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Josef Thesing: Die internationale Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung

của Dr. h.c. Josef Thesing

Leseprobe: In der Welt und für die Welt

Die politischen Stiftungen unterhielten bereits seit Mitte der 50er Jahre Kontakte zu internationalen Organisationen und Partnerverbänden - im Falle der Adenauer-Stiftung waren diese vornehmlich mit dem Namen Peter Molt verbunden.

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I.

Das Wirtschaftswunder vollbracht, die Trümmer des Zweiten Weltkrieges beseitigt - das war Deutschland zu Beginn der 60er Jahre. Doch die Deutschen fingen nicht an, sich an den Wohlstand zu gewöhnen. Im Gegenteil: Bereits Mitte der 50er Jahre hatte die damalige Bundesregierung unter Bundeskanzler Konrad Adenauer ihre Verantwortung für die Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas erkannt. Das Gleiche bei den Kirchen: Nach dem erfolgreichen Wiederaufbau des zerstörten Deutschland bestehe neben der politischen auch eine ethische Pflicht, sich gegenüber ärmeren Ländern solidarisch zu zeigen, so die Meinung dort. Und die Kirchen handelten: Ende der 50er Jahre wurden die Hilfswerke der Kirchen (Misereor und Brot für die Welt) gegründet. Die Bundesregierung zog wenig später nach: Unmittelbar im Anschluss an die Bundestagswahl 1961 schuf Deutschland als erstes westliches Land ein eigenes Ministerium für die Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern. Die Politischen Stiftungen begleiteten all dies: Sie unterhielten bereits seit Mitte der 50er Jahre Kontakte zu internationalen Organisationen und Partnerverbänden - im Falle der Adenauer-Stiftung waren diese vornehmlich mit dem Namen Peter Molt verbunden. Er gehörte zu den Vätern des Instituts für Internationale Solidarität, das am 1. Juli 1962 seine Arbeit aufnahm.

Ihm zur Seite standen bedeutende Persönlichkeiten der Zeit: der christliche Gewerkschaftsführer Belgiens, Auguste Vanistendael, Bundeskanzler Konrad Adenauer und Dr. Rafael Caldera, der spätere Präsident Venezuelas. Wenngleich unter allen Beteiligten Einigkeit darüber bestand, dass ein eigenes Institut für internationale Arbeit notwendig sei - Adenauer und Caldera unterstrichen das beispielsweise bei einem Gespräch, das am 2. Februar 1962 in Rhöndorf stattfand - so warf die Bezeichnung Instituts einige Probleme auf: Adenauer beispielsweise verortete den Begriff "Solidarität" zunächst im linken Milieu. Als Peter Molt jedoch am 1. Juli 1962 die Leitung des Instituts übernahm, war klar: Der Name "Institut für Internationale Solidarität" war mit Bedacht gewählt. Es ging im besten Sinne um Solidarität - und zwar in dem soliden Sinne, wie der Begriff ursprünglich in der katholischen Soziallehre gebraucht wurde.

Von der Idee zur Praxis

Doch wie die Arbeit aufbauen? Zunächst mussten Erfahrungen gesammelt, Projekte vorbereitet, politische und administrative Grundlagen für das neue Tätigkeitsfeld geschaffen werden. Hier halfen Kontakte, die bereits mit christlich-demokratischen Parteien, Gewerkschaftsverbänden und anderen Institutionen in den einzelnen Entwicklungsländern bestanden. Die Grundidee war eindeutig: bedürftigen Menschen zu helfen. Grundlage war ein christliches Verständnis der Menschenrechte, der Demokratie und der sozialen Gerechtigkeit. Ein Begriff prägte die erste Phase: Es ging um gesellschaftspolitische Programme und Projekte.

