Der 17. Juni 1953

Volksaufstand in der DDR
Nachdem die SED-Führung 1952 beschlossen hatte, den Aufbau des Sozialismus zu intensivieren, wuchs der Druck auf die Menschen in der DDR. Besonders betroffen waren etwa Kirchenmitglieder. In der Bauernschaft wuchs die Unzufriedenheit über die beschlossene Kollektivierung der Landwirtschaft. Was zunächst als Protest von Berliner Bauarbeitern gegen die Normerhöhung und ihre daraus resultierende zehnprozentige Lohnsenkung begann, entwickelte sich schließlich zu einem landesweiten Volksaufstand.

Bestärkt durch die Berliner Streiks am Vortag gingen am 17. Juni 1953 an über 700 Orten über eine Million Menschen in der gesamten DDR auf die Straße und forderten den Rücktritt der SED-Regierung, freie Wahlen, die Freilassung politischer Häftlinge und die deutsche Einheit. Die Streiks und Demonstrationen wurden jedoch schnell durch die sowjetischen Streitkräfte mit Panzern blutig niedergeschlagen. Im Zuge der Aufstände um den 17. Juni geht man mittlerweile von 55 Todesopfern aus.
Der 17. Juni war der erste große Aufstand gegen die sowjetische Fremd- und Gewaltherrschaft in Mittel- und Osteuropa nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Dem Volksaufstand folgten in den nachfolgenden Jahrzehnten verschiedene größere Aufstände, wie z. B. der Ungarische Volksaufstand 1956 oder der Prager Frühling 1968, die jedoch ebenso wie in der DDR durch die Intervention der Sowjetarmee niedergeschlagen wurden.
Der 17. Juni 1953 gerät zunehmend in Vergessenheit
Gegenwärtig scheint der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 im kollektiven Gedächtnis immer mehr in Vergessenheit zu geraten, obwohl in Westdeutschland 37 Jahre lang dem 17. Juni in Form eines gesetzlichen Feiertags gedacht wurde. Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist die Thematik jedoch wichtiger denn je, und wir müssen uns der Frage stellen, was Freiheit für unsere Gesellschaft bedeutet und was wir bereit sind, für diese zu geben.
Kampf um die Freiheit – Jahr der Erinnerung
In diesem Kontext hat die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. am 17. Juni 2022 ein Projekt zur Erinnerungskultur aufgesetzt: Ein Jahr lang wird mit unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktionen dem Kampf um Freiheit gedacht und die heutigen Bedrohungen von Freiheit thematisiert. Seinen Höhepunkt soll das Jahr der Erinnerung am 17. Juni 2023, dem 70. Jahrestages des Volksaufstandes, mit einer Abschlussveranstaltung in Berlin finden.
մեր առաջարկը
թեմայով միջոցառումներ
Feb
16
2023
16.02.2023 (14.00 Uhr) - Vor 70 Jahren: Der. 17. Juni 1953 in Rostock
Aufstand auf der Warnow-Werft
Feb
16
2023
16.02.2023 (19.00 Uhr) - Vor 70 Jahren: Der 17. Juni 1953 in Rostock
Aufstand auf der Warnow-Werft
Mar
06-08
2023
Mythos DDR auf dem Prüfstand - Zeitzeugengespräch mit Rainer Dellmuth
Schulveranstaltungen
Mar
29
2023
Der Dichter Franz Fühmann und seine "Lebenswenden"
Der 17. Juni 1953 und die Folgen
Mediathek
Dr. Joachim Klose

Landesbeauftragter für die Bundeshauptstadt Berlin, Leiter des Politischen Bildungsforums Berlin und Leiter Grundlagenforum