Gesellschaft und Religion
Gesellschaft und Religion
Vom Staat her gedacht, braucht die freiheitliche Ordnung ein verbindendes Ethos, eine Art ‚Gemeinsinn‘ bei denen, die in diesem Staat leben. Die Frage ist dann: Woraus speist sich dieses Ethos, das vom Staat weder erzwungen noch hoheitlich durchgesetzt werden kann? Man kann sagen: zunächst von der gelebten Kultur. Aber was sind die Faktoren und Elemente dieser Kultur? Da sind wir dann in der Tat bei Quellen wie Christentum, Aufklärung und Humanismus.
Gesellschaftliche Veränderungen und die Notwendigkeit von Zusammenhalt
Die deutsche Gesellschaft wird kontinuierlich vielfältiger. Mit der Einheit wurde und wird ein vierzig Jahre lang geteiltes Land seit 1989 sukzessive zusammengeführt. Alternative Familienmodelle nehmen zu. Migrantinnen und Migranten werden Deutsche. Die europäische Integration, fortschreitende Digitalisierung und die Energiewende verändern die Arbeits- und Lebenswelt Deutschlands nachhaltig. Das Stadt-Land- und das Jung-Alt-Verhältnis wandelt sich und religiöse Vielfalt nimmt trotz des säkularen Trends zu.
Vielfalt steigert aber auch den Bedarf, verbindliche Regeln des Zusammenlebens zu stabilisieren. Das gelingt nicht immer. An vielen Stellen zeichnen sich im sozialen Gefüge Risse ab. Diese vielschichtigen Wandlungsbewegungen der Bundesrepublik bergen große gesellschaftspolitische Herausforderungen. Um Vielfalt erfolgreich und nachhaltig gestalten zu können, braucht Politik interdisziplinäre Analyse und Beratung.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung reagiert auf diesen Bedarf und reflektiert u. a. die Veränderungen im Bereich Kinder, Jugend und Familie, demografischer Wandel, Migration und Integration, Gleichberechtigung und der gesellschaftlichen Religiosität.
Religion im Wandel als Chance
Als besonders augenscheinlich stellen sich die Veränderungsprozesse derzeit beim Thema der religiösen Zugehörigkeit und des Glaubens dar. Sowohl in Deutschland als auch Europa verlieren die christlichen Kirchen jedes Jahr Mitglieder und die Anzahl der Nichtkonfessionellen wächst kontinuierlich. Das anthropologische Element Religion verschwindet allerdings nicht, sondern wandelt sich lediglich. Dahingehend deckt sich die europäische Entwicklung mit der globalen. Denn trotz aller Säkularisationstrends fühlt sich 84% der Weltbevölkerung einer Religionsgemeinschaft zugehörig und glaubt nach eigener Angabe an Gott bzw. eine höhere Macht – Tendenz steigend.
Die Bedeutung religiöser Überzeugungen für den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Suche nach Orientierung scheint ungebrochen, auch wenn zunehmend der ambivalente Charakter von Religion wahrgenommen wird – als sinnstiftende Motivation einerseits und als Quelle für Konflikte andererseits. Die Relevanz des Religiösen in heutigen Gesellschaften sowie nationaler und internationaler Politik wird in verschiedenen Themenfeldern und Formaten virulent: Von der Bedeutung der Religionsfreiheit im nationalen und internationalen Kontext über die rechtlichen Fragen einer religionsneutralen oder laizistischen Verfassung bis hin zu den religiösen Quellen ehrenamtlichen Engagements bestimmt die öffentliche Wirkung von Religion die Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Diskussionsforen und Publikationsprojekte
Im nachfolgenden Aufklappmenü finden Sie Diskussionsforen und mehrteilige Publikationsprojekte zu aktuellen religions- und gesellschaftspolitischen Themen.
Experteninitiative Religionspolitik

Die Experteninitiative Religionspolitik (EIR) ist ein akademisch-politisches Diskussionsforum zu Fragen der Religionspolitik. Der Blog der EIR bietet hierzu ein Wissensforum und eine Debattenplattform zu aktuellen Ereignissen und Entwicklungen im Verfassungsrecht, der deutschen Politik und dem entstehenden gemeinsamen europäischen Verfassungsraum. Auf der Grundlage unterschiedlicher Expertisen macht der Blog Vorschläge zur Weiterentwicklung der religionsrechtlichen Ordnung im Sinne der Religions- und Weltanschauungsfreiheit.
kreuz-und-quer.de

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Debattenbeiträge zur geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe

