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„DenkTag“ - Erinnerung bedeutet Zukunft

Die junge Generation und der 60. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

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Zeitzeugengespräche mit Helga Hosková (Prag)

Erfurt (31.01.-02.02.2005)

Im Rahmen des Denktag-Projektes der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. hatte das Bildungswerk Erfurt die Zeitzeugin Helga Hosková nach Erfurt eingeladen. An der Gesamtschule „Am Schwemmbach“, am Evangelischen Ratsgymnasium, an der Regelschule 23 sowie an der Lessing-Regelschule berichtete sie über ihr Schicksal im Dritten Reich. Sie wurde als Tochter von Otto und Irena Weiss im Jahre 1929 in Prag geboren. Der Vater erkannte schon früh das künstlerische Talent seiner Tochter Helga Weissová, die schon als Kind sehr gern zeichnete. Im Dezember 1941 war die Idylle jäh zerstört und die Kindheit des Mädchens beendet, denn die Familie wurde nach Theresienstadt deportiert. Nach Definition der nationalsozialistischen Rassenideologie galten die Weiss’ als Juden, obwohl die Religion im Alltag der assimilierten Familie keine Rolle spielte.

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Helga Hosková berichtete an Erfurter Schulen über ihr Schicksal im Dritten Reich.

Theresienstadt war das größte Durchgangslager für tschechische Juden. Die SS internierte Juden aus dem gesamten Protektorat Böhmen-Mähren in der ehemalige Festung, von wo aus sie auf Transporte in die Vernichtungslager im besetzten Polen deportiert wurden. Frau Hosková berichtete über die Strukturen des Lagers, wobei sie auch über das alltägliche Grauen und die Gefahr von Krankheiten erzählte. Und dennoch gab es in all dem Elend einen Hoffnungsschimmer – die Kunst. Von den Wachmannschaften zuerst verfolgt, später propagandistisch ausgenutzt und sogar gefördert waren in Theresienstadt viele Künstler aktiv – Musiker ebenso wie Schauspieler oder Maler. Die Zeitzeugin erzählte über die Kinderoper „Brundibar“ sowie über ihre eigenen Zeichnungen.

Zuerst hatte das damals 12jährige Mädchen einen Schneemann gemalt und dem Vater in die Männerkaserne geschickt. Doch dieser meinte, es gebe doch in dem Lager keine Schneemänner. Stattdessen ermunterte er seine Tochter, den Lageralltag ins Bild zu bringen: „Zeichne, was Du siehst!“ Heimlich zeichnete Helga von den Krankheiten, von der Läusen, von den täglichen Erniedrigungen, vom Leid der Inhaftierten. Zugleich malte sie über die Träume der Mädchen und über die Hoffnungen auf Freiheit. In viele Bilder ließ sie satirische Elemente einfließen – beispielsweise als sie die „Verschönerungsaktionen“ angesichts eines Besuches einer Rot-Kreuz-Delegation beschrieb. Schließlich sollte Theresienstadt propagandistisch als „Musterlager“ gelten. Freilich waren Bilder über das Lager verboten, es drohte gar die Todesstrafe. Doch bei einem Kind vermutete man niemand solche Zeichnungen, die bis heute erhalten blieben.

1944 begann für die Familie Weiss ein neuer Albtraum – die Deportation nach Auschwitz. In Viehwaggons gepfercht mussten die Häftlinge die Fahrt ins Vernichtungslager antreten. Der Vater überlebte Auschwitz nicht. Helga kam gemeinsam mit ihrer Mutter in ein Arbeitskommando. Zwar mussten sie schwerste Zwangsarbeit leisten, doch überlebten beide das Grauen in der Todesfabrik. In den letzten Monaten vor Kriegsende evakuierten die Nationalsozialisten Auschwitz. Helga Weiss und ihre Mutter kamen zunächst ins sächsische Freiberg, später nach Mauthausen. Dieses KZ war in den Augen des Kindes ein noch größeres Grauen als das zuvor erlebte. Hier war der Tod allgegenwärtig – Leichen wurden nicht mehr entsorgt und lagen in riesigen Bergen auf dem Gelände; Krankheiten breiteten sich immer schneller aus und ergriffen von den ausgemergelten Körpern der Häftlinge schnell Besitz. Auch nach Befreiung durch die Amerikaner starben noch immer viele frühere KZ-Insassen.

Von den 15.000 Kindern in Theresienstadt überlebten nur ca. 100 die Kriegsjahre und die Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten. Gemeinsam mit ihrer Mutter ging Helga Weissová nach dem Krieg nach Prag, studierte später an der Kunsthochschule und arbeitete als akademische Malerin. Sie wurde Dozentin an der Kunsthochschule. Sie heiratete den Musiker Jiri Hosek und hat als Frau Hosková zwei gemeinsame Kinder und drei Enkel. Das Thema Holocaust ließ die Künstlerin in ihren späteren Bildern nie los. In vielen Gemälden setzt sie sich mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinander.

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Tentang seri ini

Konrad-Adenauer-Stiftung dengan karya-karya dan pusat-pusat pendidikannya serta kantor-kantornya di luar negeri menyelenggarakan setiap tahun beribu-ribu buah acara tentang topik yang beraneka-ragam. Di dalam situs www.kas.de, kami memberitakan secara aktuil dan eksklusif bagi Anda tentang kongres, peristiwa, dan simposium dll. yang terpilih. Di samping ringkasan isi, Anda di situ memperoleh juga bahan tambahan seperti gambar, naskah ceramah, serta rekaman video dan audio.

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Sankt Augustin Deutschland