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Europa und sein religiöses Erbe

од Dr. Karlies Abmeier

Bilanz des Sillensteder Gesprächs

Ausgehend von der Präambel des Lissabon-Vertrages - „Schöpfend aus dem kulturellen, religiösen und humanistischen Erbe Europas“ - erläuterte Karlies Abmeier, Koordinatorin Religion und Wertorientierung der Konrad-Adenauer-Stiftung, im Rahmen der Sillensteder Gespräche „Europa - ein Kontinent in Vielfalt geeint?“ am 26. Februar 2013 das religiöse Erbe in der europäischen Tradition und in seiner Bedeutung und Funktion für die Formierung eines europäischen Bewusstseins.

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Das Konzept des „Christlichen Abendlandes“ erweise sich für das Europa der 27 als zu eng. Es richtete sich zu Beginn der europäischen Einigung vor allem auf die sechs westeuropäischen Gründungsmitglieder. Seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist zur Beschreibung des europäischen Erbes auf drei Traditionsstränge verwiesen worden, die durch drei Städte symbolisiert waren: auf Athen, das Europa die griechische Philosophie und die Offenheit für die Künste überliefert hat, auf Rom, dem das Rechtswesen und der Sinn für Gerechtigkeit zu verdanken ist, und auf Jerusalem, das durch die Bibel in der Schöpfungsgeschichte den Gedanken der Gottebenbildlichkeit des Menschen gebracht hat. Auf diese drei Säulen stützt sich das europäische Denken.

Charakteristisch für diese Vorstellungen sind das christliche Bild vom Menschen und das Verhältnis von Kirche und Staat. Letzteres ist jedoch in den verschiedenen Ländern höchst unterschiedlich ausgeprägt. Die nationalen Besonderheiten des rechtlichen Status von Kirchen und Religionsgemeinschaften in den jeweiligen Ländern sind in Artikel 17 des Lissabon-Vertrages garantiert. Dort ist ebenfalls das Recht auf einen transparenten Dialog zwischen Europäischer Union und den Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften eingeräumt. Ihn auszufüllen, gilt als eine Aufgabe, der sich die Büros der Konferenz der Europäischen Kirchen (KEK) und der katholischen Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) widmen. Sie beobachten die Entwicklung der europäischen Politik und begleiten sie durch Eingaben und Expertengespräche.

Trotz dieser guten institutionellen Bedingungen ist nicht zu übersehen, dass die religiöse Basis schwächer wird, wenn auch in unterschiedlichem Maß in den verschiedenen Ländern. Trotz einer gewissen Bandbreite beim Mitgliederschwund und zurückgehenden Kirchenbesuch ist ein Trend zu Entkirchlichung zu beobachten, nicht jedoch zur Entchristlichung. Die Kultur ist immer noch stark durch das Christentum geprägt, wie es sich in der Architektur in den Städten, in Literatur und Musik zeigt.

Doch ist die Kultur vielfältiger geworden. Vor allem in den westeuropäischen Metropolen gibt es starke muslimische Minderheiten, die ihre Religion leben. Bei den der Mehrheitsgesellschaft fremden Riten und Bräuchen ist nicht immer leicht zu entscheiden, was essentielles Gebot der Religion ist und damit unter die Religionsfreiheit fällt und was eher auf die Tradition der jeweiligen Religion zurückgeht und damit überwiegend kulturellen Hintergrund hat.

Durch die Präsenz im öffentlichen Raum Westeuropas ist der Islam ein Katalysator für ein neues Nachdenken über Religion geworden und für eine neue Diskussion über die Rolle von Religion in und für die Gesellschaft. Ohne Religion, der es in erster Linie um eine Gottesbeziehung geht, zu verkürzen, ist die Bedeutung für die Gesellschaft vor allem auch in der Begründung für Werte zu sehen. Diese Werte sind christlich geprägt, auch wenn ihnen inzwischen universelle Bedeutung zukommt.

Es bedarf der großen Erzählungen, die ein gemeinsames europäisches Bewusstsein, ein gemeinsames „Wir–Gefühl“ schaffen können. Ein solches Zusammengehörigkeitsgefühl kann durch gemeinsame Geschichte und gemeinsame Werte, wie Menschenwürde, Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit entstehen. „Unsere europäischen Werte sind verbindlich und sie verbinden“ sagte Bundespräsident Joachim Gauck am 22. Februar 2013.

Dieser Auftrag, Europa gemeinsam zu gestalten, bedarf auch eine geistige Fundierung, die Jacques Delors immer wieder angemahnt hat: „Wenn dieses Werk nicht von einem spirituellen Impuls getragen wird, wird es nicht weit kommen“ (2012). In der Aufnahme dieses Impulses liegt die Bedeutung des religiösen Erbes.

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