Zur Erinnerung: Beim Beginn der Arbeit in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas fanden die KAS-Mitarbeiter politische Systeme und Strukturen vor, die zur Demokratie, wenn überhaupt, eher eine formale Beziehung hatten. Vor Ort wurde die Stiftung, die mit ihrem Verständnis von Menschenrechten, Demokratie, Sozialer Marktwirtschaft und sozialer Gerechtigkeit neue Ziele verfolgte, deshalb nicht von vornherein akzeptiert und anerkannt. Dennoch wurden in dieser Zeit Prinzipien begründet, die bis heute wirksam und bedeutsam sind. Hilfe zur Selbsthilfe beispielsweise, partnerschaftliche Zusammenarbeit also. Betroffene und Benachteiligte in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik sollten Hilfe erhalten, um ihre eigenen Ideen umsetzen zu können. Die Stiftung wollte nicht selbst Projekte und Programme durchführen, sondern Partner unterstützen, die in ihren Ländern selbst Ziele bestimmen und Verantwortung für ihre Projekte übernehmen. Eine weitsichtige Entscheidung, trug sie doch wesentlich zur Glaubwürdigkeit der Stiftungsarbeit bei. So wurde Solidarität praktiziert.

Vertrauenskapital in der Pionierphase aufgebaut

Rückblickend lässt sich festhalten: In den Anfangsjahren (1962-1970) wurden die Grundlagen für die entwicklungspolitische Arbeit der Adenauer-Stiftung gelegt. Diejenigen, die in dieser Pionierphase als Mitarbeiter die Stiftung im Ausland vertraten, haben durch ihr persönliches Engagement, ihr glaubwürdiges Auftreten und durch ihren Umgang mit den Partnern solide Fundamente für das Ansehen der Stiftung gelegt. Ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung, die Ideen und Ziele mit persönlicher Überzeugungskraft verfolgten und Glaubwürdigkeit durch gelebte Solidarität herstellten, hätte das große Vertrauenskapital nicht aufgebaut werden können, von dem die Stiftung heute profitieren kann.

Warum das so wichtig ist? Beispiel Lateinamerika: Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen der Guerilla und traditionellen Eliten standen auf der Tagesordnung. Das alles andere als demokratiefreundliche Militär verfügte über die Vorherrschaft. Der Mitarbeiter der KAS bewegte sich deshalb auf einem schwierigen Feld. Dennoch gelang es, Programme und Projekte mit Parteien, Gewerkschaftlern, Genossenschaftsverbänden, Jugendorganisationen, Unternehmereinrichtungen wirksam und erfolgreich aufzubauen und zu fördern.

Wenige Jahre später dann eine erste Bilanz - im Rahmen der ersten und einzigen von der Adenauer-Stiftung organisierten Weltkonferenz, die 1974 in Medellin (Kolumbien) stattfand. An ihr nahmen alle Auslandsmitarbeiter aus den Entwicklungsländern teil. Zusammen mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), das die Arbeit der Stiftung von Anfang an tatkräftig unterstützte, wurde ein positives Resümee gezogen. Das BMZ hat in dieser Phase einen wichtigen Beitrag für die Zusammenarbeit geleistet. Es beteiligte sich intensiv und sachkundig an der von der Stiftung gewünschten Diskussion über Ziele, Methoden und Inhalte der Projekte. Es haben in dieser Zeit viele sehr ergebnisreiche Gespräche über die Grundfragen der gesellschaftspolitischen Entwicklungsarbeit stattgefunden.

