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Mut zum Event

Im Forum II des Demokratie-Kongresses stellen Experten ihre Vision für die politische Bildung vor

Ein Raum voller Sitzkartons, in drei Ecken jeweils eine kleine Präsentationsbühne – so zeigt sich das Forum „PB innovativ“ beim KAS-Demokratiekongress den Zuhörern. Auf den Bühnen gibt es im Wechsel kurze Anregungen, wie man politische Bildung anders und besser als bisher gestalten kann. Besonders leidenschaftlich wird über die Frage gesprochen, wie mehr Aufmerksamkeit für die politische Bildung zu erreichen ist.

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Als der Scheinwerfer das erste Mal angeht, drehen sich die Köpfe im Forum zur Bühne vorne rechts. Dort eröffnet Prof. Dr. Anja Besand, Professorin für Didaktik der Politischen Bildung an der TU Dresden, mit einem Impulsreferat. Der „reflektierte Zeitungsleser“ könne nicht länger die Zielvorstellung der politischen Bildung sein, so Besand. Politiker hätten inzwischen gelernt, auch mit Bildern zu kommunizieren. Hier sieht die Didaktik-Expertin die politische Bildung im Hintertreffen.

Zudem müssten sich die Bildungseinrichtungen auf „neue und schwierige“ Zielgruppen ausrichten. Diesen Zielgruppen dürfe man sich aber nicht anbiedern. Dies schließe aber nicht aus, dass politische Bildung „populärer“ werden könne: „Unsere Angebote dürfen nicht nur nüchtern und kognitiv sein, sondern müssen auch flexibler, schneller uns spielerischer werden.“ Politische Bildung müsse in der Lage sein, Fragen dann zu beantworten, wenn sie gerade auf der Tagesordnung stehen. „Stelllen Sie sich vor, wir hätten direkt nach dem 11. September 2001 Angebote zum Verhältnis von Islam und Demokratie gehabt – uns wären die Türen eingerannt worden“, ist sich Besand sicher.

Das Scheinwerferlicht schwenkt auf die Bühne links vorne, die Köpfe im Raum folgen. Dr. Michael Wehner, der die Außenstelle der Landeszentrale für Politische Bildung in Freiburg leitet, kann bereits die eine oder andere eingerannte Tür vorweisen. Bei von ihm veranstalteten Wahlpartys zu den Wahlen in den USA und Frankreich musste er sogar Interessierte nach Hause schicken, weil kein Platz mehr war. Überhaupt wirbt Wehner zum Mut für den „Event“, ohne die anderen Grundlagen der politischen Bildung zu vernachlässigen: „Wir brauchen Emotion und Lektion, Erlebnisse und Erkenntnisse.“

Ganz eindeutig zum Bereich Erlebnis gehören die Beispiele seiner Arbeit, die er vorstellt. So hat er einen Austausch zwischen Freiburger Wählern und ihren Kommunalwahl-Kandidaten organisiert, der den Regeln des Speed-Dating folgte. Ebenso ließ er Politiker zum Politik-Battle antreten, wo sie sich mit streng begrenzter Redezeit duellieren konnten – um dann vom Publikum in die nächste Runde gewählt zu werden. „Wenn wir keine Aufmerksamkeit erregen, können wir auch unseren Bildungsauftrag nicht erfüllen“, so Wehners Überzeugung. Dabei betonte er auch die Vorzüge der Begegnung gegenüber der politischen Vermittlung durch Bücher oder über den Bildschirm.

Während Wehner noch den Satz prägt, dass „die Geschichte der Neuen Medien aus Sicht der Politischen Bildung eine Geschichte der Enttäuschung“ sei, machen sich Prof. Wolfgang Schumann und Guido Brombach bereit, um auf der gegenüberliegenden Bühne den Gegenbeweis anzutreten. Nach einem erneuten Schwenk des Scheinwerfers sprechen die beiden Internet-Experten über Blogs, Wikis, Cloud Computing, Barcamps und das Mitmach-Netz. Ihr Fazit: Gerade bei der Frage der Geschwindigkeit und Flexibilität kann das Internet ein sehr hilfreiches Instrument für die politische Bildung sein. Zudem liegt die Affinität einer jungen Zielgruppe zu diesem Medium auf der Hand.

Der Scheinwerfer erlischt, die Zuhörer auf den Sitzkartons sind dran. Sie warnen vor einer zu starken Vereinfachung bei der politischen Bildung, während politische Zusammenhänge immer komplexer werden. Und sind überrascht über das relativ kleine Budget, mit denen Michael Wehner seine Bildungsaktionen in Freiburg durchführt - das Ersetzen eingerannter Türen inklusive.

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