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Veranstaltungsberichte

Gesellschaftliches Engagement umfasst mehr als Wahlbeteiligung - betonen junge Führungspersonlichkeiten aus Jinja

Am 9. Februar 2019 nahmen 26 junge Führungskräfte an einem Tagestraining über soziale Mobilisierung und die Analyse politischer und wirtschaftlicher Prozesse teil. Diese Veranstaltung ist die erste im Jahr 2019 aus der Reihe der Political Leadership Advancement Labs (PoLA-LAB), ein auf die Jugend fokussiertes Projekt, welches die Konrad-Adenauer Stiftung (KAS) gemeinsam mit dem University Forum on Governance (UNIFOG) organisiert.

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Um junge, politische Führungskräfte mit praktischen Fähigkeiten in Bereichen der Interessenvertretung, sozialen Mobilisierung und der Analyse wirtschaftlicher und politischer Dynamiken auszustatten, riefen wir gemeinsam mit unserem Partner UNIFOG das PoLA-Lab ins Leben. Dieses Programm beinhaltet ein Tagestraining in verschiedenen Regionen Ugandas und basiert auf einem Teilnehmer-zentrierten Ansatz, um das Verständnis für politische Herausforderungen, Lobbyingstrategien und um die kollektive Partizipation und Interaktion der Jugend zu fördern.      

Zu Beginn stellte Ayub Kiranda, der Programmmanager von UNIFOG, den Teilnehmern die Analyse politischer und wirtschaftlicher Prozesse vor, welche die nähere Betrachtung der Beziehungen zwischen Politik und Wirtschaft beinhaltet und erlaubt verschiedene Akteure, Interessen und Ressourcen während eines Entscheidungsprozesses in Betracht zu ziehen. Um diese Analyse, welche die wichtigste Voraussetzung für die Mobilisierung verschiedener Stakeholder darstellt, praktisch anzuwenden, spielte Donnas Ojok, Programmmanager der KAS, das aktuelle Beispiel der Nilbrücke mit den 26 jungen Führungskräften durch. Dabei betonte Herr Ojok, dass dieses Projekt verschiedene Stakeholder, wie die Regierung und Bürger Ugandas, internationale Geldgeber und andere politische Akteure einschließt, die alle jeweils unterschiedliche ökonomische Interessen verfolgen.

Um die Bedeutung von gesellschaftlichem Engagement zu verstehen, diskutierte Madita Schulte gemeinsam mit den Teilnehmern über den Text "Civic Engagement - When voting is not enough" von Cameron Cross. Die Teilnehmer setzten sich mit verschiedenen Fragen auseinander, wie zum Beispiel, was das Konzept des gesellschaftlichen Engagements umfasst, wieso es so essentiell für kommunale Entwicklung ist und welche Herausforderungen für die Menschen, die sich in der Gesellschaft engagieren, aufkommen. Während der Debatte teilten die jungen Führungspersönlichkeiten ihre Gedanken und ihre persönlichen Erfahrungen und legten ein besonderes Augenmerk auf die Möglichkeiten andere Menschen anstelle von Geld durch das Teilen von Ideen und die Begeisterung für ein gemeinsamen Ziel zu mobilisieren.

Der nächste Teil handelte von Konzepten der Mobilisierung, Interessenvertretung und des Lobbying. Diese Konzepte dienen dazu, "Regierungen zur Verantwortung zu ziehen und andere Menschen für eine Sache zu begeistern", betonte Donnas Ojok, der diese Sitzung anleitete. Da „der Besitzer eines Boots, dieses Boot besser kennt als du, ist Interessenvertretung für die Menschen, von den Menschen und mit den Menschen“, erklärte Herr Ojok, was bedeutet, dass Strategien auf dem lokalen Level und in Zusammenarbeit mit den betroffenen Stakeholdern entwickelt werden müssen. Im Anschluss wurden verschiedene Mobilisierungsstrategien vorgestellt, wobei Herr Ojok darauf hinwies, dass alle Strategien sowohl Vor- als auch Nachteile umfassen und der jeweilige Kontext bei der Wahl der Strategie eine bedeutende Rolle spielt. Um das neu erlernte Wissen anzuwenden, zeigte Herr Ojok den Teilnehmern am Beispiel der Unterbeschäftigung der Jugend in Uganda wie sie ihre eigene, effektive Strategie zur Interessenvertretung enwickeln können.    

Anschließend interpretierten und diskutierten die Teilnehmer gemeinsam das Gedicht „Apolitical Intellectuals” von Otto Rene Castillo. Das Gedicht handelt von dem Phänomen von Intellektuellen, die sich nicht politisch in der Gesellschaft engagieren und dafür von zukünftigen Generationen verantwortlich gemacht werden. Die jungen Führungspersönlichkeiten kamen zu dem Entschluss, wie wichtig individuelle Partizipation als Antrieb für gesellschaftlichen Wandel ist.   

Am Ende des Tages teilte Nyende Michael Musana, der Sprecher der lokalen Regierung Jinjas, seine Erfahrungen als politische Führungskraft and wie man politischen Erfolg erreichen kann. Er erinnerte die Teilnehmer „sich selbst nicht zu unterschätzen“ und betonte, dass „nun die Zeit für junge Menschen ist Verantwortung zu übernehmen.“ Außerdem präsentierte er was in Zukunft für Jinja’s Jugend geplant ist, was zum Beispiel eine Jugendkonferenz aller Distrikte Jinjas und mehr Ressourcenmobilisierung für Jugendgruppen umfasst.    

Alle Teilnehmer, die an dem Training teilnahmen, waren inspiriert und motiviert mit dem neu erlernte Wissen ihre Fähigkeiten zu verbessern und für ihre persönlichen Karrieren als Führungskräfte zu nutzen.

verfasst von Madita Schulte

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