Diskussion
Details
In den 70er Jahren erschüttert eine Welle der Terroranschlägen mit linksradikalem Hintergrund Europa. In Italien, Frankreich und Deutschland explodieren Bomben, werden Richter, Polizisten, Unternehmer und Politiker ermordet. In der Bundesrepublik stürzen linke Aktivisten der RAF den Staat in eine schwere Krise. Doch der europäische Terrorismus jener Zeit hat noch eine andere, unerzählte und fast vergessene Seite - den Terror von rechts.
Odfried Hepp (Jg. 1958) war Deutschlands meistgesuchter Neonazi. Er kannte die Attentäter der blutigen Anschläge in Italien und Frankreich. Nach dem Vorbild der RAF verübte Banküberfälle und Sprengstoffanschläge auf amerikanische Truppen in Deutschland. In den 80er Jahren kämpfte er im Dienst des berüchtigten Neonazis Hoffmann (Wehrsportgruppe Hoffmann) in Beirut und arbeitete später als Informant für den Staatssicherheitsdienst der DDR (STASI). 1985 wurde er in Paris verhaftet und saß 14 Jahre in franzözischen und deutschen Gefängnissen. Dort sagte er sich von der rechten Szene los und diente als Kronzeuge gegen ehemalige Gesinnungsgenossen.
Der Dokumentarfilm von Jan Peter erzählt eine der unheimlichsten Biografien der neuen deutschen Geschichte: die Geschichte des Odfried Hepp, der für den Film erstmals bereit war, offen über seine Taten, seine Verbindungen und seine Wandlungen zu erzählen.