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"Soldaten kommen verändert aus Afghanistan zurück"

Journalistin berichtet über Erfahrungen und Erlebnisse im Krisengebiet

In ihrem Vortrag erklärte die freie Autorin Jullia Weigelt die Arbeitsweise von Journalisten in Afghanistan und wie Nachrichten entstehen. Dabei räumte sie auch sozialen Netzwerken einen besonderen Stellenwert ein.

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„Ich war mit draußen an der Front auf Patrouillenfahrten“, sagte Julia Weigelt, freie Autorin und Referentin der Veranstaltung „Vom Hindukusch ins Comicbuch“. Denn als Journalistin war sie mehrfach in die verschiedenen Militärlager der Bundeswehr und der NATO in Afghanistan gereist. In ihrem Vortrag berichtete sie vom Alltag in den Militärcamps und welche Auswirkungen der Auslandseinsatz auf Berichterstatter und Soldaten haben kann.

Zu Beginn begrüßte Jan Menzer, Tagungsleiter der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Gäste und die Referentin der Veranstaltung. Julia Weigelt gab zunächst grundlegende Informationen zum Land Afghanistan, welche Volksgruppen dort vertreten sind, wie die Stellung der Frau ist und welche Mentalität dort vorzufinden ist.

Darüber hinaus gab sie Informationen zum ISAF-Mandat für den Einsatz der Bundeswehr. 2012 beschloss das Parlament, das Mandat 2014 enden zu lassen. Nach Angaben des Bundesministeriums der Verteidigung wurden 2013 nur noch bis zu 4.400 Bundeswehrsoldaten im Land am Hindukusch eingesetzt, diese Zahl solle bis Ende Februar 2014 dann kontinuierlich weiter auf 3.300 sinken. 2014 werde es dann eine ISAF-Nachfolgemission, „resolute support“ geben, erklärte Weigelt. Bisher sind 52 deutsche Soldaten in Afghanistan gestorben, darunter 34 unter Feindeinwirkung.

„Doch hinter den Zahlen verbergen sich Geschichten“, sagte Weigelt. Sie berichtete von einem Anschlag auf deutsche Bundeswehrsoldaten von einem Attentäter, dem sie eigentlich vertrauten. Ein Afghane sei in Militärkleidung ins Außenlager OP North in der Provinz Baghlan gekommen und habe drei Soldaten erschossen. Im Gespräch mit dem diensthabenden Kommandeur, erfuhr Weigelt, was so ein Anschlag mit den Männern und Frauen im Einsatz macht. „Enge Partnerschaften entstehen über mehrere Monate im Rahmen von Aufbauprojekten und nach solchen Aktionen sind die Soldaten psychisch am Boden zerstört“, erklärt sie.

Da die Journalistin selbst einige Male in Afghanistan in verschiedenen Lagern der Bundeswehr zur Berichterstattung war, erklärte sie den Teilnehmern, wie ein Journalist sich auf den Einsatz im Krisengebiet vorbereitet und dann vor Ort arbeitet. Dabei stoße man auf Gefahren, aber erlebe auch einen Alltag, den es so in Deutschland nicht gibt. „Knallharte Jungs werden zu Hausfrauen und backen“, sagte die Journalistin. Denn im Militärlager ist die Auswahl an Lebensmitteln auf ein Minimum begrenzt und jeder muss mit anpacken. Neben dem hin und wieder heiteren Lageralltag und der beeindruckenden Natur, habe sie aber nie die Gefahr vergessen. All dies gehöre zum Arbeitsplatz im Krisengebiet.

Wie Nachrichten entstehen, erläuterte sie anhand von einigen Beispielen aus ihrer Zeit im Camp. Dabei spielte die Neutralität für Weigelt eine große Rolle. Denn nach einigen Tagen sei man Teil der Kameradschaft geworden und habe die Soldaten näher kennengelernt. Da falle es manchmal nicht leicht, Distanz zu wahren. Zudem machten ihr einige Interviewsituation das Leben als Journalistin nicht leicht. Auch aus Sicht eines Soldaten war der ehrliche Umgang mit einer Journalistin nicht leicht. Insbesondere wenn der nächst höhere Offizier des Interviewpartners bei dem Gespräch zugegen war.

Über viele ihrer Erlebnisse verfasste sie für Zeitungen Artikel, aber auch ein Comicbuch entstand. Der Berliner Zeichner Arne Jysch griff ihre erlebten Szenen auf und entwickelte darauß innerhalb von 2 Jahren die Grafic Novel "Wave and Smile".

Mit Bildern und Videos gab die freie Autorin einen Einblick in die Herausforderungen und Chancen des Afghanistan-Einsatzes. Sie befürchtet, dass der NATO-Einsatz in Afghanistan bald in den Medien in Vergessenheit gerät. In diesem Zusammenhang räumte sie den sozialen Netzwerken einen besonderen Stellenwert ein. Ähnlich wie beim Arabischen Frühling, könne sich das Internet positiv auf Afghanistan auswirken. „So kann es zu einem Austausch kommen“, meint Weigelt. Neben anderen Bereichen wie Bildung für Kinder, könne sich so das Land weiterentwickeln. "Ich bin hoffnungsvoll aus Afghanistan abgereist, aber das Land braucht noch mehr als zehn Jahre zur Entwicklung", meint Weigelt.

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