Vortrag
Details
Der Liberalismus, der für individuelle Freiheit und Selbstbestimmung
steht, scheint sich nun gegen sich selbst
zu richten. Denker wie John Locke oder Alexis de Tocqueville
nahmen noch Rücksicht auf die Strukturen, von denen sie
den Einzelnen emanzipieren wollten. Im Ergebnis führte das
zu Aufklärung, Humanismus und Menschenrechten.
Der gegenwärtige progressive Liberalismus hingegen löst,
aufgrund von Globalisierung und egalisierendem Finanzsystem,
alle die Entwicklung behindernden Dinge auf. Am
Ende sind wir doppelt frei: frei von Bindungen und frei von
gesellschaftlichen Strukturen. Wehren sich die Sachsen nach
Erfahrungen mit Nationalsozialismus und Kommunismus
unbewusst genau gegen diese Entwicklung? Ist dies eine
Erklärung, warum sich die Gemüter an der Kunstinstallation
„Monument“ auf dem Dresdner Neumarkt so erhitzten?
Egalität von Geschlecht, Kultur und Religion führt zur
Auflösung derselben. Technik und Wirtschaft treiben diesen
Prozess bis hin zur Loslösung von unserer natürlichen Basis
an, wie Deneen darstellt. Zurück bleiben körperlose Monaden,
deren Steuerung jetzt einen starken Staat erfordert, der
immer stärker wird, je isolierter der Einzelne ist. Damit sind
aber auch Manipulation und vorgefertigten Meinungen Tür
und Tor geöffnet. Ob Stärkung von Hedge-Fonds, Gender,
Liquid Democracy oder Antireligiosität – der progressive
Liberalismus hat nur ein Ziel, die Auflösung der Strukturen,
die uns zusammenhalten. Er verkennt den Wert von
Gemeinschaft und Kultur und liefert den Einzelnen dem Markt
und dem Staat schutzlos aus. Ist die Demokratie in Gefahr?
Konservativ sein heißt nicht, sich zwischen rechts und links
im Parteienspektrum zu positionieren, sondern generelle
Zurückhaltung gegenüber dieser Entwicklung zu üben.
Das ist nicht spezifisch christlich, wie Armin Laschet glauben
machen will, oder passt nicht nur zu den Grünen, wie Wilfried
Kretschmann behauptet, sondern verbindet jene, denen
wichtig ist, was uns prägt und was uns eint: Beheimatungen,
familiäre Strukturen sowie Bewahrung der Schöpfung. Vor
allem setzen sie sich für Verantwortungsübernahme und
Subsidiarität als Grundprinzipien der Demokratie gegen
staatliche Überregulierung ein.
Wir laden Sie recht herzlich zu dieser Veranstaltung ein.
ABLAUF
Begrüßung und Moderation:
Dr. Joachim Klose
Grußwort:
Generalkonsul Timothy Eydelnant
Referent:
Patrick J. Deneen
University of Notre Dame du Lac, Indiana/USA
Anschließend Diskussion
Hier können Sie sich für die Veranstaltung online anmelden. Onlineanmeldung
In Zusammenarbeit mit der TU Dresden, Professur für Politische Systeme und Systemvergleich.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Eine Simultanübersetzung mit Kopfhörern steht zur Verfügung.
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Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenem Haushalts.
Die Veranstaltung wird fotografisch begleitet. Die Teilnehmenden erklären mit der Anmeldung ihr Einverständnis, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. das vor, während oder nach der Veranstaltung entstandene Fotomaterial für Zwecke der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nutzt.