Zwischen Kontinuität und Weiterentwicklung

Von 1970 bis 1980 fand eine kontinuierliche Erweiterung der Arbeit statt. Geld stand dafür in umfangreichem Maße zur Verfügung. Es wurden Programme ergänzt und erweitert. Die Bedingungen in den einzelnen Ländern wurden besser. Programme und Projekte hatten sich eingespielt. Man konnte mit Partnern besser umgehen. Die Adenauer-Stiftung ihrerseits wurde als Partner voll anerkannt. Die Erfahrung, die die Stiftung mit Projekten in den Entwicklungsländern gemacht hatte, konnte jetzt auch für einen Teilbereich der internationalen Arbeit, der seit 1978 neu hinzu kam, fruchtbar gemacht werden: Der Vorstand richtete das Büro für Internationale Zusammenarbeit ein. Ziel dieses Büros war es, Außenstellen in den westeuropäischen Ländern und in den USA aufzubauen und die politische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den westeuropäischen Ländern, vor allen Dingen auch mit den USA, zu vertiefen. Man spürte, dass die Grundlagen der transatlantischen Zusammenarbeit, die unter Konrad Adenauer so selbstverständlich gewesen war, einer neuen Generation, die in Deutschland, Europa und Amerika die Verantwortung übernahm, neu vermittelt werden mussten. Die Stiftung richtete zu diesem Zweck in Washington, D.C. ein Büro ein (1977). In den folgenden Jahren (1978 - 1982) wurden weitere Büros in Rom, Brüssel, Paris und London eröffnet. Mitte der 70er Jahre hatte die Stiftung auf die veränderte politische Entwicklung in Portugal, Spanien und Griechenland reagiert. Auf der iberischen Halbinsel wurden ab 1974 erste Programme durchgeführt, dann Büros eingerichtet. Einige Jahre später auch in Griechenland. Nach den politischen Veränderungen, die sich in diesen drei europäischen Ländern ab Mitte der 70er Jahre vollzogen, war es wichtig, diese nun ebenfalls in den Verbund der Zusammenarbeit einzubeziehen. Unbestritten ist, dass die beiden großen Stiftungen, die Friedrich-Ebert- und die Konrad-Adenauer-Stiftung, in Portugal und Spanien in der Phase der Veränderungen wichtige Beiträge für die demokratische Entwicklung geleistet haben.

Europa gewinnt an Bedeutung

Ein bedeutendes Datum für die Ausweitung der internationalen Arbeit auf Westeuropa war die erste Direktwahl des Europaparlaments 1979. Damit wurde deutlich, dass neben der nationalen jetzt auch die europäische Politik ein wichtiges Aktionsfeld für die CDU und auch für die Stiftung wurde. Durch die bilaterale und die europäische Kooperation konnten eine Reihe von Kontakten geknüpft, Verbindungen zu bedeutenden Führungspersönlichkeiten der europäischen Politik hergestellt werden. Der ständige politische Dialog und die Begegnung von Führungspersönlichkeiten aus Regierungen, Parteien, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien standen im Vordergrund. Vieles, was sich in der offiziellen Debatte als problematisch herausstellte, konnte in Veranstaltungen der Stiftung, hier auch im Internationalen Begegnungszentrum in Cadenabbia, offen und vertrauensvoll angesprochen werden. Und wie schon in der Pionierzeit konnte in diesen Jahren eine solide Vertrauensbasis für die weitere Zusammenarbeit geschaffen werden.

Eine neue Aufgabe der internationalen Arbeit kam 1989 hinzu. Als die politische Situation sich so plötzlich und so schnell in Mittel-, Ost- und Südosteuropa änderte, ergab sich damit auch ein neues Tätigkeitsfeld für die Adenauer-Stiftung. Am 10. November 1989 eröffnete die Stiftung mit einer Veranstaltung im Warschauer Schloss die erste Außenstelle in Mittel- und Osteuropa. Wir wollten den Staatsbesuch von Bundeskanzler Helmut Kohl in Polen nutzen, um ihn und auch den polnischen Ministerpräsident Mazowiecki zur Teilnahme einzuladen. Beide hatten ihre Anwesenheit zugesagt. Dann passierte das Unvorhergesehene am 9. November 1989 in Berlin. Helmut Kohl unterbrach seinen Staatsbesuch, um in Berlin präsent zu sein. Wir haben zwar am 10. November 1989 unsere Außenstelle im Warschauer Schloss eröffnet, mussten aber auf Helmut Kohl und Mazowiecki verzichten. Die Eröffnung der Außenstelle Warschau in Polen erlangte symbolische Bedeutung.

