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Das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Tiflis hat erfolgreich die Abschlussphase der KAS-Akademie für Politische Bildung mit einer dreitägigen Veranstaltung in Jerewan, Armenien, durchgeführt. Unter dem Leitthema „Geopolitische Verschiebungen im Schwarzen Meer und Südkaukasus: Macht, Sicherheit und Transformation“ brachte das Programm junge politische Nachwuchsführungskräfte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Fachleute aus Georgien und Armenien zusammen.
Diese abschließende Phase der Akademie widmete sich der Analyse der sich wandelnden strategischen Dynamiken in der Region, mit besonderem Fokus auf die Rolle Georgiens in den breiteren Transformationsprozessen des Südkaukasus. Im Verlauf des intensiven Programms nahmen die Teilnehmenden an hochrangigen Diskussionen, von Expertinnen und Experten geleiteten Fachsitzungen sowie praxisorientierten Übungen teil, die zentrale Themen wie regionale Sicherheit, das Zusammenspiel globaler Mächte, Konnektivität und Friedensförderung behandelten.
Fachliche Diskussionen zu strategischen Herausforderungen
Die Veranstaltung begann mit einem Panel zur regionalen Sicherheit und zur sich verändernden geopolitischen Ordnung im Südkaukasus. Beiträge kamen von führenden Experten wie Prof. Dr. Kornely Kakachia (Staatliche Universität Tiflis), Richard Giragosian (Regional Studies Center, Jerewan) und Giorgi Odoshashvili (Ilia State University). Diskutiert wurden u. a. die Auswirkungen ungelöster Konflikte, demokratischer Rückschritte und die strategische Neuausrichtung internationaler Akteure wie der NATO und Russlands in der Region.
In den darauffolgenden Sitzungen standen Fragen der Konnektivität und gegenseitigen Abhängigkeiten im Mittelpunkt – insbesondere im Hinblick auf Energie-Transit, Infrastrukturentwicklung sowie die Perspektiven eines möglichen Friedensabkommens zwischen Armenien und Aserbaidschan. Darüber hinaus wurden die Einflüsse globaler Akteure – darunter die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, China und Indien – auf die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Südkaukasus beleuchtet.
Szenarienplanung und geopolitische Simulation
Ein zentrales Element der Abschlussphase war ein Workshop zur Szenarienentwicklung, in dem die Teilnehmenden in Arbeitsgruppen künftige Wege für eine verstärkte regionale Kooperation entwarfen und präsentierten. Unter Anleitung von Expertinnen und Experten erarbeiteten sie verschiedene Friedensszenarien, Modelle regionaler Integration – inspiriert etwa durch dieErfahrungen der Benelux-Staaten – sowie die Rolle zivilgesellschaftlichen Engagements für demokratische Resilienz.
Ein Höhepunkt des Programms war die geopolitische Simulationsübung unter dem Titel „South Caucasus Stability & Cooperation Council“. In diesem Rollenspiel übernahmen die Teilnehmenden die Rollen regionaler Akteure und verhandelten ein multilaterales Kooperationsabkommen unter sich verändernden Rahmenbedingungen und inmitten eines simulierten Krisenszenarios. Die Übung stärkte das kritische Denken, die Verhandlungsfähigkeiten und das praktische Verständnis für Diplomatie unter Druck.
Engagement für den regionalen Dialog
Die KAS-Akademie für Politische Bildung, eine Initiative des KAS-Büros Südkaukasus (KAS Georgien), dient weiterhin als Plattform zur Förderung eines fundierten, kritischen und konstruktiven Dialogs zwischen jungen Führungspersönlichkeiten und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Region. Durch dieses Programm bekräftigt KAS Georgien ihr Engagement für die Stärkung demokratischer Werte, regionaler Kooperation und nachhaltigen Friedens im geopolitischen Raum Schwarzes Meer – Südkaukasus.
Wir danken allen Teilnehmenden, Referentinnen und Referenten sowie Partnern herzlich für ihre wertvollen Beiträge zum Erfolg der Veranstaltung und ihr anhaltendes Engagement für politische Bildung.