Nachdem das Bundesverfassungsgericht den § 217 StGB, der die geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung unter Strafe stellte, im Februar 2020 für nichtig erklärt hat, stehen Politik und Gesellschaft nun vor der Frage, wie mit Sterbewünschen und Suizidbeihilfe umgegangen werden soll. Lesen Sie unsere Debattenbeiträge rund um das Thema der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe.
Veranstaltungsreihen und Seminarangebote
Die Konrad-Adenauer-Stiftung bietet unterschiedliche Veranstaltungsformate mit gesellschaftspolitischer Relevanz an, die sich an verschiedene Zielgruppen richten. Während z. B. die JugendpolitikTage und der denkt@g-Wettbewerb ein konkretes Angebot an Jugendliche und junge Erwachsene darstellen, will das Frauenkolleg explizit mit gezielten bundesweiten Formaten Frauen fördern, um ihre Präsenz und Sichtbarkeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu erhöhen.
DenkTag und denkt@g-Wettbewerb

Die Konrad-Adenauer-Stiftung nimmt den offiziellen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus seit vielen Jahren zum Anlass für bundesweite Projekte und Veranstaltungen. Im Rahmen dieser sog. „DenkTag-Veranstaltungsreihe“ werden rund um den 27. Januar in zahlreichen Bundesländern Zeitzeugengespräche, Vortragsveranstaltungen, Lesungen und Ausstellungen durchgeführt.
Alle zwei Jahre findet zudem der bundesweite Internet-Jugendwettbewerb „denkt@g“ unter Schirmherrschaft von Bundestagspräsident a.D. Prof. Dr. Norbert Lammert statt.
JugendpolitikTage

Die Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltet seit dem Jahr 2007 mehrmals jährlich JugendolitikTage, auf denen sich junge Erwachsene zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen informieren, diskutieren und sich austauschen können. Die verschiedenen Workshops sind speziell an die Bedürfnisse von Jugendlichen angepasst. In Form von Filmen, Comics, Zeitungsartikeln, Theaterstücken, Tanzchoreographien, Zeichnungen und selbstgeschriebenen Erzählungen können sich die Teilnehmenden mit unterschiedlichen Themen auseinandersetzen.
Frauenkolleg

Immer noch sind Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterrepräsentiert! Aus diesem Grund bietet die Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Frauenkolleg ein bundesweites Seminarangebot nur für Frauen. Mit unseren vielfältigen Veranstaltungen möchten wir Frauen Mut machen, sich selbst gut aufzustellen und Verantwortung zu übernehmen..
Podcasts und Videoreihen
Die Podcasts und Videoreihen der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Sie im nachfolgenden Aufklappmenü finden, widmen sich relevanten Teilaspekten gesellschaftspolitischer Themen wie beispielsweise der gesellschaftlichen Vielfalt, dem jüdischen Leben in Deutschland oder Fragen rund um Fluchtursachen und deren Bekämpfung.
KAS fragt nach

„KAS fragt nach“ widmet sich vor allem Fragen rund um Fluchtursachen und deren Bekämpfung. In jeder Folge sprechen wir mit unterschiedlichen Gästen nicht nur über die Situation in verschiedenen Staaten, sondern auch über die persönlichen und beruflichen Erfahrungen unserer Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner.
Zukunftsfrauen

Im Podcast „Zukunftsfrauen“ erzählen Frauen, die etwas zu sagen haben, über ihr gesellschaftliches Engagement und ihre damit verbundenen Erfahrungen. Im Gespräch berichten sie über ihren persönlichen Weg, ihre eigene Geschichte und die Herausforderungen und Schwierigkeiten, die sich auf dem Pfad zu mehr Mitbestimmung und bei der Verwirklichung eigener Visionen und konkreter Ziele ergeben.
Nachgeschmeckt – Jüdischer Alltag in Deutschland
„Nachgeschmeckt – Jüdischer Alltag in Deutschland“, Trailer
YouTube, Onlinekas
Wie sieht der Alltag von Jüdinnen und Juden heutzutage in Deutschland eigentlich aus? Anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ haben wir die Videoreihe „Nachgeschmeckt – Jüdischer Alltag in Deutschland“ aufgelegt. Unsere FSJlerin Britta Herres begibt sich dabei auf eine Reise quer durch die Republik, um mit unterschiedlichen Menschen jüdischer Herkunft ins Gespräch zu kommen.
Brittas Chanukka Woche
Brittas Chanukka-Woche
YouTube, Onlinekas
Wir haben unsere FSJlerin Britta Herres auf eine kleine Reise geschickt. Zusammen mit Leni, einer jungen Frau, die sich entschieden hat, Rabbinerin zu werden, erkundet sie Berlin. Was hat Leni bewogen, ein Rabbinatsstudium aufzunehmen? Wie ist es, in Berlin Feiertage zu feiern? Und wo liegt eigentlich der Urspung des Chanukkafestes? Mehr dazu in unserer Videoreihe „Brittas Chanukka Woche“.