Von 1989 an ging die Stiftung zügig daran, in der Sowjetunion, später Russland, in Ungarn, in der tschechischen und slowakischen Republik, in den baltischen Ländern, in Bulgarien und Rumänien und in den Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien Büros und Programme einzurichten. Ohne Zweifel ist gegenwärtig dieser Teil der internationalen Arbeit der Stiftung von besonderer Bedeutung.

II.

Die politische Bedeutung der internationalen Arbeit

Abschotten funktioniert nicht. Ausschließen auch nicht. Kein Land kann für sich allein existieren. "Was gehen mich die Probleme in anderen Ländern oder Kontinenten an?" Sehr viel! Die Probleme sind global: Umweltschutz, Frieden, Freiheit, Sicherheit. Was im Kaukasus oder in Zentralafrika passiert, hat vielfältige Auswirkungen auch für uns. Flucht und Vertreibung, nicht nur vor Krieg, sondern auch vor Armut, das Entstehen neuer Wirtschaftsblöcke in vielen Regionen der Erde, Klima- und Umweltschutz oder die Sicherung hochexplosiver Waffenarsenale, der Kampf gegen den Terrorismus - das alles sind Aufgaben von weltweiter Bedeutung. Globale Herausforderungen. Das alles macht internationale Zusammenarbeit notwendig.

Internationale Zusammenarbeit ist ein Schwerpunkt der Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung. Etwa die Hälfte ihrer Haushaltsmittel setzt die Stiftung für ihre internationale Arbeit ein. Davon ist der größte Teil für die entwicklungspolitische Zusammenarbeit bestimmt. Die Stiftung leistet dadurch einen Beitrag zur aktiven Politik im Dienst von Frieden, Freiheit und Demokratie in der Welt. Sie genießt deshalb international hohes Ansehen.

Alle Politischen Stiftungen arbeiten im gesellschaftlichen Umfeld der politischen Parteien, die im Bundestag vertreten sind. Es ist ihre Aufgabe, einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland und in anderen Ländern der Erde zu leisten. Die Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung orientiert sich an dem Wertekatalog unserer Verfassung, dem Grundgesetz und den Prinzipien christlich-demokratischer Politik.

Die internationale Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung basiert auf einem christlichen Menschenbild. Sie stellt den Menschen als Person in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten. Damit leistet sie einen Beitrag zur Gestaltung der internationalen Politik und Beziehungen aus christlicher Verantwortung. Verständnis und Toleranz zwischen unterschiedlichen Kulturen, aber auch die Forderung nach der Verwirklichung der Menschenrechte und individueller Freiheit haben hier ihre Grundlage.

Über Jahre hinweg hat die Stiftung auf der Basis der Übereinstimmung in gemeinsamen politischen Grundwerten Vertrauensbeziehungen mit Partnern in vielen Teilen der Erde aufgebaut. Dieses Vertrauen ist nur in kontinuierlicher und konstanter partnerschaftlich-toleranter Zusammenarbeit zu gewinnen und zu erhalten. Es ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Wahrnehmung politischer Aufgaben.

III.

Rahmenbedingungen und Ziele

Neuere Entwicklungen in Europa, Afrika, Asien und Lateinamerika beweisen, dass Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Soziale Marktwirtschaft auch dort verwirklicht werden können, wo dies lange Zeit als unmöglich galt. Besonders wichtig ist die Reform der politischen Rahmenbedingungen und die Bereitschaft, solche Reformen auch anzupacken und durchzusetzen. Diese politischen Neuerungsprozesse bedürfen der Hilfe und Unterstützung von außen. Gerade für Deutschland gibt es aufgrund der eigenen Geschichte und der eigenen Stellung in der Welt viele außen-, sicherheits-, wirtschafts- und umweltpolitische Gründe für eine verstärkte und intensive internationale Zusammenarbeit.

Die internationale Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung erfüllt vor diesem Hintergrund eine Fülle wichtiger Aufgaben. Die dabei leitende Überzeugung: Eine an Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Sozialer Marktwirtschaft orientierte politische und gesellschaftliche Ordnung in den Ländern der Erde ist die zentrale Voraussetzung für die Errichtung einer dauerhaften Friedensordnung, für wirtschaftlichen Fortschritt und die Lösung der sozialen und ökologischen Probleme der Menschen.

