Maskendiplomatie oder diplomatische Maskerade?
Die französisch-chinesischen Beziehungen
Die französisch-chinesischen Beziehungen unterscheiden sich deutlich von denen, die China zu Deutschland oder Großbritannien unterhält. Während Deutschland Chinas größter Handelspartner in Europa und die britische Hauptstadt London eine wichtige Drehscheibe für chinesische Finanztransaktionen ist, gilt Frankreich aus chinesischer Perspektive als wenig wichtiger Wirtschaftspartner – auch wenn sich viele französische Unternehmen auf dem chinesischen Markt inzwischen einen Namen gemacht haben, wie zum Beispiel Suez, Schneider Electric, Veolia, EDF oder Michelin bis hin zu den Luxusmarken Louis Vuitton oder Hermès, L'Oréal oder aber auch die Supermarktketten Carrefour oder Auchan.
Seit 1964, dem Jahr der Anerkennung der Volksrepublik China durch die Regierung von Staatspräsident Charles de Gaulle, haben Peking und Paris unterschiedliche Beziehungsstadien durchgemacht. Das Verhältnis war mal angespannt (wie unter François Mitterrand oder Nicolas Sarkozy), mal freundschaftlich (wie unter Jacques Chirac), mal eher neutral (wie während der Amtszeit von François Hollande).
Staatspräsident Emmanuel Macron sieht China als wichtigen Partner in Klimaschutz- und Umweltfragen, doch zielt er auf eine Verbreiterung der Beziehungen im asiatischen Raum ab. So hat in den letzten Jahren eine Stärkung der Beziehungen Frankreichs zu asiatisch-pazifischen Partnern wie Indien, Südkorea oder einigen Staaten Südostasiens begonnen. Darüber hinaus ist Frankreich das einzige europäische Land, das sowohl im Indischen Ozean als auch im Pazifik mit seinen Überseegebieten (und den rund 1,5 Millionen dort lebenden französischen Staatsbürgern) politisch und militärisch präsent ist.
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