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12. Polnisches Europatreffen in Warschau

Teilnahme osteuropäischer Präsidenten

Bericht

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Warschau, 16. Mai 2005

Zum 12. Mal veranstaltete die Polnische Robert Schuman Stiftung, eine langjährige Partner-organisation der KAS in Polen, mit Unterstützung der KAS am Pfingstsonntag das Polnische Europatreffen in Warschau. Zum Abschluss des Treffens, das unmittelbar vor Beginn des Europaratsgipfels in Warschau stattfand, traten die Präsidenten von Polen, Aleksander Kwasniewski, Litauen, Valdas Adamkus, Moldawien, Vladimir Voronin und Georgien, Mia-chail Saakaszwili, gemeinsam auf der Bühne dieses Europatreffens auf. Der erkrankte Uk-rainische Präsident Wiktor Juszczenko wurde durch den Vizepremier Olek Rybaczuk und Außenminister Taraczuk vertreten. Kwasniewski sagte vor den mehreren Tausend zumeist jungen Menschen mit Blick auf die Ukraine: „Wir öffnen weit die Türe der Europäischen Uni-on für dieses begeisternde Volk“, wofür nicht nur die ukrainischen Teilnehmer lautstark dank-ten. Rybaczuk rief den Menschen zu: Wir zählen auf Euch als Ruhm des freien Polens, der freien Ukraine und der freiheitlich-demokratischen Union Europas. Der gemeinsame nächtli-che Auftritt der Staatsmänner macht den speziellen osteuropäische Zusammenhang im wei-teren Europa und die potentielle Brückenfunktion Polens diesbezüglich deutlich.

Seit Mittag hatten mehrere Tausend Menschen an der Parade im Zentrum Warschaus und dem anschließenden bunten Programm am Kulturpalast teilgenommen. Die Parade war be-reits in den vergangenen Jahren ein wichtiges pro-europäisches Zeichen, dass die Stim-mung in Polen mit jugendlichem Charme beeinflusste. In diesem Jahr war sie stark durch die politische Entwicklung in der Ukraine geprägt, was sich durch zahlreiche Teilnehmer aus der Ukraine, aber auch aus Belarus bemerkbar machte, die mit ihren orangenen Flaggen und den alten weiß-rot-weißen belarussischen Fahnen die blaue Farbe der T-Shirts und Wimpel der Europäischen Union ergänzten. Eine Gruppe der Jungen Union Berlin-Brandenburg rep-räsentierte gemeinsam mit der KAS-Warschau Deutschland bei der Parade. Die Hymne der Orangenen Revolution in der Ukraine „Razom nas bahato“ (Gemeinsam sind wir nicht zu schlagen) war der Schlager des Tages. So berichtet auch die Rzeczpospolita heute von der „Orangenen Parade der Einheit“. Die Gazeta Wyborcza, eine der größten Zeitungen des Landes, titelt mit Blick auf den Belarussischen Diktator: „Rap für Lukaszenko – Jetzt soll er sich in acht nehmen“. In der Gazeta wird der Leiter der KAS in Polen mit den Worten zur Eröffnung der Parade zitiert: „Hätte der alte Adenauer als einer der Gründerväter Europas daran gedacht, dass einmal Polen, Ukrainer und Deutsche gemeinsam in Warschau für ein gemeinsames Europa demonstrieren?

Bei dem Europamarsch gingen unter anderem die polnische EU-Kommissarin Danuta Hüb-ner und der Generalsekretär des Europarates, Terry Davies, mit. Unter den Teilnehmern waren auch der sozialdemokratische Präsidentschaftskandidat Marek Borowski sowie der polnische Europaminister Jaroslaw Pietras. Vertreter der Bürgerplattform, die noch zu keiner klaren Haltung zum Europäischen Verfassungsvertrag gefunden hat, beteiligten sich be-zeichnender Weise nicht an der Parade. Die von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) regierte Stadt Warschau hatte im Vorfeld der Parade vielerlei Hindernisse in den Weg ge-stellt, so dass der Europatag schließlich nur durch die Unterstützung des Außenministeriums durchgeführt werden konnte. PiS lehnt den EU-Verfassungsvertrag ab und hatte offensicht-lich kein Interesse an der Unterstützung einer polnischen Europakundgebung im Zusam-menhang des Gipfels des Europarates in der polnischen Hauptstadt.

Während auf der Hauptbühne vor dem Palast der Kultur im Warschauer Zentrum am Nach-mittag ein vielfältiges Kulturprogramm, mit Musik, Tanz, Preisverleihungen für die Gewinner europäischer Wettbewerbe und einem Europaquiz stattfand, konnten sich die Besucher an zahlreichen Ständen über europäische Institutionen und Initiativen informieren und in einem Zelt über europäische Fragen diskutieren. Den Preis „Europäer des Jahres“ der Schuman Stiftung erhielt in diesem Jahr der Priester Adam Boniecki als Chefredateur der liberalen ka-tholischen Wochenzeitung „Tygodnik Powszechny“ verliehen, für deren fundierte pro-europäische Orientierung. Nach dem abendlichen Hip-Hop-Konzert und dem Auftritt der Staatsmänner schloss ein Film über die Orangene Revolution in der Ukraine, wie sie von jungen Polen hautnah miterlebt wurde, das Europatreffen ab, das nur durch den großen Ein-satz zahlreicher ehrenamtlicher Organisatoren und Helfer in dieser Weise realisiert werden konnte (siehe auch: www.schuman.org.pl).

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