Die internationale Zusammenarbeit der Stiftung folgt den Grundsätzen der Politik Konrad Adenauers. Die europäische Einigung und die nordatlantische Zusammenarbeit waren für ihn die Grundpfeiler für die Eingliederung der Bundesrepublik in die internationale Gemeinschaft. Diese Einbettung in die westliche Wertegemeinschaft war zugleich Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Staaten in Mittel, Ost- und Südosteuropa sowie für das Engagement in den übrigen Kontinenten und Regionen wie dem Mittelm eerraum und dem Nahen Osten, Afrika, Asien und Lateinamerika. Daran hat sich auch nach der deutschen Einheit nichts geändert.

Die Maßnahmen in einzelnen Ländern und Regionen richten sich jeweils nach der nationalen und regionalen Entwicklungssituation. Versucht wird, stets diejenigen Fragestellungen aufzugreifen, die aktuell und zukunftsorientiert die Gestaltung des Zusammenlebens in einer Gesellschaft und innerhalb der internationalen Gemeinschaft berühren.

Angesichts der neuen Rolle Deutschlands in der internationalen Politik ist es wichtig, in den verschiedenen Erdteilen die Entwicklungen im geeinten Deutschland darzustellen und die sich daraus ergebenden Fragen und Positionen zu erklären. Dies geschieht insbesondere gegenüber Führungskräften aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien.

Für eine Stiftung, die den Namen Konrad Adenauers trägt, sind die Prinzipien und Perspektiven der europäischen Politik selbstverständlich ein wichtiger Bestandteil ihrer politischen Arbeit. Dem widmet sich die Stiftung mit europäischen und bilateralen Tagungen. In den Programmen, Seminaren, Begegnungen und Gesprächen werden Grundfragen der nationalen und europäischen Politik diskutiert, aktuelle Probleme behandelt und zukünftige Entwicklungen erörtert. Pflege und Weiterentwicklung der Beziehungen zu einzelnen Ländern gehören ebenso zu den Aufgaben unserer Außenstellen in Europa wie die Vermittlung von Kontakten zwischen West-, Mittel- und Osteuropa.

Die bewährte Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten hat einen besonderen Stellenwert. Die Konrad-Adenauer-Stiftung leistet durch Konferenzen und Begegnungsprogramme einen Beitrag zum besseren gegenseitigen Verständnis und zur Ausgestaltung der Beziehungen zwischen den politischen und gesellschaftlichen Eliten auf beiden Seiten des Atlantik.

In Mittel-, Ost und Südosteuropa sind nach dem Zusammenbruch des Kommunismus politische und gesellschaftliche Transformationsprozesse zum Aufbau demokratischer und marktwirtschaftlicher Ordnungen in Gang gekommen. Frieden und Sicherheit in ganz Europa hängen entscheidend vom erfolgreichen Verlauf dieser Reformprozesse ab. Daran wirkt die Konrad-Adenauer-Stiftung mit Programmen und Projekten ihrer Außenstellen in jenen Ländern mit.

Die Arbeit in Lateinamerika, Afrika und Asien ist traditionell ein Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit der Stiftung. Sie leistet in diesen Kontinenten einen eigenständigen entwicklungspolitischen Beitrag zur Förderung demokratischer politischer Rahmenbedingungen als Voraussetzung für die Verbesserung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebensgrundlagen.

Ebenso wie in den Staaten in Mittel- und Osteuropa haben sich auch in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas mit der Überwindung des Ost-West-Gegensatzes neue Möglichkeiten der Durchführung von demokratischen und marktwirtschaftlichen Reformen ergeben. Entwicklungszusammenarbeit ist deshalb in den letzten Jahren politischer geworden. Entwicklungspolitik ist ein zentrales Element der internationalen Politik.

IV.

