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Cyber-Mobilization

Globale politische Beteiligung online

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Die interaktiven Plattformen des Web 2.0 haben nicht nur das Internet von Grund auf verändert, sondern auch die politische Kommunikation. Soziale Netzwerke, Weblogs oder Microblogs haben unser Kommunikationsverhalten revolutioniert. Gemeinsam ist allen die aktive Beteiligung der Nutzer an der Erstellung und Verteilung von Inhalten sowie die weltweite Vernetzung

und daraus folgende globale Verbreitung der Inhalte.

Die klassischen Institutionen in Politik und Gesellschaft versuchen sich an die Geschwindigkeit, Komplexität und die Konsequenzen dieser Veränderungen zu gewöhnen. Bereits jetzt ist das Internet Gegenstand und Medium der Politik geworden, ohne bereits bestehende Institutionen zwangläufig einbeziehen zu müssen. Die neuen breiten Partizipationsmöglichkeiten, die tradierte politische Infrastrukturen übergehen können, haben bereits jetzt globalen Charakter bekommen. Nationale politische Regulierungen, Sinnbild des bisherigen Verhältnisses von Staat und Bürger, hinken hier noch hinterher.

Da das Internet Teil der Wirklichkeit und kein paralleler virtueller Raum ist, hat es erheblichen Einfluss auf die verschiedenen politischen Systeme und die daraus entstehenden sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen. Jegliche Euphorie über eine globale digitale Gemeinschaft ist daher voreilig. Gleichwohl darf das kreative Potential der interaktiven digitalen Netzwerke für die politische Kommunikation, die Meinungs- und Willensbildung sowie Mobilisierung nicht unterschätzt werden. Besonders unter restriktiven politischen Bedingungen oder eingeschränkten wirtschaftlichen Möglichkeiten sind diese Beteiligungsmöglichkeiten im Web 2.0 eine wichtige Möglichkeit der freien politischen Meinungsäußerung. Die Zugangsschwelle ist hier sehr niedrig. Ein Computer mit Netzanbindung oder ein Mobiltelefon reichen hier aus. Traditionelle Medien wie Zeitung, Radio oder Fernsehen setzen hier eine weitaus aufwendigere Infrastruktur voraus. Zudem sind sie oftmals durch redaktionelle Filter, betriebswirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen gebunden. Der Siegeszug des viel stärker partizipativ ausgerichteten Web 2.0 wird sich daher in Zukunft noch verstärken. Allein schon weil es – trotz Sperren, Zensur und anderen Restriktionen in vielen Ländern – viel schwerer zu kontrollieren, korrumpieren oder zu erpressen ist. Zudem beruht die neue Qualität der Kommunikation dieser interaktiven digitalen Netzwerke in der Beteiligung von sowohl Empfänger auch als Sender.

Die politische Kommunikation wird daher in Zukunft deutlich weniger über die bisherigen Akteure (Parteiorganisationen, Gewerkschaften oder Verbänden) gesteuert werden. Das Internet mit seinen Plattformen und Netzwerken agiert selbst als Kanal politischer Kommunikation und Mobilisierung. Für die bisherigen Akteure erwachsen hieraus unterschiedliche Herausforderungen: Zum einen müssen sie ihre Inhalte und Ziele noch viel stärker als bisher im Internet verbreiten und zur Diskussion stellen, zum anderen müssen sie beginnen, eigene virtuelle Netzwerke aufzubauen. Mit der neuen Serie „Cyber-Mobilization“ will die Konrad-Adenauer-Stiftung ausgewählte internationale Akteure des Web 2.0 vorstellen. Interviews geben Auskunft darüber, was sie antreibt und wie sie ihre Aufgabe einschätzen.

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