Vortrag
Details
Fast die Hälfte der Deutschen geht davon aus, die eigenen Eltern oder Großeltern hätten dem Nationalsozialismus sehr negativ oder eher negativ gegenübergestanden. Über Wochen und Monate hinweg hat der junge Historiker Moritz Pfeiffer seine Großeltern nach deren Haltung und Erlebnissen im Dritten Reich und Zweiten Weltkrieg befragt. Beide ließen sich vom NS-Regime begeistern. Was wussten sie von der Verfolgung von Juden, der grausamen Behandlung von Kriegsgefangenen und anderen Verbrechen? Wie gingen sie nach dem Krieg mit ihren offenbar gewordenen Irrtümern um? In umfangreichen Interviews gaben die Großeltern ihm Auskunft. Er machte daraus ein Erinnerungsbuch.
Die Erinnerungen des Großvaters verglich er mit den verfügbaren zeitgenössischen Quellen. Pfeiffer hat es sich nicht leicht gemacht. Er respektiert und liebt seine Großeltern. Als Historiker, so Wolfram Wette in seinem Geleitwort, gefällt er sich nicht in der Pose des Anklägers, sondern beschränkt sich auf die Rolle des sensiblen, aber zugleich hartnäckigen und wissbegierigen Rechercheurs. Sein Buch fand ein großes Medienecho. So war der Autor schon zu Gast bei Günther Jauch, beim ARD-Morgenmagazin und bei der ARD-Einsplus Jugendsendung „Klubkonkret“.
Moritz Pfeiffer, * 1982, Magister Artium, Studium der Neueren und Neuesten Geschichte und der Romanischen Philologie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau, von 2009 -2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kreismuseum Wewelsburg nahe Paderborn, Abteilung „Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933-1945: Ideologie und Terror der SS“, sein zweites Buch – eine Edition des Taschenkalenders Heinrich Himmlers für das Jahr 1940 – erschien kürzlich im Schöningh-Verlag; Veröffentlichungen u. a. für SPIEGEL-Online und die Stiftung „Topographie des Terrors“.
Der Eintritt ist frei Wir bitten um Anmeldung