen. Ihm zu Ehren kamen sowohl zahlreiche ehemalige und aktuelle Regierungschefs, Politikerinnen und Politiker als auch Weggefährten in die Frauenkirche Dresden. Was der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung Norbert Lammert und die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu diesem Anlass und über Biedenkopfs politisches Wirken sagten, können Sie im verlinkten Artikel noch einmal nachlesen. 

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28. Januar 2020
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