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Gedenkfeier zur Kerzendemonstration in Bratislava

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Am 25. März feierte die Slowakei den 20. Jahrestag der ersten Demonstration gegen den Kommunismus, für Bürgerrechte und Religionsfreiheiten in der damaligen Tschechoslowakei, der sog. Kerzenmanifestation.

Zu diesem historischen Ereignis bereitete die Konrad-Adenauer-Stiftung in Bratislava zusammen mit mehreren christlichen Vereinen, Jugendorganisationen, Bürgervereinen, der Stadt Bratislava und der Adalbert-Stiftung Krefeld ein mehrtägiges Programm vor, mit dem Ziel, auf die Bedeutung der damaligen Manifestation im slowakischen aber auch europäischen Kontext hinzuweisen und die Bürger wieder für das Thema der Freiheit und Wahrheit, der Bürgerrechte und des bürgerlichen Engagement zu sensibilisieren.

Der Festtag unter dem Motto „Unser Weg zur Freiheit“ fand seine Höhepunkte im internationalen Kolloquium und der feierlichen Messe in der Domkirche. Die Festredner bei dem Kolloquium u.a. Kommissar Ján Figeľ, Mons. Dominik Duka, Bischof von Hradec Kralové (Tschechien), Ján Čarnogurský, ehemaliger Premierminister und Initiator der Manifestation 1988, Prof. Hans Süssmuth, Vorstandsvorsitzender der Adalbert-Stiftung Krefeld, Ivan Petranský, Vorstandsvorsitzender des Instituts für Nationalgedächtnis, waren sich einig, dass die friedliche Demonstration, die vor 20 Jahren von der Polizei brutal niedergeschlagen wurde, einen historischen Meilenstein auf dem Weg der damaligen Tschechoslowakei zur Freiheit darstellte. „Die persönliche Entscheidung und der Mut der wenigen Tausend Slowaken, an der Demonstration teilzunehmen, brachte ihre Früchte für das ganze Land. Vor zwanzig Jahren haben sie ihre Kerzen und damit auch das Licht der Hoffnung angezündet. Dieses Licht hat sich in die Flamme der sanften Revolution entbrannt. Bewahren und hüten Sie das Licht dieser Kerze. Und vergessen Sie nicht, es an die junge Generation weiterzugeben, mit dem Auftrag, dass das Licht der Kerze nicht erlischt.“ sagte in seinem Grußwort Dr. Hubert Gehring, der Leiter des KAS-Büros in Bratislava.

Ein komplexes Bild des slowakischen Weges zur Freiheit im europäischen Kontext schilderte der EU-Kommissar Ján Figel in seiner Rede. Eine Bewegung für die Freiheit war, so Figel, in allen damaligen kommunistischen Ländern spürbar und wurde meist besonders von Gläubigen gesteuert. „Die Solidarität unter den Menschen aus den Ländern des sowjetischen Blocks und die Unterstützung aus Westeuropa waren wichtige Faktoren, die zusammen mit anderen letztlich zum Fall des eisernen Vorhangs führten. Doch die Menschenrechte werden auch heutzutage grob verletzt. Das muss eine Herausforderung für die sein, die eine direkte Erfahrung mit Totalität hatten. Gerade diese Menschen können und müssen ihre Erfahrung und ihr Zeugnis auch im 21. Jahrhundert in die internationalen Beziehungen in die Welt tragen. Die demokratische Welt muss auch in eigenem Interesse positive Änderungen in China, Kuba, Myanmar, Weißrussland und in afrikanischen Staaten bewirken. Wir sind zu einer Ethik der Solidarität eingeladen“, sagte Ján Fígeľ.

Mons. Dominik Duka unterstrich ebenfalls die Rolle der Religion in dem Kampf für die Freiheit und mit Dankbarkeit erinnerte er an die Pilgerfahrten in der Slowakei, die den „Sauerstoff“ für die in Unfreiheit Erstickenden darstellten und gleichzeitig als Vorbereitung zu der Manifestation für Menschenrechte dienten.

Erzbischof Mons.Stanislav Zvolensky, der die Messe in der Kathedrale von Bratislava zelebrierte, betete für eine „Freiheit, die Sittlichkeit und Menschenwürde respektieren würde“.

Nach dem Kolloquium und der Messe zogen Tausende Menschen mit Kerzen zum Ort des damaligen Geschehens auf dem Hviezdoslavplatz, um an der Enthüllung des neuen Denkmals zur Erinnerung an die Kerzenmanifestation vom 1988 teilzunehmen. Trotz der winterlichen Kälte blieben die Menschen bis zum musikalischen Schlusspunkt, dem Open Air Konzert in einer Atmosphäre der Begeisterung und in-nerlichen Identifikation.

Anlässlich der Kerzenmanifestation hat die KAS zusammen mit dem Institut für Nationalgedächtnis (UPN) 12 Seminare mit Filmaufführungen für Jugendliche und die Öffentlichkeit vorbereitet. Dabei wurden folgende Filme zum ersten Mal in der Öffentlichkeit projiziert: „Kerzenmanifestation in Bratislava“, „Wir haben das Gulag überlebt“, „Im Schatten der Zeit“, „Die Hölle von Jáchymov“. Diese Veranstaltungen waren alle sehr gut besucht. Besonders ergreifend war der Film „Wir haben das Gulag überlebt“, in dem fünf Männer die Jahre der Gefangenschaft in russischen Gulags und ihre Rückkehr in die Heimat schildern. Das KAS-Büro Bratislava und das UPN werden solche Veranstaltungen auch landesweit durchführen, um vor allem Jugendlichen ein realistisches Bild über das totalitäre Regime in der Slowakei vor ´89 und eine Diskussion mit Experten zu ermöglichen.

Eine Fotoausstellung auf dem Hviezdoslavplatz, dem Ort der Kerzenmanifestation, soll die Menschen in der Fußgängerzone der Stadt Bratislava an das wichtige Ereignis erinnern.

In allen Medien (SME, Pravda, Týždeň, Katolicke noviny, Slowakisches Fernsehen, TA3, JOJ, Slowakischer Rundfunk, Radio Lumen) wurde über die Kerzenmanifestation und das Programm zum 20. Jahrestag berichtet. Das private Fernsehen TA3 strahlte in direkter Übertragung die Pressekonferenz zum Programm aus und berichtete über die einzelnen Veranstaltungen. Der in Zusammenarbeit mit der KAS vorbereitete Dokumentarfilm über die Kerzenmanifestation wurde zwei Tage hintereinander ausgestrahlt.

Die Abgeordneten im Slowakischen Parlament gedachten bei der Sitzung am 19. März dieses Festtages und mit überraschend großer Mehrheit stimmten sie einer Erklärung über die Bedeutung dieses ersten öffentlichen Aufstandes gegen den Kommunismus zu.

Auch die Kirchenvertreter haben bei persönlichen Gesprächen die Veranstaltung hoch geschätzt. Die in großer Auflage herausgegebene Katolicke noviny (Katholische Zeitung) informierte über das ganze Programm und später detailliert über die Filmaufführungen.

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