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Brücken bauen zwischen globalen und lokalen Zusammenhängen

Agenda 2030: Nachhaltig leben - global und in Thüringen

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Die Reihe „Agenda 2030 Talks – Nachhaltig leben global und in Thüringen“ des Politischen Bildungsforums Thüringen beschäftigt sich mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, die bis 2030 eine Handlungsanweisung für die Weltgemeinschaft darstellen. Bei dieser Veranstaltung bezieht sich Dr. Sylvia Maus, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V., auf das zehnte Ziel der Agenda: Abbau von Ungleichheiten. Aufgrund der Diversität und Wichtigkeit des Themas, hat das DGVN es zum Jahresthema 2021 ernannt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Charlotte Becker.

Obwohl Gleichheit für alle Menschen sowohl in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte aus 1948 und im Grundgesetz verankert ist, zählt Ungleichheit zu einem der dringendsten Probleme der Weltgemeinschaft. Unterschieden wird sowohl Ungleichheit zwischen Staaten, aber auch innerhalb von Staaten selbst. Dabei gibt es große Differenzen, zum Beispiel, beim Zugang zu Bildung und zum Gesundheitsvermögen. So gehört auch ein Drittel des weltweiten Vermögens einem Prozent der Menschen auf der Welt. Jedoch ist Ungleichheit auch geschlechterspezifisch, wodurch Frauen öfter betroffen sind als Männer. Des Weiteren spielen Diskriminierungsmerkmale wie Alter, Behinderung, Hautfarbe, wirtschaftlicher Status und ethnische Zugehörigkeit eine Rolle, da sie ebenfalls zu Ungleichheit führen. Die Problematik zeigt sich auch bei der Klimakrise. Dabei treffen die Auswirkungen des Klimawandels eher diejenigen, die nicht für die Klimakrise verantwortlich sind, und zudem auch nicht die nötigen Mittel haben, um sich den wandelnden Bedingungen anzupassen. Ungleichheiten finden aber auch in Industrieländern statt, wie die Corona-Pandemie verdeutlicht hat. So herrschte auch im Westen Arbeitslosigkeit, ein schlechterer Zugang zur Gesundheitsversorgung sowie eine Zunahme an häuslicher Gewalt und Verletzungen von Kinderrechten. Am stärksten betroffen waren jedoch die ärmeren Länder, beispielsweise Brasilien und Indien.

Ein komplexes Netz von unterschiedlichen Abhängigkeiten macht es schwer für die Politik international einzugreifen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung stellt jedoch das SDG (Sustainable Development Goals) Ziel 10 der Vereinten Nationen, bei dem sich die internationale Staatengemeinschaft darauf geeinigt hat, Ungleichheiten abzubauen. Die Agenda 2030 wurde 2015 verabschiedet. Dabei handelt es sich nicht um ein rechtskräftiges Dokument, jedoch stellt sie eine Bereitschaft der Staaten dar, sich zu engagieren. Allerdings sind noch viele Bereiche offen, welche Aufmerksamkeit und einer Veränderung bedürfen. So sollte die Politik über das derzeitige westliche Wachstumssystem nachdenken, da Ressourcen auf der Erde nicht unbegrenzt verfügbar sind. Im Zuge der Klimakrise entstehen Probleme, denen man angemessen begegnen sollte. Deshalb sollte die Staatengemeinschaft zum Beispiel weiterhin in Erwägung ziehen Zahlungen an Entwicklungsländer zu tätigen oder eine geregelte Migration von Klimaflüchtlingen zu gewähren. Jedoch müssen auch die Vereinten Nationen weniger ungleich werden und über eine Reform nachdenken, die Gleichheit mehr vorantreibt. Derzeit herrschen noch zwischen den Staaten wirtschaftliche Abhängigkeiten und geopolitische Machtkonstellationen. Außerdem beziehen Sicherheitsrat-Mitglieder eine besondere Stellung.

Letztendlich kann ein jeder beim Kampf gegen die Ungleichheit teilnehmen. Zum Beispiel können bewusst Unternehmen und Restaurants unterstützt werden, die auf Inklusion setzen, oder ehrenamtlich Sprach- und Integrationskurse geben, sowie sich für mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, aber auch in sozialen Netzwerken einsetzen. Dafür sind jedoch Informationen notwendig, weshalb sich die DGVN die Aufgabe gesetzt hat, Brücken zwischen den Lokalen und Regionalen zu bauen. Auf ihrer Website findet man Informationen zu den Vereinten Nationen und den aktuellen Themen, die von ihnen verarbeitet werden. Zudem bietet die DGVN eine Plattform zum Austausch an, indem sie Vorträge und Diskussionsangebote für Jung und Alt bereitstellen.

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Landesbeauftragte und Leiterin Politisches Bildungsforum Thüringen

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