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"Eines können wir daraus lernen, und das ist Zivilcourage"

Zeitzeugenveranstaltung mit Schülern zum Widerstand im Nationalsozialismus und in der DDR

Mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten haben die beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts, der Nationalsozialismus im Dritten Reich und der Kommunismus in der DDR. Mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten hat auch der Widerstand, der sich dort jeweils gegen die Unterdrückung von Freiheit und Menschenrechten gewandt hat. Dennoch haben sich im Berliner Kammergericht mit Dr. Klaus von Dohnanyi und Rainer Eppelmann zwei Zeitzeugen getroffen, um die unterschiedlichen Formen des Widerstands miteinander zu vergleichen. Dabei diskutierten sie auch mit rund 150 Schülern und Studenten.

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Der Nationalsozialismus sei heute so weit entfernt, dass er nur noch schwer zu vermitteln sei, sagte von Dohnanyi, der 1928 in Hamburg geboren ist und dessen Vater Hans aktiv im NS-Widerstand tätig war, bevor er am 9. April 1945 im KZ Sachsenhausen ermordet wurde. Das hohe Maß an Kontrolle und Brutalität des Hitler-Regimes habe schon kleinste Abweichungen hart bestraft, bereits kritische Bemerkungen über den Kriegsverlauf konnten die Todesstrafe nach sich ziehen. „Aus dieser Zeit können wir heute eigentlich fast nichts mehr lernen“, sagte von Dohnanyi an die Schüler gewandt, „außer Zivilcourage.“

Sich eine eigene Meinung zu bilden und diese gegen die Mehrheitsmeinung zu vertreten, auch dann wenn es unbequem werden kann, sich nicht verbiegen lassen – dies gehört für den früheren Bildungsminister zum demokratischen Freiheitsbegriff: „Freiheit heißt auch, Unterschiede zu akzeptieren, die eigene Freiheit zu genießen und sie anderen zu ermöglichen“, sagte er.

Rainer Eppelmann empfahl den Schülern den Briefwechsel zwischen dem Widerstandskämpfer Helmuth James Graf von Moltke und seiner Frau Freya, bevor er auf seine eigenen Erfahrungen aus der DDR-Zeit zu sprechen kam: „Anhand der Briefe können Sie sehr gut sehen, worum es beim Widerstand geht: Um die Qualität des Lebens.“ Wie wenig Qualität das Leben in der DDR haben konnte, machte er unter anderem an den Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierewegen deutlich. „Darüber entschieden nicht Zeugnisse oder Eltern, sondern einzig und allein der Staat und seine Funktionäre“, sagte er.

Ziel der SED sei die Uniformität aller Menschen gewesen, sie sollten das gleiche denken, fühlen und essen. Wer sich dem nicht anpassen wollte, führte ein „bedrängtes und scheinheiliges Leben“, wie Eppelmann sagte: „In einer Diktatur müssen Sie jeden Tag ein Held sein, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden – wer schafft das schon?“

In der Diskussion über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Widerstandsbewegungen stellten beide Zeitzeugen fest, dass es in den meisten Gruppen ungewöhnlich viele überzeugte Christen gab. Daneben bezeichnete von Dohnanyi den Kampf für Gerechtigkeit, Courage und Meinungsfreiheit als „gemeinsamen Nenner.“

Während der Widerstand im Nationalsozialismus sich aber nicht zuletzt auch aus militärischen Kreisen speiste, waren es in der DDR mehr Schriftsteller und Liedermacher, die offenen Widerstand gegen das System wagten. Einen weiteren Unterschied sieht Dohnanyi in der ideologischen Einstellung: „Der Kommunismus ist ein schöner Traum, die Ziele des Nationalsozialismus sind hässlich. Man konnte also gegen die DDR sein und Kommunist bleiben, aber man konnte nicht gegen Hitler sein und Nationalsozialist bleiben.“

In der Diskussion mit den Schülern wurde Rainer Eppelmann unter anderem gefragt, ob er Gleichheit oder Gerechtigkeit für wichtiger halte. Seine Antwort darauf war eindeutig: „Gerechtigkeit. Dazu gehört natürlich auch die Solidarität, die Bereitschaft Schwachen zu helfen. Alle gleich zu machen ist schrecklich, schließlich sind wir alle unterschiedliche Menschen.“

In der rechten Spalte finden Sie Reaktionen auf die Veranstaltung von drei Studentinnen, die daran teilgenommen haben.

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