Präsenz vor Ort durch Auslandsmitarbeiter

Die Präsenz der Stiftung durch Außenstellen und Auslandsmitarbeiter in den einzelnen Ländern ist für den Erfolg unerlässlich. Auf diese Weise ist der Aufbau eines internationalen Kontaktnetzes und vertrauensvoller Beziehungen zu Entscheidungsträgern möglich.

Auslandsmitarbeiter haben als Projektberater vielfältige Aufgaben wahrzunehmen. Diese haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Das hängt wesentlich damit zusammen, dass unsere Partner ein ständig höheres und qualifizierteres Dialogangebot fordern. Von allen Mitarbeitern erwartet die Stiftung:

  • Pflege des persönlichen individuellen Kontaktes zu den Partnern,

  • Führung eines permanenten politischen Dialoges mit den Partnern und

  • fachliche Beratung bei den Projektmaßnahmen.

Die Art des Personaleinsatzes richtet sich nach dem jeweiligen Bedarf in einem Land oder eines Projekts. Generell gibt es folgende Formen des Auslandseinsatzes:

  • Eigene Büros repräsentieren die Stiftung in Europa und Nordamerika sowie in den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas. In Zusammenarbeit mit Ortskräften organisieren und koordinieren sie die Programme der Stiftung in diesen Ländern.

  • Auslandsmitarbeiter in Entwicklungsländern vertreten die Stiftung in einzelnen Ländern und arbeiten als Fachberater mit einzelnen Projekten zusammen. In der Regel haben die Auslandsmitarbeiter fachliche Beratungsschwerpunkte, die sich aus den jeweiligen Projekten, z.B. Politische Bildung, Parlamentsberatung, Gewerkschaftsförderung, Stärkung von Frauenorganisationen etc. ergeben. Daneben führen die Mitarbeiter eigene Regiemaßnahmen durch.

  • Wissenschaftliche Mitarbeiter nehmen Dozentenaufträge an Universitäten wahr, arbeiten mit in Forschungsteams und in der Politikberatung.

  • Kurzzeitexperten werden kurzfristig für Spezialaufträge entsandt, z.B. Verfassungsexperten, Wirtschaftsfachleute, Pädagogen, Medienfachleute.

Auswahl der Mitarbeiter

Der personelle Beitrag ist entscheidend für den Erfolg der Zusammenarbeit. Deshalb werden die Mitarbeiter besonders sorgfältig ausgewählt. In den Auswahlgesprächen werden fachliche Kenntnisse, charakterliche Eignung, Fähigkeit zu Toleranz, Anpassung und Belastbarkeit genauso berücksichtigt wie die politische Orientierung. Im Regelfall sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, berufliche Erfahrungen, Sprachkenntnisse und, wenn möglich, Auslandserfahrungen Voraussetzung für eine Einstellung. Erwartet wird eine Identifizierung mit dem gesellschafts- und ordnungspolitischen Standort der Stiftung sowie persönliches Engagement.

Die Personalwerbung richtet sich vor allem an Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler mit praktischer Berufserfahrung, Politologen, Volks- und Betriebswirte, Juristen mit Berufserfahrung in der öffentlichen Verwaltung, Pädagogen, Medienfachleute.

Die Vorbereitung erfolgt individuell. Mit jedem Mitarbeiter wird ein Vorbereitungsplan erarbeitet, in dem auch eine projektbezogene Ausbildung in der Konrad-Adenauer-Stiftung vorgesehen ist. Hospitationen, Sprachprogramme im In- und Ausland, Teilnahme an dem Programm der Zentralstelle für Auslandskunde in Bad Honnef können frei vereinbart werden.

Die meisten Mitarbeiter der Stiftung kehren im Anschluss an ihre Auslandstätigkeit nach Deutschland zurück, um wieder in ihren früheren Berufen zu arbeiten oder ihre erweiterten Erfahrungen in einem neuen Berufsfeld zu nutzen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist bei der beruflichen Wiedereingliederung behilflich. Die Stiftung hält den Kontakt zu ihnen. Es gibt regelmäßige Treffen und andere Möglichkeiten der Begegnung.

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